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Landtechnik

Selbst reparieren und bauen

Ist die Werkstatt eines Landwirtschaftsbetriebs mit den wichtigsten Werkzeugen ausgestattet, können die hofeigenen landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte problemlos gewartet werden. Durch das Recyceln lassen sich einfache und nützliche Gegenstände herstellen.

Eine aufgeräumte Werkstatt und Schutzausrüstung sind das A und O, um effizient zu arbeiten. 

Eine aufgeräumte Werkstatt und Schutzausrüstung sind das A und O, um effizient zu arbeiten. 

Publiziert am

Redaktor, UFA-Revue

Lauric Etter und seine Frau Gwendoline Faehndrich haben 2021 in Noréaz (FR) einen Landwirtschaftsbetrieb übernommen. Gemeinsam bewirtschaften sie nach den Richtlinien des Biolandbaus sieben Hektar Weidefläche. Die Umstellung haben sie 2023 abgeschlossen. Das gesamte Weideland grenzt an ihren Bauernhof, den sie weitgehend selbst renovieren. Sie halten einige Normande-Kühe und versorgen ihre vier Pferde, die an den Westernreitstil gewöhnt sind. «Wir haben auch Rinder in Winterhaltung, die einem benachbarten Biolandwirten gehören», erklärt Lauric Etter anlässlich eines Besuchs auf seinem Betrieb. «Zudem bauen wir auf zehn Aren Speisekürbisse an», ergänzt Gwendoline Faehndrich. Beide arbeiten ausser Haus, wenden jedoch ihre Freizeit für ihren Betrieb auf. Ihre gemeinsame Leidenschaft für alte Maschinen und Traktoren sowie die Sorgfalt bei den Arbeiten sind in jeder Ecke ihres Hofes sicht- und spürbar.

Quer gelesen

  • Ordnung in der Werkstatt sorgt bei dringenden Reparaturen für mehr Effizienz. 
  • Einfache, selbst gebaute Geräte erleichtern die tägliche Arbeit. 
  • Gebrauchte und gut erhaltene Teile können für Reparaturen wiederverwendet werden.

Wartung und Bau von Maschinen

Für die Arbeit auf dem Bauernhof werden zahlreiche Maschinen und Werkzeuge benötigt. Und damit alles einwandfrei funktioniert, sind die Wartung der Maschinen und der Gebäudeunterhalt wichtig. Als ausgebildeter Landmaschinenmechaniker legt Lauric Etter grossen Wert auf einen sorgfältigen Umgang mit Geräten und Maschinen. «In einer mit den wichtigsten Werkzeugen bestückten Werkstatt können einfache Reparaturen wie verbogene Geräte oder beschädigte Maschinen selbst vorgenommen werden», betont er. Bei komplizierteren Bauteilen, insbesondere bei der Elektronik oder bei Sicherheitsbauteilen, sind jedoch eine Fachkraft und spezifisches Werkzeug unerlässlich. «Was mich an der Landmaschinenmechanik am meisten begeistert, ist das Entwickeln und Bauen von Maschinen», erklärt Etter.

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Das Zaunmaterial ist auf einer aus recyceltem Material konstruierten Ladebrücke stets verfügbar.

Wiederverwerten und neue Maschinen herstellen

Für Lauric Etter ist nichts verloren: Von alten Maschinen, die verschrottet werden sollen, sind oft Einzelteile wiederverwendbar. «Die meisten Maschinen und Werkzeuge, die ich anfertige, werden aus Recyclingmaterial hergestellt», sagt er. Für seinen Avant 528 Kompaktlader hat er verschiedene Anbaugeräte konstruiert, darunter einen Ballenspiess, bei dem er die Dreieckskupplung eines alten Rührwerks wiederverwendet hat. Weiter hat er eine kombinierte Kugelund Pitonkupplung gebaut, die am Ladearm montiert wird und als Aufnahme für das Bewegen von Anhängern dient. Ferner legt der Landwirt besonderen Wert auf die Vielseitigkeit der gebauten Geräte. Das heisst für die Praxis: Die von ihm entwickelte Ladebrücke mit dem gesamten Zaunmaterial kann sowohl an der Schnellkupplung seines Laders als auch an einer Dreipunktkupplung befestigt werden. Aus Altblech baute er eine Schaufel für seinen Lader; ausserdem hat er die unteren Zinken des Greifers durch eine Bodenplatte ersetzt, sodass er damit die Böden reinigen und Futter für die Tiere aufnehmen kann. «Mit zwei Schienen eines alten Ladewagen-Pick-ups habe ich einen Wiesenstriegel hergestellt, der auch im Pferdepaddock eingesetzt werden kann», berichtet Etter. Zu den komplexeren Maschinen, die er umgebaut hat, zählt eine alte, dreiteilige Glattwalze, die er mit einem Fahrgestell für den Transport sowie hydraulisch klappbaren Seitenwalzen ausgestattet hat. Zudem hat er aus ausrangierten Ladewagen-Fahrgestellen schon mehrere Ballenwagen konstruiert.

Unser Tipp

Effizientes Arbeiten in der Werkstatt

  • Eine aufgeräumte Werkstatt und ordentlich aufbewahrtes Werkzeug erleichtern die Arbeit und sparen Zeit.
  • Die regelmässige und rechtzeitige Wartung von Maschinen verlängert deren Lebensdauer. 
  • Die Rückgewinnung von Teilen in gutem Zustand trägt zum Recycling und zu Kosteneinsparungen bei. 
  • Ein Schweissgerät ist in einer Werkstatt für verschiedene Reparaturarbeiten unverzichtbar.

Eine gut organisierte Werkstatt

In seiner Werkstatt auf dem Betrieb hat Lauric Etter auch einen geschlossenen Raum, der im Winter beheizt werden kann und mit zwei sorgfältig eingerichteten Werkbänken ausgestattet ist. Die an der Wand aufgehängten Werkzeuge und der grosse Werkzeugwagen tragen zu einer stets aufgeräumten Werkstatt bei: «Mit Ordnung findet man jedes Werkzeug schnell wieder – und spart vor allem Zeit», betont er. In seinen Augen sind für die meisten Reparaturen wenige Werkzeuge ausreichend. Zur Grundausstattung gehören Schlüsselsätze, Schraubenzieher, Bohr- und Schleifmaschine. Ein Schweissgerät macht die Grundausstattung komplett. Etter verwendet es sehr häufig zum Bau seiner Maschinen, für die Montage von Metallrahmen oder bei Absperrungen für die Auslaufbereiche der Tiere. «Das Elektrodenschweissen eignet sich für unterschiedliche Materialstärken und lässt sich vielseitig einsetzen», erklärt Etter. Zudem ist das Gerät gut transportierbar und ermöglicht zuverlässig stabile Schweissnähte.

«Für Reparaturen ist das Schweissgerät äusserst nützlich.»

Lauric Etter, Landwirt und Mechaniker

Mit etwas Erfindungsgeist und wiederverwertbaren Materialien gelingt es Lauric Etter, preiswert nützliche Alltagsgeräte herzustellen. Ein einfacher Metallbehälter oder ein Fass kann als Gegengewicht für den Traktor dienen, und mit der geeigneten Lackierung und Markierungsaufklebern wird das Gerät sofort langlebiger. Durch seine Arbeit zeigt er, wie wichtig das Wiederverwerten und Warten von Maschinen ist, um deren Lebensdauer zu verlängern. 

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