Mehr Effizienz dank digitaler Technik – das ist eines der grossen Versprechen der Digitalisierung in der Landwirtschaft. Aber spart man wirklich automatisch Zeit, sobald man in digitale Systeme investiert?
Eine Umfrage des deutschen Digitalverbands Bitkom aus dem Jahr 2024 zeigt, dass 69 Prozent von 500 befragten Landwirtinnen und Landwirten die Zeitersparnis tatsächlich als wichtigsten Vorteil digitaler Anwendungen bewertet. Besonders gross erleben sie den Effekt bei automatisierten Systemen wie Fütterungs- oder Melkrobotern. Auch digitale Feldkalender oder Hofmanager reduzieren gemäss der Datenauswertung den Arbeitsaufwand, weil manuelle Einträge weniger werden und weil sich die Planung effizienter gestaltet.
Rund 63 Prozent der Befragten waren gegenüber der Digitalisierung positiv eingestellt.
Doch der Nutzen kommt nicht von selbst. Eine Studie von Agroscope untersuchte anhand einer Befragung von Schweizer Landwirtinnen und Landwirten, welche Faktoren den Einsatz digitaler Technologien fördern oder behindern. Das Ergebnis: Entscheidend ist nicht die funktionierende Technik, sondern die Haltung der Nutzerinnen und Nutzer. Rund 63 Prozent der Befragten waren gegenüber der Digitalisierung positiv eingestellt und erleben digitale Technik deutlich häufiger als arbeitsentlastend.
Wer hingegen kritisch oder verunsichert ist, empfindet sie häufiger als Belastung – unabhängig von betrieblichen Voraussetzungen. Besonders deutlich zeigt sich das bei den 17 Prozent mit geringem Vertrauen in digitale Anwendungen – dort bleibt der Nutzen am geringsten.