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Nutztiere

3 Fragen an Daniel Weilenmann

3 Fragen an Daniel Weilenmann
(Pixabay)

Publiziert am

Fachleiter Agrar- und Wirtschaftspolitik, Emmi Schweiz AG

Welche Bedeutung hat die Milchproduktion für ein nachhaltiges Ernährungssystem in der Schweiz?

Zwei Drittel der weltweiten Agrarfläche sind Gras- und Weideland, das nur durch Wiederkäuer für die menschliche Ernährung nutzbar ist. Aus Sicht der Ernährungssicherheit ist es in Regionen wie der Schweiz richtig und wichtig, Kühe zu halten und Lebensmittel zu produzieren. Dabei soll der Umweltfussabdruck möglichst gering ausfallen, wobei die Schweiz im internationalen Vergleich sehr gut dasteht. Zudem leistet der Konsum von Milchprodukten nachweislich einen wichtigen Beitrag für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Insgesamt ist die Milchproduktion in der Schweiz also standortgerecht und hat eine elementare Bedeutung für ein nachhaltiges und gesundes Ernährungssystem.

Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Milchwirtschaft langfristig zu sichern?

Die Schweizer Milchbranche steht vor einer Herausforderung: Einerseits müssen Schweizer Milchprodukte trotz höherer Preise national und international konkurrenzfähig bleiben. Gleichzeitig muss die Milchproduktion wirtschaftlich attraktiv sein, damit weiterhin Milch produziert wird. Für den Markterfolg braucht es innovative Unternehmen, funktionierende Marktzugänge sowie Strategien, die unsere Produkte einzigartig machen. Zur Sicherung der Produktion sind wirksame Branchenmassnahmen sowie staatliche Rahmenbedingungen nötig, welche die Milchproduktion gegenüber anderen Landwirtschaftssektoren nicht benachteiligen.

«Damit Schweizer Milch konkurrenzfähig bleibt, braucht es innovationstarke Unternehmen.»

In welche Richtung entwickelt sich der Milchmarkt und welche Chancen und Herausforderungen zeichnen sich für die kommenden Jahre ab?

Grosse Herausforderungen ergeben sich durch die Handelsthemen und ihre Koppeleffekte. Für die exportabhängige Schweizer Milchwirtschaft sind Handelsbarrieren und Wechselkursverwerfungen Gift und gefährden die Stabilität des Inlandmarktes. Die sich eintrübende Wirtschaftslage birgt Risiken, da die Preissensibilität steigt. Es gibt aber auch Chancen: Das Bewusstsein in Gesellschaft und Politik über die Bedeutung der Milch scheint zu wachsen. Erste Schritte hin zu besseren agrarpolitischen Rahmenbedingungen wurden eingeleitet. Zudem steigt die Nachfrage am globalen Milchmarkt schneller als das Angebot, was zu höheren Preisen führt und Schweizer Milch konkurrenzfähiger machen wird.

Interview: Nicole Matt

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