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fenaco-LANDI

Standorte reduzieren CO2-Ausstoss

Durch den Einsatz von Erdgas- und Holz-Pellet-Heizungen, Gasturbinen oder Photovoltaik-Anlagen verbessern mehrere Standorte der fenaco Genossenschaft ihre CO2-Bilanz deutlich.

Verlegung der neuen Erdgasleitung für die Frigemo AG in
Cressier. 

Verlegung der neuen Erdgasleitung für die Frigemo AG in Cressier. 

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ehemalige Mitarbeiterin UK fenaco

Die fenaco Genossenschaft arbeitet laufend daran, den Energieverbrauch innerhalb des gesamten Unternehmens zu reduzieren. In den kommenden zehn Jahren soll die Energieeffizienz stark verbessert werden – um mindestens 20%. Erste Projekte wurden erfolgreich umgesetzt und liefern positive Ergebnisse.

Dank Erdgas 1200 Tonnen weniger CO2

Die Lebensmittelproduzentin Frigemo AG in Cressier hat bereits 1995 den Schritt von der Heizung mit Schweröl zum umweltfreundlicheren Butangas vollzogen. Fünf Jahre später wurden die Kombibrenner auf Mischgasbetrieb umgebaut, damit dem Butangas das Biogas (= Gärgas, Methan) aus der eigenen Kläranlage zugemischt werden kann. So können rund 5% des Energiebedarfs der Frigemo AG mit eigenem Gas gedeckt werden. Durch den Wechsel von Schweröl auf Butangas konnten neben der CO2-Reduktion vor allem die Luftschadstoffe wie der Schwefelausstoss, Russ und Feinstaub deutlich verringert werden. 

Der Zusammenschluss der Erdgasversorgung der Kantone Freiburg, Neuenburg und Waadt beinhaltete unter anderem eine Gasleitung zwischen Neuenburg und Biel zur Erschliessung der angrenzenden Gemeinden und Schulhäuser. Da Frigemo einer der grössten Verbraucher in der Region ist, hat sich die Gasanbieterin bereit erklärt, eine 1.5 Kilometer lange Gasleitung direkt zur Produktionsstätte zu verlegen. Per 1. Januar 2017 wurde die neue Erdgasleitung bei Frigemo in Betrieb genommen. Bei gleichem Energieverbrauch generiert Frigemo nun einen 10 bis 15 Prozent geringeren CO2-Ausstoss. Der gesamte CO2-Ausstoss vor der Umstellung betrug rund 8000 Tonnen pro Jahr, ab 1.1.17 wird dieser 6800 Tonnen betragen – er konnte also um ganze 1200 Tonnen reduziert werden (siehe auch Grafik).

«Wir nehmen damit unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt wahr und sind einer nachhaltigen Produktion verpflichtet. Entsprechend freuen wir uns, mit dieser Massnahme einen weiteren aktiven Beitrag leisten zu können», sagt Urs Vollmer, Leiter Nachhaltigkeit der fenaco Genossenschaft und  Geschäftsleitungsmitglied der Frigemo AG.

 

Reges Interesse an Gasturbinenprojekt

Die Betriebe der fenaco Genossenschaft im Gebiet Merkur/Schellenrain in Sursee benötigen jährlich rund 24 000 Tonnen Dampf. Diese Dampfproduktion soll künftig mit Erdgas betrieben und durch eine Gasturbine zur Stromproduktion ergänzt werden. Die entsprechende Gasleitung befindet sich im Bau und soll im Sommer 2017 in Betrieb genommen werden. Die neue Anlage bringt eine Einsparung des CO2-Ausstosses von rund 1300 Tonnen pro Jahr und es können jährlich 1.8 Millionen Liter Heizöl ersetzt werden. Die mittels der Gasturbine produzierte Strommenge wird 25% des jährlichen Strombedarfs der fenaco Liegenschaften an der Merkurstrasse abdecken. Dies entspricht mit rund 950 000 Kilowattstunden einem Stromverbrauch von rund 200 Einfamilienhäusern.

Die Anlage mit Gasturbine stösst bei verschiedenen Institutionen – wie beispielsweise beim Energieversorger energie wasser luzern (ewl) oder dem Verein Gas- und Wasserwerke SVGW – auf reges Interesse. Mit diesem Projekt sollen verschiedene Kennzahlen beim Einsatz einer Gasturbine im industriellen Bereich erhoben und so neue Erkenntnisse für künftige Anlagen gewonnen werden. Eine Anlage dieser Art und Grössenordnung wurde in der Schweiz bisher noch nicht realisiert.

Erläuterungen des Bundesamts für Energie (BfE)

Erdgas – Erdgas besteht hauptsächlich aus dem farb- und geruchlosen Kohlenwasserstoff Methan. Von allen fossilen Energieträgern hat es den kleinsten Gehalt an Kohlenstoff und den höchsten Anteil an Wasserstoff. Daher sind die CO2-Emissionen und der Treibhauseffekt bei der Verbrennung von Erdgas beinahe um die Hälfte tiefer als bei Kohle respektive um einen Viertel tiefer als bei Erdöl.

