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Pflanzenbau

Der Mais liess sich vom Wetter beeindrucken

Im Jahr 2021 wurden schweizweit unregelmässige Maiserträge erzielt. Dies aufgrund von Frost- und Hagelepisoden. Nun liegt der Fokus auf der Aussaat 2022. Für diese bietet die Liste der empfohlenen Maissorten einige Neuerungen, wobei das Maissaatgut je nach Sorte in biologischer und konventioneller Qualität erhältlich sein wird.

Die Maissaison 2021 fiel schweizweit sehr unterschiedlich aus.

Die Maissaison 2021 fiel schweizweit sehr unterschiedlich aus.

(Dr. Katharina Kempf)

Publiziert am

Produktmanagerin Mais, UFA-Samen

In der Saison 2021 konnte ein Teil der von UFA-Samen geplanten Versuche aufgrund des ungünstigen Wetters nicht abgeschlossen werden. Einige Demonstrationsflächen wurden abgeerntet, um möglichst viele Ergebnisse zu erhalten.

Maissilage mit höherer Feuchte

Die Auswertung zeigt, dass die Maissilage mit einem niedrigeren Trockensubstanzgehalt als in den Vorjahren geerntet wurde (Grafik 2). Dies mit Ausnahme, wenn die Parzellen Frost ausgesetzt waren. Die Erträge lagen dabei unter dem Wert von 2020. Der Körnermais litt letztes Jahr unter der fehlenden Wärme und trotz später Ernte konnte der Feuchtigkeitsgehalt nicht gesenkt werden. Sehr späte Maissorten mit hohem Ertragspotenzial sind eine interessante Möglichkeit, bergen aber auch Risiken. Vor allem dann, wenn die Pflanze aufgrund des Wetters ihren Zyklus nicht vollenden und somit die Körner nicht ausreifen lassen kann. Heisse, trockene Jahre werden aber immer wahrscheinlicher.

Mehr Flächen für Körnermais

Um der Nachfrage gerecht zu werden, sollten die Anbauflächen für Körnermais ausgeweitet werden. In diesem Jahr wurde ein Teil, der für die Körnermaisproduktion vorgesehen war, siliert, um so die geringeren Erträge aus den Silomaisflächen auszugleichen. Die Körnermaisernte war durch den zu hohen Feuchtigkeitsgehalt beeinträchtigt, was bedeutende Trocknungskosten verursachte. Zur Senkung dieses Risikos kann auf frühere Sorten zurückgegriffen werden, die zwar ein schwächeres Ertragspotenzial als späte Sorten aufweisen, aber meistens einen tieferen Feuchtigkeitsgehalt haben. Die Verwendung von Doppelnutzungssorten (Silo-/Körnermais) ist von Vorteil, um das Befüllen der Silos und eine Körnermaisproduktion auf der Restfläche sicherzustellen.

Verfügbarkeiten

Die Verfügbarkeit von Maissaatgut ist europaweit trotz einer Ausweitung der Vermehrungsflächen gering. Die Bestände der Saatgutunternehmen sind auf einem Rekordtief, und die verschiedenen Unwetterkatastrophen verhindern, dass sie wieder auf ihr altes Niveau zurückfinden. Dank Swissmaïs konnten die Vermehrungsflächen in der Schweiz aufgestockt werden, um Versorgungsrisiken zu vermeiden. Der umfassende Katalog mit eingetragenem Saatgut bietet ein vielfältiges Angebot. Insbesondere beim Körnermais wird diese Palette durch weitere Sorten ergänzt. Die Zulassungsunterschiede zwischen der EU und der Schweiz, bezüglich der verschiedenen Beizmittel, beschränken die Möglichkeiten, «exotische» Sorten zu liefern. Die Frage nach der Saatgutbehandlung stellt sich immer häufiger. Die Grundlage bildet ein Produkt mit Fungizidwirkung. Es schützt das Saatgut im Boden vor pathogenen Pilzen. Hinzu kommt die Behandlung mit einem Repellent. Das gegenwärtig noch zugelassene Produkt Korit beeinflusst den Vogelfrass im Mais. Vielfältig sind die existierenden biostimulierenden Beizen. Die Wirkung, die mit den verschiedenen Zusammensetzungen dieser Produkte angestrebt wird, lässt sich auf zwei Kriterien reduzieren: eine bessere Samenkeimung und ein verbessertes Wurzelwachstum.

Bio-Maissaatgut

Mais eignet sich gut für den biologischen Anbau. Das Sortensortiment in Bio-Qualität ist sehr umfangreich. In jeder Frühreifegruppe sind sowohl beim Körner- als auch beim Silomais mehrere Sorten verfügbar. Versuche mit Bio-Sorten zeigen, dass sich die Sorteneigenschaften kaum von denen der gleichen Sorten im konventionellen Anbau unterscheiden. Bei der Selektion von Hybriden suchen Züchter zudem nach neuen Eigenschaften, wie Sorten, die Stickstoff besser verwerten können.

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Auszug aus dem verfügbaren Sortenangebot in Bioqualität bei UFA-Samen.

Alternative zu Mais

Sorghum ist eine dem Mais ähnliche Kulturpflanze und kann den Bedarf an Silagefutter für Milchkühe, Mutterkühe und Mastmunis decken. Es ist auch eine Alternative zu Mais für Orte mit Maiswurzelbohrerdruck. Generell sind die Sorghumerträge niedriger als bei Mais, aber das Potenzial ist interessant. Um der Nachfrage nach Sorten mit besserer Verdaulichkeit gerecht zu werden, bietet UFA-Samen dieses Jahr eine Sorte mit einem BMR-Gen (Brown Mid Rib) an. Bei den Sorghum-Silagen muss die in den Rispen enthaltene Stärke nur bedingt berücksichtigt werden, da die Tiere diese bei der Verdauung nur sehr unzureichend abbauen. Weitere Informationen finden sich im UFA-Samen-Feldsamenkatalog 2022. 

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