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Landtechnik

Flache Bodenbearbeitung nach der Ernte

Zu grosse Unkraut- und Ernterückstände verursachen Probleme bei den Vorkehrungen, die für die Folge kulturen getroffen werden. Eine tiefe Bodenbearbeitung ist häufig nicht nötig und auch relativ energie intensiv. Die Oberflächenbearbeitung hat sowohl agronomische als auch wirtschaftliche Vorteile, wobei die Arbeitsqualität von der Maschine, der Scheibe und der Walze abhängt.

Flache Bodenbearbeitung mit gezackten und geneigten Hohlscheiben

Flache Bodenbearbeitung mit gezackten und geneigten Hohlscheiben.

(Jean-Pierre Burri)

Publiziert am

Aktualisiert am

Redaktor, UFA-Revue

Die Stoppelbearbeitung ist in mehrfacher Hinsicht ein wichtiger Arbeitsschritt. Nach der Ernte dient der Durchgang mit der Kurzscheibenegge sowohl der Unkrautbekämpfung als auch dem Einarbeiten von organischem Material. Gleichzeitig wird eine oberflächige Untermischung erzielt. Durch den Einsatz selektiver und starker Herbizide rückt der Aspekt «Unkrautelimination» etwas in den Hintergrund. Weiterhin wichtig bleibt aber die Bekämpfung von Ausfallgetreide, beispielsweise von Raps.

Wird das Stroh nicht entfernt oder gehäckselt und gleichmässig verteilt, ist eine gute Stoppelbearbeitung wichtig. Dass die Möglichkeiten der Maschine begrenzt sind, zeigt sich primär bei schwierigen Bedingungen, dies betrifft insbesondere die Bodeneigenschaften, die Bodenfeuchtigkeit und die Strohmenge, zum Beispiel nach der Maisernte.

Eine Kurzscheibenegge muss zudem sicherstellen, dass sowohl bei herkömmlichen als auch vereinfachten Anbauverfahren der Boden durch eine gleichmässige Bearbeitung ideal vorbereitet werden kann und die Maschine verstopfungsfrei bleibt. Für die Saatbettvorbereitungen muss die Bodenoberfläche durchgehend auch zwischen den Fahrfurchen ausnivelliert sein.

Heliodor 9/300

Lemken hat diese Maschine mit einer Arbeitsbreite von zwei bis vier Metern in angebauter Ausführung und starr (nicht hydraulisch klappbar) im Angebot. Der Scheibenabstand ist bei fünf Modellen gleich gross, was ändert, ist einzig die Anzahl Scheiben. Die Konstruktionsweise des Rahmens mit den beiden Scheibenreihen ist mit günstiger Schwerpunktlage kurz und kompakt. Mit den gezackten Hohlscheiben wird die Fläche mit einem Winkel von 10,5° zum Boden und von 16,5° zur Fahrtrichtung bearbeitet. Die äusseren höhenverstellbaren Scheiben verhindern die Bildung von Dämmen zwischen den Durchgängen. Jede Scheibe ist individuell mit Blattfedern am Rahmen befestigt, wodurch sie Hindernissen ausweichen kann.

Die Scheibenlagerung ist wartungsfrei, da die Kugellager vollständig und hermetisch gegen aussen geschützt sind. Diese eher leichte Grundausführung der Maschine kann mit Zusatzgewichten bis zu 400 Kilogramm ergänzt werden. Für grössere Arbeitstiefen empfiehlt Lemken das Modell Rubin mit grosszügiger dimensionierten Hohlscheiben.

Terradisc 3001

Diese Maschine von Pöttinger wurde zur Stoppelbearbeitung und Saatbettvorbereitung entwickelt, ihre Scheiben weisen einen grösseren Durchmesser auf und sind in zwei Reihen angebracht. Die Scheiben sind paarweise auf einem Twin-Arm-System befestigt, das wiederum an einem Träger des Fahrwerkrahmens festgeschraubt ist.

