David Käser freut sich über die Resultate der Genossenschaftsumfrage. «Die Studie bestätigt: Unser Engagement und unsere starken Marktpositionen kommen den Bäuerinnen und Bauern zugute und werden geschätzt», betont der Leiter der Division LANDI bei der fenaco am 19. August 2025 anlässlich der Medienkonferenz der Idée Coopérative in Bern.
Im Rahmen des Internationalen Jahrs der Genossenschaften haben die fenaco und Schweizer Hagel gemeinsam mit weiteren landwirtschaftlichen Genossenschaften unter der Schirmherrschaft der Idée Coopérative eine umfassende Umfrage zur Rolle und Wahrnehmung genossenschaftlicher Organisationen beim Forschungsinstitut Sotomo in Auftrag gegeben (siehe Box).
Genossenschaften sind ein Zukunftsmodell
Für 90 % der befragten Landwirtinnen und Landwirte sind Genossenschaften wichtig für den eigenen Betrieb – unabhängig von Alter, Produktionsweise oder Betriebsgrösse. Sie werden als tragende Stütze der Schweizer Landwirtschaft und Gesellschaft wahrgenommen. 95 % der befragten Landwirtinnen und Landwirte wünschen sich, dass Genossenschaften ihre starke Stellung behalten oder weiter ausbauen. Der Wunsch nach einer stärker genossenschaftlich organisierten Landwirtschaft ist besonders dort ausgeprägt, wo Genossenschaften aktuell noch weniger präsent sind. «Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eindrücklich: Die grosse Mehrheit der Landwirtinnen und Landwirte erachtet den genossenschaftlichen Ansatz als zukunftsweisend», unterstreicht Elias Maier, Geschäftsführer der Idée Coopérative. «Die Schweizer Bevölkerung teilt diese Einschätzung. Genossenschaften sind stark in unserer Gesellschaft verankert.»
Genossenschaftsumfrage
Die fenaco und Schweizer Hagel haben gemeinsam mit weiteren landwirtschaftlichen Genossenschaften unter der Schirmherrschaft der Idée Coopérative eine um fassende Umfrage zur Rolle und Wahrnehmung von Genossenschaften beim Forschungsinstitut Sotomo in Auftrag gegeben. Insgesamt nahmen 1251 Landwirtinnen und Landwirte sowie 3439 Per sonen aus der allgemeinen Bevölkerung der Deutsch- und Westschweiz teil.
Klare Vorteile gegenüber gewinnorientierten Unternehmen
Im Vergleich zu gewinnorientierten Unternehmen sehen die befragten Landwirtinnen und Landwirte Genossenschaften insbesondere bei Regionalität, Mitbestimmung, Kundennähe sowie bei sozialer Verantwortung und langfristigem Denken im Vorteil. Wirtschaftlichkeit und Innovationskraft werden hingegen eher privaten Unternehmen zugeschrieben. Diese Einschätzung teilt auch die Schweizer Gesamtbevölkerung. Trotz des positiven Gesamtbildes findet eine knappe Mehrheit aller Befragten, dass sich Genossenschaften oft kaum von gewinnorientierten Unternehmen unterscheiden.
Leistungen der Genossenschaften
Landwirtschaftliche Genossenschaften leisten aus Sicht ihrer Mitglieder einen wichtigen Beitrag bei der Vermarktung von Produkten, bei Investitionen in die Infrastruktur oder gemeinsamen Verhandlungspositionen. David Käser betont: «Die genossenschaftliche Bündelung der Kräfte ist wichtig, damit wir mit anderen Marktakteuren auf Augenhöhe verhandeln und in die landwirtschaftliche Infrastruktur der Schweiz investieren können.»
Nach Ansicht einer deutlichen Mehrheit stärken Genossenschaften auch den Zusammenhalt in der Landwirtschaft. Soziale Motive wie ein starkes Netzwerk und der Solidaritätsgedanke spielen für viele eine wichtige Rolle. Zu einer Mitgliedschaft kommt es jedoch zumeist aufgrund von wirtschaftlichen Vorteilen wie tieferen Preisen oder Rückvergütungen. «Für die Genossenschaften heisst das, wir müssen unseren Mitgliedern den sozialen und wirtschaftlichen Nutzen deutlich machen, den wir bieten», fasst David Käser zusammen.
In Zukunft mehr Innovation
Mit Blick auf ihre zukünftige Rolle wünschen sich 90 % der befragten Landwirtinnen und Landwirte von landwirtschaftlichen Genossenschaften mehr Innovationskraft. «Besonders ausgeprägt ist die Forderung im Pflanzenbau», erläutert David Käser. «Die Folgen des Klimawandels und hohe regulatorische Anforderungen stellen die Landwirtschaft vor grosse Herausforderungen. Um den rückläufigen und stark schwankenden Erträgen im Pflanzenbau etwas entgegenzusetzen, sind innovative Lösungen gefragt.»
Adrian Aebi, CEO von Schweizer Hagel, stimmt zu: «Wir investieren gezielt in Präventionslösungen, um die Klimaresilienz unserer Versicherten zu stärken. Innovation ist für uns kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zur Absicherung der Landwirtschaft in einem sich wandelnden Umfeld.»
Internationales Jahr der Genossenschaften
2025 ist das Internationale Jahr der Genossenschaften der Vereinten Nationen. Diese weltweite Initiative unterstreicht die wichtige Rolle, die Genossenschaften für die nachhaltige Entwicklung spielen. In der Schweiz gibt es gemäss Idée Coopérative über 8000 Genossenschaften. Die zehn grössten Schweizer Genossenschaften steuern 11 % des BIP bei. Rund 5 % der Beschäftigten in der Schweiz arbeiten für die 30 grössten Genossenschaften. Die fenaco ist Gründungsmitglied der Idée Coopérative. Als Genossenschaft für Genossenschaften stärkt die Idée Coopérative das Genossenschaftswesen und das kooperative Unternehmertum in der Schweiz.