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Pflanzenbau

Getreideherbizid im Herbst - Eine Behandlung kann sich lohnen

Der nasse Frühling stellte viele Betriebe vor das Problem, dass eine frühe Herbizid-Applikation aufgrund von Spätfrösten nicht angezeigt war. Nach dem Warten auf wärmere Temperaturen folgte die Enttäuschung: viel Regen und das wochenlang.

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(Stähler Suisse SA)

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Die Quittung erhielt man dann kurz vor der Ernte, indem sich das Unkraut ausgebreitet hatte. Breitblättrige Unkräuter konnten noch ohne Probleme nachbehandelt werden. Jedoch breiteten sich vor allem Problemungräser wie Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Trespe ungehindert aus und versamten. In der Praxis wird oft Gerste nach Weizen gesät. Dies ist ein Nachteil bei der Gräserbekämpfung. Umso wichtiger ist es dann, die richtige Strategie bei der Herbizidbehandlung zu wählen. Da Gerste früh gesät wird, ist eine Behandlung bereits im Herbst sinnvoll. Ein vorgängiges Bekämpfen der vorhandenen Ungräser und -kräuter mit einem Totalherbizid oder der mechanischen Variante sichert den Erfolg für die ganze Strategie. Auch im Weizen, Korn, Roggen oder bei Triticale ist dank der neuen Auflage, PSM bis zum 14. November ausbringen zu dürfen, eine Möglichkeit vorhanden, den Ungräsern die Stirn zu bieten. Die Option zur Nachbehandlung im Frühjahr gibt zusätzlich Sicherheit, die Kultur sauber zu halten.

Expertentipp

Darf ich mein Getreide im Vorauflauf behandeln?

Vorauflaufbehandlungen sind bis und mit dem 14. November erlaubt. In diesem Fall ist ein unbehandeltes Kontrollfenster (Spritzenbreite × 10 m) pro Getreideart anzulegen. IPSuisse-Getreide darf nur mit Sonderbewilligung im Vorauflauf behandelt werden. 

Weshalb sollte ich bei Auftreten von Ackerfuchsschwanz im Herbst behandeln?

Es kann schwer sein, das Problemunkraut im Frühling zeitig zu behandeln. Wenn das Ungras die Bestockung erreicht hat, stossen die verfügbaren Mittel an ihre Grenzen. 

Wie kann ich dem Ackerfuchsschwanz zusätzlich entgegenwirken?

Durch eine breitaufgestellte Fruchtfolge mit Hackfrüchten und Kunstwiesen. Bei Ersteren können selektive Gräsermittel eingesetzt werden. Ein falsches Saatbett im Voraus und feinkrümelige oder gewalzte Saathorizonte unterstützen Bodenherbizide. Eine konsequente mechanische oder chemische Bekämpfung vor der Aussaat erleichtert zudem einiges.

Was tun bei bereits vorhandenen Unkräutern?

Hier können Kontaktherbizide wie Derux gegen Gräser oder Cerelex gegen breitblättrige Unkräuter dazugemischt werden. Beide Mittel sind im ÖLN für die Herbstanwendung zugelassen.

Cyrill Rennhard, Product Manager Stähler Suisse SA

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