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Landtechnik

Auf Schweizer Bedürfnisse zugeschnitten

Die Getreideernte ist ein entscheidender Arbeitsschritt und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Durch die verschiedenen Hilfsmittel und Einstellungsmöglichkeiten sind die Druschverluste in der Schweiz tief. Angesichts der langen Arbeitstage am Steuer eines Mähdreschers sind die Verbesserungen an der Fahrerkabine äusserst willkommen.

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Redaktor, UFA-Revue

Die neuen CX5 und CX6 Modelle sind Vertreter der New-Holland-Mähdrescher-Serie aus dem mittleren Leistungsbereich. Sie werden am Produktionsstandort Zedelgem in Belgien hergestellt, wo 1952 der erste selbstfahrende Mähdrescher Europas entwickelt wurde. Diese neuen Serien profitieren von der Technologie und den Erfahrungen, die mit den grössten Modellen des Herstellers gewonnen werden konnten.

Mit Blick auf die topographischen Bedingungen der Schweiz ist mit dem CX5.90 Modell eine hohe Leistungsfähigkeit gewährleistet und es ist aufgrund seiner Grösse für hiesige Verhältnisse bestens geeignet. «In der Schweiz beträgt die Arbeitsbreite dieser mit fünf Schüttlern ausgestatteten Maschine zwischen fünf und sechs Meter», erklärt Gaël Monnerat, Produktmanager für New Holland Mähdrescher bei Grunderco im waadtländischen Mathod. «Das ganze Mähdrescherprogramm, angefangen bei den CX bis hin zu den stärksten Modellen, ist nun mit einer gleich grossen Kabine und ähnlicher Ausrüstung ausgestattet.»

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Der neue CX5.90 ist ein New-Holland-Mähdrescher aus dem mittleren Leistungsbereich.

Schneidwerk und Förderer

Das CX5.90 Modell ist mit einem von FTP Industrial entwickelten 300 PS Motor mit 6.8 Liter Hubraum ausgestattet. Es erfüllt gleich wie die anderen Maschinen der CX5- und CX6-Serie die Abgasvorschriften Tier 4B/Stufe 4 mit der SCR- und Ad-Blue-Technologie. Die Schneidwerksbreite Varifeed beträgt zwischen 4.88 m und 6.72 m und verfügt über eine verstellbare Messerposition. Durch den Längsverstellbereich von 575 mm kann die Messerposition elektrohydraulisch dem Erntegut angepasst werden. Der längere Schrägförderer verbessert die Sicht des Fahrers auf den Schneidebalken und verfügt über drei oder vier Ketten (je nach Modell) mit querliegenden Förderleisten. Gemäss Angaben des Herstellers wird mit dem Schrägförderer ein regelmässiger Durchfluss des Ernteguts sicherstellt. Durch eine hydraulische Reversiereinrichtung lassen sich Verstopfungen am Schneidewerk einfacher beseitigen.

Dreschtrommel

Die Trommel weist einen Durchmesser von 60 cm auf und erzeugt eine sanfte Reibwirkung. «Unter Schweizer Bedingungen, wo sehr tiefe Druschverluste angestrebt werden, bildet der Zentrifugalabscheider für die Mähdrescher ein Standardelement. Das Opti-Speed-System der Modelle aus der höheren Kategorie senkt Verluste, wenn die Maschine auf einer Fläche mit Hangneigung zum Einsatz kommt», ergänzt Monnerat. Das Prinzip dieses Systems besteht darin, die Schüttlerdrehzahl der Hangneigung anzupassen. Bei Bergauffahrt wird die Drehzahl der Schüttlerwellen reduziert, um das Stroh zurückzuhalten und die restlichen Körner aus dem Erntegut freizuschütteln. Bei Bergabfahrt wird die Drehzahl hingegen erhöht, um zu verhindern, dass das Stroh nach vorne fällt und den Gutfluss behindert.

Korbelement und Abscheidesystem

Während der ersten Druschphase ist der obere Bereich des Korbelements mobil. Mit einem Hebel auf der rechten Maschinenseite kann das Korbelement verstellt werden. Wenn der drehbare obere Teil ausgeschwenkt wird, ist die Abscheidung weniger intensiv und man erhält eine bessere Strohqualität. Hierbei handelt es sich um das so genannte Opti-Tresh-System. Die Reinigung der Ernte erfolgt anschliessend mit dem Triple-Clean-System. Bei jeder Fallstufe bläst der Druckwindstrom die Spreu- und Kurzstrohmengen aus. Das Vorreinigungssieb mit zwei Fallstufen ermöglicht bereits die Aufnahme von 30 bis 40 Prozent der Körner. Laut New Holland erhöht sich die Reinigungsleistung durch dieses dreistufige System um 15 Prozent.

