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Pflanzenbau

Vulkanische Kraft für den Boden

In vulkanischen Gebieten sind die Böden fruchtbar, da die auf den Boden gelangte Asche mineralstoffhaltig ist. Daran orientiert sich das neue Produkt Silidor, welches vulkanisches Gestein enthält. Das spürt nicht nur der Boden, sondern auch die Pflanze.

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(UFA-Revue)

Publiziert am

Führungstrainee Pflanzenbau, Landor

Beratungsdienst, Landor

Gesteinsmehl ist nicht immer gleich Gesteinsmehl. Welche Eigenschaften das feingemahlene Pulver hat, hängt immer von seinem Ursprung ab. Das zeigt sich auch beim siliziumreichen vulkanischen Gestein Phonolith, welches beispielsweise im Produkt Silidor enthalten ist.

Silizium für den Boden

Der hohe Siliziumgehalt von Silidor (SiO2 48,2 %) unterstützt die Bodenbildung. Bei der Verwitterung des Gesteinsmehls wird Silizium als Kieselsäure frei. Diese unterstützt durch ihre hohe Quellfähigkeit die Kalkwirkung, indem sie die Ton-Humus-Komplexe (THK) stabilisiert und so die Bildung der begehrten Krümelstruktur fördert. Gut ausgebildete THK erhöhen die Wasserspeicherkapazität, die Belüftung des Bodens und spielen auch in der Nährstoffverfügbarkeit eine wichtige Rolle. THK wirken nämlich als Kationentauscher. Das heisst, sie können Nährstoffe wie Kalzium, Magnesium und Kalium speichern und wieder abgeben. Kieselsäure unterstützt also die Nährstoffverfügbarkeit, indem sie die THK stabilisiert und sich daraus eine höhere Kationenaustauschkapazität (KAK) ergibt.

Eine weitere Fähigkeit von Kieselsäure ist, Phosphor pflanzenverfügbar zu machen, indem sie ihn aus dem Boden löst. Mit der Erschliessung dieser wertvollen Phosphorquelle besteht die Möglichkeit, Phosphordünger einzusparen.

Zeolith für den Speicher

Nicht nur Silizium steigert die Bodenqualität, sondern auch Zeolithe. Der hohe Zeolithanteil von bis zu 45 Prozent ist eine Besonderheit von Silidor und trägt wesentlich zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit bei. Als Zeolith bezeichnet man eine kristalline Substanz, bei welcher das Gerüst viele Hohlräume einschliesst. Wasser und Nährstoffe können sich in diesen Hohlräumen sammeln und wieder ausgelöst werden. Somit verfügen die Zeolithe selbst über eine hohe KAK und tragen positiv zum Wasserhaushalt bei. Dieses Speichervermögen reduziert die Nährstoffauswaschung und garantiert deren Verfügbarkeit. Ein weiterer Vorteil der Zeolithe ist, dass sie mittels KAK in der Lage sind, Ammoniak zu binden und folglich Ammoniakemissionen reduzieren. So bleibt der Stickstoff im Boden dort, wo er hingehört.

Eine schrittweise Freisetzung garantiert eine anhaltende Verfügbarkeit der Nährstoffe.

Nährstoffe fürs Pflanzenwachstum

Urgesteinsmehl wird zwar als Bodenverbesserungsmittel klassifiziert, dennoch ist es gespickt mit Nährstoffen und Spurenelementen. Denn neben Silizium enthält Silidor unter anderem auch Eisen, Bor, Molybdän, Mangan, Zink, Kupfer und Kobalt. Alles wertvolle Nährelemente für ein gesundes Pflanzenwachstum. Da diese Nährstoffe im Stein enthalten sind, werden sie erst freigesetzt, wenn das Gesteinsmehl verwittert. Eine schrittweise Freisetzung garantiert eine anhaltende Verfügbarkeit der Nährstoffe. Zudem besteht durch die graduelle Freisetzung weder die Gefahr einer Überdosierung noch entstehen Nährstoffverluste durch Auswaschung. 

Unser Tipp

Mit der Gülle ausbringen

Direktes Einblasen von Silidor in die Gülle wird empfohlen. Die feine Mahlung (90 % unter 0,09 mm) eignet sich bestens, um direkt eingeblasen zu werden. Die Partikel bleiben an den Gülleteilchen haften und werden so homogen gemischt. Bei einer Aufwandmenge von 20 kg / m 3 Vollgülle setzt sich das Produkt nicht ab, sondern bleibt gleichmässig in der Gülle verteilt. Mit der Gülle kann Silidor dann optimal aufs Feld ausgebracht werden. Ein grosses Plus ist, dass die Zeolithe lästige Güllegerüche absorbieren und die Schwimmdeckenbildung reduzieren. Alternativ kann man Silidor mit dem Kalkstreuer direkt auf das Feld ausbringen. Bei dieser Methode beträgt die empfohlene Aufwandmenge 300 – 400 kg / ha pro Jahr. Erste Erfolge zeigen sich durch ein beschleunigtes Kleewachstum und eine Veränderung im Pflanzenbestand. Silidor ist übrigens auch im Bio-Landbau zugelassen.

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