Die Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, Rapsschädlinge ohne synthetische Insektizide zu kontrollieren. Nach dem Verbot wichtiger Wirkstoffe wie Neonicotinoiden und angesichts zunehmender Resistenzbildung rücken nachhaltige Alternativen in den Fokus.
Schädlinge im Blick
Vier Arten verursachen die grössten Schäden im Rapsanbau: Kohlerdfloh, Grosser Rapserdfloh, Grosser Rapsstängelrüssler und Rapsglanzkäfer. Sie greifen unterschiedliche Pflanzenteile an und bedrohen so die gesamte Kultur.
Mischkultur als Alternative
Eine vielversprechende Strategie ist der Anbau von Raps in Mischkultur mit Ackerbohnen, Futterwicke oder Klee. Begleitpflanzen übernehmen dabei wichtige Ökosystemleistungen: Sie unterdrücken Unkräuter, verbessern die Nährstoffversorgung und stören die Orientierung der Schädlinge durch visuelle, physische oder chemische Effekte.
Auf Parzellen von Agroscope Changins wurde zwei Jahre lang ein Feldversuch durchgeführt, bei dem Raps in Reinkultur mit Raps in Mischkultur mit Winterackerbohne (winterhart) und Sommerackerbohne (frostempfindlich) verglichen wurde. Das Ziel: die Auswirkungen der Begleitpflanzen auf Rapsschädlinge zu untersuchen und die Wirkungsmechanismen zu analysieren, die zu einem geringeren Schädlingsdruck führen.
Wirkung ohne Ertragsverlust
Die Feldversuche zeigten, dass Mischkulturen mit Winter- oder Sommerackerbohnen die Schädlingsdichte deutlich reduzieren. Besonders die Kombination mit Sommerackerbohnen erwies sich als wirksam gegen Stängelrüssler und Rapsglanzkäfer.
Bemerkenswert: Trotz reduziertem Schädlingsdruck blieb der Ertrag stabil – mit einem leichten Plus bei Sommerackerbohnen. Damit erweist sich die Mischkultur als nachhaltige Lösung, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet.