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Landtechnik

Sicher tanken auf dem Betrieb

Eine Hoftankstelle ermöglicht die Versorgung von Maschinen und Fahrzeugen direkt auf dem Betrieb. Weil Diesel und Benzin brennbar und umweltgefährdend sind, muss die Anlage fachgerecht eingerichtet sein.

Wegen der grossen Maschinen befindet sich der betonierte Betankungsplatz zwischen den Remisen. Weil keine Überdachung möglich war, wird das Re...

Wegen der grossen Maschinen befindet sich der betonierte Betankungsplatz zwischen den Remisen. Weil keine Überdachung möglich war, wird das Regenwasser in die Güllegrube gepumpt. Bei einem Unfall kann die Entwässerungspumpe ausgeschaltet werden, damit kein Treibstoff in die Gülle gelangt. Um das Tanken zu vereinfachen, ist noch ein Schwenkarm für den Zapfschlauch an der Toroberkante vorgesehen.

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Merkblatt zu Dieselbetankungsanlagen

Merkblatt vom KVU zu Betankungsanlagen in der Landwirtschaft.

Bei den Gewässerschutzkontrollen in der Landwirtschaft werden Treibstofflagerung und Betankungsplatz geprüft. Die Anforderungen unterscheiden sich kantonal teilweise leicht. Die Tabelle zeigt die Grundsätze einer Gewässerschutzkontrolle auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Erfahrungen aus Kontrollen zeigen, was zu beachten ist und wo Gefahren lauern.

Erfahrungen aus den Kontrollen

Tank und Auffangwanne sind meist in Ordnung, da hierfür geprüfte Systeme eingesetzt werden. Oft steht die Anlage am Eingang der Remise, getankt wird jedoch auf dem Vorplatz – dieser entspricht meist nicht den Anforderungen an einen dichten Betankungsplatz. Gerade wenn Schächte vorhanden sind, die in die Kanalisation oder sogar in ein Gewässer führen, kann ein Unfall erhebliche Sanierungskosten nach sich ziehen. Eine einfache Lösung besteht darin, die Betankungsanlage in die Remise zu verlegen, sodass der Schlauch innerhalb des überdachten, betonierten Bereichs bleibt. Wo dies z. B. wegen grosser Erntemaschinen nicht möglich ist, braucht es bauliche Anpassungen.

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Technische Vorgaben zur Installation werden nicht geprüft, da Installationen und Änderungen an Betankungsanlagen grundsätzlich durch Fachfirmen erfolgen müssen.

Neubauten und Umnutzungen planen

Bei Neubauten oder Umnutzungen lässt sich eine sichere Betankungsstelle mit geringem Mehraufwand integrieren – etwa in eine Remise oder auf den Waschplatz. Neben dem Gewässerschutz gelten bei Betankungsplätzen auch Vorgaben für Brandschutz (Brandabschnitt für Treibstofftanks) und Hygiene (keine Lagerung von Futter oder Lebensmitteln im Betankungsbereich).

Das Betanken der Fahrzeuge muss vor Ort überwacht werden.

Gelangen bei einer Betriebsstörung Treibstoffe in die Güllegrube, entsteht in der Regel kein unmittelbarer Umweltschaden, aber der gesamte Inhalt muss als Sonderabfall entsorgt werden. Empfohlen ist bei Neuanlagen deshalb ein überdachter Platz mit leichtem Gefälle zu einem Totschacht mit 1000 l Rückhaltevolumen.

Vorsicht beim Befüllen und Betanken

Das grösste Unfallrisiko liegt beim Befüllen des Lagertanks: In kurzer Zeit werden hier grosse Mengen Treibstoff abgeladen. Der Tanklastwagen sollte sich – mindestens mit Hinterachse und Kupplungspunkten – auf dem dichten Umschlagplatz befinden. Sowohl die Lieferung als auch das Betanken der Fahrzeuge müssen vor Ort überwacht werden. Eine leistungsfähige Pumpe reduziert die Versuchung, währenddessen andere Arbeiten zu erledigen.

Wenn die Betankungsanlage auf dem Betrieb den Anforderungen nicht entspricht, ist es sinnvoll, die Sanierung mit anstehenden Bauprojekten zu kombinieren und frühzeitig zu planen. So bleibt der Aufwand überschaubar und der Betrieb langfristig sicher. 

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