Die Branche antwortet auf diese Entwicklung mit höherer Produktivität und noch mehr Effizienz. Denn ihre Wettbewerbsfähigkeit ist zentral, um auch in Zukunft mit den umliegenden Ländern mithalten zu können. Diese Entwicklung stösst an ihre Grenzen, wenn die Qualität, die Nahrungsmittelsicherheit und das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigt oder unsere Ressourcen überbeansprucht werden. Wir müssen deshalb ein Gleichgewicht finden zwischen Qualität, Ökologie, tierfreundlicher Haltung, Nahrungsmittelsicherheit und Kosten.
Schweizer Lebensmittel haben bereits ein hohes Qualitätsniveau, aber wir dürfen uns nicht damit zufrieden geben. Die Konsumenten verlangen nach weiteren Fortschritten, etwa beim Pflanzenschutz und beim Einsatz von Tierarznei. Der Bund zieht nach, indem er Aktionspläne verabschiedet und gesetzliche Bestimmungen anpasst. Die fenaco setzt alles daran, um geeignete Lösungen zu finden – dafür ist sie auf starke, praxisorientierte Forschungsinstitutionen wie Agroscope angewiesen.
Das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF sendet widersprüchliche Signale aus: Es will eine innovative, wettbewerbsfähige Landwirtschaft und verkündet gleichzeitig in kurzen Abständen mehrere drastische Umstrukturierungen bei Agroscope – seiner eigenen, international anerkannten Forschungsinstitution. Dieser Widerspruch muss jetzt geklärt werden.
Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung