Die ersten Bestände sind angedüngt und profitieren bereits vom Dünger. Früh gesäte Bestände aus dem Herbst leiden aufgrund des warmen Winters stark unter Unkrautdruck. Hier ist es wichtig, die Bestände früh zu säubern. Nur so kann die Kultur ihr ganzes Ertragspotenzial ausschöpfen. Eine zeitige Herbizidbehandlung senkt das Risiko, dass die Unkräuter die Kultur überwachsen und nur noch sehr schlecht zu bekämpfen sind. Zudem wird es unwahrscheinlicher, dass die Herbizidapplikation mit Spätfrösten zusammenfällt und so mehr schadet als nützt. Mit Herbiziden mischbare Mikronährstoffe und Algenprodukte geben dem Getreide den nötigen Kick im Frühjahr und erhöhen die Verträglichkeit der Gräserherbizide. Mikronährstoffe im Getreide sind vor allem Mangan, Kupfer und Zink. Sie greifen in viele Enzymprozesse des Energie- und Stoffwechselhaushaltes ein, welche für den Ertrag, aber auch für den Abbau des Herbizids in der Pflanze zuständig sind.
Expertentipp
Wie kann ich meine Herbizide bestmöglich einsetzen?
Um das Unkraut optimal zu bekämpfen, sollte früh behandelt werden. Dann ist es noch klein und die Behandlung einfacher und erfolgreicher. Zudem wird so weniger Wirkstoff von der Kultur aufgenommen. Ein vorgängiges Ansäuern der Spritzbrühe mit X-Change (0,2 l / 100 l Wasser) sorgt dafür, dass sich kein Wirkstoff an die Kalzium-, Kalium- sowie Magnesiumionen bindet.
Warum ist ein Netzmittel so wichtig?
Der Einsatz von Injektordüsen soll Abdrift reduzieren. Dadurch werden die Unkräuter aber suboptimal mit dem Herbizid benetzt. Mit dem Einsatz eines guten Netzmittels kann dem etwas entgegengewirkt werden. Mit dem Netzmittel Gondor, auf Sojalecithin-Basis, werden selbst schlecht benetzbare Unkräuter sicher getroffen. Um einen Brenneffekt gegen Ackerfuchsschwanz zu erzielen, empfiehlt sich statt Gondor das Netzmittel Zofal R 1–2 l/ha.
Welchen Nutzen haben Blattdünger-Herbizid-Mischungen?
Einen Riesenvorteil der Kombination von Blattdünger mit dem Herbizid ist, dass keine weitere Überfahrt nötig ist. Produkte mit Nährstoffen helfen den Pflanzen, den Stress durch Herbizide oder Frost zu reduzieren. Stressfaktoren senken den Ertrag und machen die Pflanze anfällig für Krankheiten.
Gibt es noch weitere Tipps?
Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich schnell verfügbare Dünger, wie Ammonsalpeter, auf leichten Böden bewährt haben. Auf schweren Böden empfiehlt sich ein Ammonsulfat, welches jedoch zeitig ausgebracht werden muss. Um die hohen Gaben Stickstoff aufnehmen zu können, muss unbedingt Schwefel mitgedüngt werden. Beide Düngerarten enthalten diesen.
Cyrill Rennhard, Product Manager Stähler Suisse SA