Holz-Pellets – Biomasse bezeichnet sämtliches durch Fotosynthese direkt oder indirekt erzeugtes organisches Material, das nicht über geologische Prozesse verändert wurde (im Gegensatz zur fossilen Biomasse – Erdöl, Kohle, Erdgas). Bei der energetischen Nutzung von Biomasse kann nur so viel CO2 freigesetzt werden, wie zuvor mit Hilfe von Sonnenenergie mittels Fotosynthese in der Biomasse gebunden war. Aus Biomasse kann Wärme, Strom und Treibstoff gewonnen werden.

Quelle: www.bfe.admin.ch

3250 m 2 Solarpanels in Betrieb

Neben der künftigen Erdgasleitung verfügt die fenaco in Sursee bereits seit März 2016 über eine Photovoltaik-Anlage. Diese liefert mit rund 3250 m2 und einem Jahresertrag von rund 500 000 Kilowattstunden so viel Energie wie 100 Einfamilienhäuser jährlich verbrauchen. «Die verwendeten Dünnschichtmodule sind
umweltverträglicher und garantieren bei diffusem, schwachem Licht und Nebellagen oder bewölktem Himmel höhere Energieerträge als die konventionellen
kristallinen Module», erklärt Josef Lötscher, Leiter Areale und Technik der fenaco Zentralschweiz. Im Moment speist die Photovoltaik-Anlage den generierten
Strom direkt in das Netz der Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) ein. Diese Speisung kann bei Bedarf auf Eigenbrauch gewechselt werden. Die fenaco Genossenschaft betreibt per Dezember 2016 PV-Anlagen mit einer Gesamtfläche von 21 000 m2 und einem Jahresertrag von 2 374 000 Kilowattstunden. Die gesamte fenaco-LANDI Gruppe betreibt total 48 000 m2 mit einem Jahresertrag von 6 900 000 Kilowattstunden – damit könnten 1300 Einfamilienhäuser
mit Strom versorgt werden.

CO2-neutrales Heizen

Holz-Pellets verbrennen CO2-neutral. Das heisst, sie geben nur das CO2 ab, welches tatsächlich während des Holzwachstums aufgenommen wurde. Heute sind bei drei Geschäftseinheiten der fenaco − Volg Konsumwaren AG in Winterthur, Halag Chemie AG in Aadorf und Umatec in Delsberg − sowie 55 LANDI Verkaufsstellen Holz-Pellets-Heizungen im Einsatz. Gesamthaft benötigen diese Anlagen für die Wärmeerzeugung durchschnittlich 1500 Tonnen Holz-Pellets pro Jahr, was einem Verbrauch von 750 000 Litern Heizöl entspricht. Neue LANDI werden standardmässig als Minergie-Gebäude mit Holz-Pellet-Heizung gebaut.

Um die Transportwege zu verkürzen und den Vertrieb entsprechend effizienter zu gestalten, wird die Agrola AG im Herbst 2017 zwei neue Umschlaglager für Holz-Pellets in Moudon und Münchenbuchsee in Betrieb nehmen. Je nach Bedarf stammen 75 bis 90 Prozent der durch Agrola via LANDI vertriebenen Holz-Pellets aus Schweizer Produktion. Um Spitzen in strengen Wintermonaten abzudecken, wird die Versorgung mit Ware aus dem grenznahen europäischen Raum sichergestellt. 

Detailhandelsgrossist Cadar stösst zur fenaco

Die fenaco Genossenschaft übernimmt per 31. Januar 2017 den Detailhandelsgrossisten Cadar AG mit Sitz in Fleurier (NE) von den Inhabern Christian und Laurence Reber. Geschäftsführer von Cadar bleibt Christian Reber. Der Detailhandelsgrossist tritt auch in Zukunft als eigenständiges Unternehmen auf.

Cadar beschäftigt 62 Mitarbeitende und beliefert ab dem Verteilzentrum mit einer Fläche von rund 4000 m 2 rund 650 Kunden, davon 112 meineFee-Läden, welche in einem eigenständigen Konzept betrieben werden («Fee-Konzept»). Das Sortiment von Cadar umfasst über 4500 Artikel aus den Bereichen Food und Nearfood. Im vergangenen Geschäftsjahr 2015/16 erzielte Cadar einen Nettoerlös von rund 56 Millionen Franken.

Ferdinand Hirsig, Mitglied der Geschäftsleitung der fenaco, Leiter der Division Detailhandel und Verwaltungsratspräsident von Cadar, sagt: «Mit dieser Übernahme entwickelt die fenaco Genossenschaft ihre Geschäftsaktivitäten im kleinflächigen Detailhandel und stärkt ihre Position in der Westschweiz weiter, wo sie bereits mit der Volg-Gruppe präsent ist.»

Christian Reber, Geschäftsführer von Cadar, ergänzt: «Für Cadar bietet der Anschluss an die fenaco Genossenschaft die Möglichkeit, Synergien im Bereich Beschaffung auszuschöpfen, das Sortimentsangebot gezielt zu erweitern, unsere Kundinnen und Kunden auch in Zukunft optimal zu bedienen und das Unternehmen weiterzuentwickeln.»

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