Vier 40-mm-Gummipuffer zwischen dem Balken und dem Twin Arm gewährleisten eine Non-Stop-Überlastsicherung der Maschine. Die Hohlscheiben sind auf einem wartungsfreien Kugellager gelagert. Der Abstand zwischen Scheiben und Fahrgestell ist insofern von Bedeutung, als damit eine verstopfungsfreie Arbeitsweise gewährleistet ist. Die Scheibenträger sind leicht verdreht angebracht, dadurch entsteht nach hinten eine grössere Öffnung. Die durch die Walze hydraulisch verstellbare Arbeitstiefe sichert gleichzeitig die Tiefe des Kamms, der auf den Stützarmen der Walze befestigt ist. Der Kamm ist optional lieferbar, die äusseren Scheiben sind höhenverstellbar.

Catros+ 3001

Das Modell Catros+ eignet sich aufgrund der mit grossen Zacken versehenen Scheiben ganz besonders gut für das Einarbeiten von beträchtlichen Mengen organischer Rückstände. Die Catros Kurzscheibenegge ist mit Scheiben ausgestattet, die ohne Zacken einen Durchmesser von 460 mm aufweisen. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Catros+ aus dem Hause Amazone liegt zwischen 12 km/h und 18 km/h. Ihre Besonderheit ist die hydraulische Verstellbarkeit der Scheibenreihen. Die Scheiben sind einzeln auf dem Fahrgestell mit einem Überlastungs-sicherungs-System aus Gummielementen angeschraubt. Die Lager jeder Scheibe sind ebenfalls dicht untergebracht und benötigen keine Wartungsarbeiten. Mit einem Winkel von 17° bei der vorderen und 14° bei der hinteren Scheibenreihe sind die Catros-Scheiben besonders steil angeordnet. Damit ist die fliessende Übergabe des Boden-Stroh-Gemisches von der ersten zur zweiten Scheibenreihe gewährleistet und führt zu einer besseren Durchmischung. Amazone hat zudem neun Nachlaufwalzen im Angebot.

Optimer+ 303

Kuhn bietet diese Maschine in zwei Ausführungen an. Mit dem kompakteren Modell können die Arbeiten auch mit einer geringen Traktorleistung ausgeführt werden. Hingegen ist damit das Montieren eines Striegels zwischen Scheiben und Walze nicht möglich. Die Stützarme für die Scheiben sind flach, gepresst und wärmebehandelt mit wartungsfreiem zweireihigem Kugellager. Die Scheiben sind in einem Vertikalwinkel von 6° und einem Horizontalwinkel von 16° befestigt. Sie sind mit einer Überlastsicherung ausgestattet, die aus langlebigen PUR-Kunststoff-Elastomerblöcken besteht. Diese weisen einen hohen Härtegrad auf, damit eine hohe Eindringkraft in den Boden und eine gleichbleibende Arbeitstiefe sichergestellt sind. Die Tiefe durch die Nachlaufwalze wird wahlweise mechanisch oder hydraulisch eingestellt. Es werden vier Walzentypen angeboten: Rohrwalze, T-Ringwalze, T-Liner-Walze oder Packliner-Walze.

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Ein Durchgang mit der Kurzscheibenegge bringt beim Raps die Ausfallkörner zum Keimen.

(Jean-Pierre Burri)

Wesentliche Unterschiede

Obschon zwischen den vorgestellten Maschinen erhebliche Ähnlichkeiten festzustellen sind, bestehen dennoch wesentliche Unterschiede. Dies gilt insbesondere bei der Befestigung oder Aufhängung der Scheiben sowie deren Neigung und Befestigungswinkeln bezüglich Boden und Arbeitsrichtung.

Das Einstellen der Arbeitstiefe erfolgt durch eine Nachlaufwalze, von der es bei jeder Marke mehrere Modelle gibt. Eine interessante Option für diese Maschinen zur flachen Bodenbearbeitung ist der Anbau eines Säelements. 

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