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Die Wartung wurde vereinfacht und die Anzahl Schmiernippel reduziert.

(Jean-Pierre Burri)

Wenn der Mähdrescher senkrecht zur Steigung eingesetzt wird, erzeugt das mechanische Smart Sieve System eine Seitwärtsbewegung der Siebe und verteilt die Körner auf der ganzen Breite. Mit diesem Standardverfahren kann ein Seitenhangausgleich von bis zu 25 Prozent erzielt werden.

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Ein zweiter Bildschirm kann optional eingesetzt werden zum Beispiel, um die Übersicht nach hinten zu sichern.

(Jean-Pierre Burri)

Gebläse und Einstellungen

Aufgrund der drei Fallstufen bei der Ernte wird die Luft durch drei Ausströmer befördert. Zwei Ausströmer dienen zur Reinigung auf den Sieben während der dritte den Druckwind zwischen die Vorbereitungstische leitet. Beim Bergauffahren sinkt die Gebläsedrehzahl, in flachem Gelände ist sie durchschnittlich und beim Bergabfahren erhöht sie sich. Sie wird also während des Dreschens automatisch angepasst.

«Die Wartung und das Umrüsten von Getreide auf Mais sind bei dieser Maschine besonders einfach. Es dauert rund 30 Minuten, um die Umrüstungsarbeiten am Dreschkorb für die neue Kultur vorzunehmen. Mit der automatischen Reinigungsfunktion Auto-Clean werden alle Siebe geöffnet und der Druckwind erhöht, um danach wieder zu den programmierten Einstellungen zu gelangen», erläutert der Leiter für das Mähdrescherprogramm.

Korntank und Kabine

«Die für die Entleerung des Tanks benötigte Zeit bedeutet auch, dass die Maschine nicht arbeitet, weshalb eine hohe Durchflussmenge anzustreben ist. Der CX5.90 Mähdrescher und die beiden CX6-Modelle weisen eine Förderleistung von 100 Liter pro Sekunde auf. Eine Komplettentleerung ist somit in weniger als zwei Minuten abgeschlossen», erklärt Monnerat.

Im Vergleich zu den Vorgängermodellen sind die neuen CX5- und CX6-Serien neu mit einer komfortableren Kabine ausgestattet. In der Breite hat sie 20 cm dazugewonnen und die Sichtbedingungen auf das Schneidwerk und an den Seiten haben sich erheblich verbessert. Ab Werk können drei Kameras montiert werden, nämlich über der Anhängerkupplung und am Auslaufrohr, und eine weitere wird als Rückfahrkamera eingesetzt. Optional verbessert ein zweiter Bildschirm in der Kabine die Sicht nach hinten und bietet somit mehr Überblick und Sicherheit.

Strohhäcksler und Spreu

Für das Spreumanagement bestehen drei Möglichkeiten. Mit dem Spreuverteiler wird die Spreu getrennt und auf dem Boden verteilt, bevor das Stroh abgelegt wird. Sie kann aber auch mit dem Stroh vermischt im Schwad verbleiben und anschliessend damit eingesammelt werden. Weiter besteht die Möglichkeit, die Spreu mit dem gehäckselten Stroh zu vermischen. Durch verstellbare Leitbleche am Spreuverteiler kann die Streubreite angepasst werden.

Das Mittelklassemodell CX5.90 ist punkto Ausstattung und Technologie mit den CX7- und CX8-Serien vergleichbar, zugleich wurde auch darauf geachtet, dass die Abmessungen auf die vielfältigen Bedingungen in der Schweizer Landwirtschaft zugeschnitten bleiben.

Die Maschine weist eine hohe Leistung und einen hohen Komfort auf, vor allem dank der neuen Kabine und einer effizienten Beleuchtung, die als optionales Lichtpaket mit LED-Scheinwerfern auf dem Schneidbalken, an den Maschinenseiten und an der Rückseite erhältlich ist. Der Wartungsaufwand wurde durch eine Senkung auf 20 Schmiernippel vereinfacht. Die Druschunterstützung und die Einstellungsmöglichkeiten stellen sowohl auf ebenen und geneigten Flächen als auch in Hanglagen sauberes Arbeiten sicher.

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