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Pflanzenbau

Jede Pflanzenart hat ihren Job

Zu den Vorteilen einer Gründüngung gehören, dass sie die Bodenstruktur verbessert, Nährstoffe an den Boden abgibt und Unkräuter unterdrückt. Die Wahl der Mischung ist davon abhängig, was sie auf der Fläche bewirken soll. Es muss zudem Rücksicht auf die Artenzusammensetzung innerhalb der Fruchtfolge genommen werden.

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(UFA Revue nach einer Vorlage von Cotswold Seed)

Publiziert am

Beratungsdienst Landor

Die Zeiten, in welchen die Gründüngung als reine Pflicht und sogar Schikane angesehen wurde, sind vorbei. Heute werden Zwischenfrüchte für verschieden positive Effekte wie zum Beispiel Erosionsschutz, mikrobielle Aktivität, Humusaufbau, Bodenstrukturverbesserung und Stickstoffbindung angebaut. Um die Vorteile einer Gründüngung ausschöpfen zu können, müssen einige Punkte beachtet werden. Um die passende Gründüngung für den eigenen Betrieb zu finden, muss zuerst klar sein, welche Vorteile sie auf der entsprechenden Parzelle liefern soll. Wichtig ist: es muss die ganze Fruchtfolge berücksichtigt werden.

Stickstofflieferanten

Die Mischung UFA Legu Fit ist eine fast reine Leguminosen-Mischung, die sehr schnell den Boden bedeckt. Sie kann bis zu 120 Kilogramm Stickstoff je Hektar für die Folgekultur liefern, wenn sie im Juli gesät wird. Durch das tiefe C:N-Verhältnis verrottet die Gründüngung im Frühling sehr schnell. Somit wird der Stickstoff rasch und nicht erst im Spätsommer freigesetzt, was sonst bei Zuckerrüben und Sonnenblumen zu Problemen führen könnte. Diese Pflanzen sind Starkzehrer und haben schon zu Beginn der Vegetationsperiode einen hohen Stickstoffbedarf. In der Mischung wird die neue, kleinkörnige Ackerbohne «Avalone» verwendet. Sie ist die erste Ackerbohne, die ein deutlich tieferes Tausendkorngewicht (TKG), als bisherige Sorten aufweist. Dies bringt den Vorteil, dass sie sich mit der Mischung säen lässt, ohne dass eine Entmischung zu befürchten ist. Diese Mischung ist speziell für reine Acker-bau- und Biobetriebe geeignet, aber auch andere Betriebe können sie nützen.

Nematoden reduzieren

Nematoden können durch eine geeignete Gründüngung reduziert werden. Bei Kartoffeln funktioniert das zum Beispiel mit der Mischung UFA Pom Fit sehr gut. Denn diese wurde nach den spezifischen Anforderungen des modernen Kartoffelanbaus aufgebaut. Der multiresistente Ölrettich der Sorte «Defender» vermindert die Eisenfleckigkeit bei Kartoffeln. Das geschieht durch die Unterdrückung der Trichodorus Nematoden, speziell bei Kartoffelsorten, die auf das Tabakrattle-Virus (TRV) anfällig sind. Wichtig ist, dass der Ölrettich, wenn er abfrieren soll, nicht bereits im Herbst gemulcht wird. Sonst besteht die Gefahr, dass seine mächtige Wurzel im Frühling wieder austreibt. Der Ölrettich muss stehend abfrieren, damit der Frost genügend Angriffsfläche hat, um bis in die Wurzel vorzudringen. Ende Februar kann er dann gemulcht werden. Auf einen Einsatz von Phacelia sollte hingegen verzichtet werden, da sie Schorf begünstigt.

Fruchtfolge

In einer Fruchtfolge müssen die agronomischen Ansprüche der verschiedenen Pflanzenarten bekannt sein. Es darf nicht vergessen werden, die Verwandtschaft der verschiedenen Arten zu berücksichtigen. In einer engen Fruchtfolge mit Raps sollte auf Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler, wie Senf und normaler Ölrettich verzichtet werden. Diese können die Kohlhernie fördern. Zur Familie der Korbblütler zählen ebenso Sonnenblumen und Guizotia. Bei den Eiweisserbsen werden wegen Fuss- und Welkekrankheiten (Fusarien) lange Anbaupausen von sechs Jahren empfohlen. Ähnliches gilt für die Ackerbohne, wobei diese weniger empfindlich ist und hier deshalb drei Jahre ausreichen. Leguminosen sind in der Fruchtfolge sehr beliebt, da sie Stickstoff anreichern und den Boden schnell bedecken. Dabei besteht die Gefahr, dass die Leguminosenmüdigkeit auftreten kann. Aktuell ist dieses Problem in der Schweiz noch nicht so verbreitet. Es kann aber, besonders auf viehlosen Betrieben, zunehmen, entsprechend sollte man auf der Hut sein.

Wurzelhorizont beachten

Es lohnt sich, bei der Wahl der Zwischenfruchtmischungen auf die Einzelkomponenten und ihre Wirkung auf den Boden zu achten. Am besten können die Pflanzen ihre Vorteile in einer Mischung ausspielen. Flachwurzler wie Klee und Phacelia können den Oberboden mit ihren Feinwurzeln gut durchwachsen und das Beikraut unterdrücken. Sonnenblumen, Guizotia und Ölrettich sind die wichtigen Pflanzen aus der Familie der Tiefwurzler. Sie dienen auch als Stützfrucht.

Saatgut, nicht Streugut

Nur eine schnelle und exakte Aussaat nach der Ernte sorgt für ein gutes Auflaufen und viel Biomasse. Das Saatbett sollte feinkrümlig sein und das Saatgut flach ausgesät werden. Im Anschluss ist eine gute Rückverfestigung mit einer Walze von Vorteil. Die Unkräuter laufen zwar mit auf, werden aber von einer guten Gründüngung unterdrückt.

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