Um die Ausbreitung der Zikaden in der Ostschweiz zu erfassen, führte die Fachstelle für Zuckerrübenbau SFZ mit Agroscope ein umfangreiches Zikadenmonitoring durch. An 59 Standorten in den Kantonen AG, LU, ZH, SH und TG wurden transparente Leimtafeln aufgestellt. Während eines Monates wurden die gefangenen Zikaden wöchentlich gezählt und auf die beiden bakteriellen Krankheitserreger (Proteobakterium Candidatus Arsenophonus und Stolbur-Phytoplasma) im Labor getestet.
An 19 der insgesamt 59 Standorten wurden keine Schilfglasflügelzikaden gefunden, an 22 Standorten waren die untersuchten Zikaden noch unbeladen, an 18 Standorten wurden beladene Zikaden gefunden. Die stärkste Ausbreitung der Schilfglasflügelzikade wurde im Kanton Schaffhausen festgestellt. Die Zikaden waren hauptsächlich unbeladen, erst 5% der Zikaden waren mit Arsenophonus beladen, 1 Zikade war mit Stolbur-Phytoplasma beladen und bei einer Zikade lag bereits die gefürchtete Doppelinfektion vor.
Eine Zunahme der Anzahl Zikaden ist feststellbar, beide Schaderreger sind vorhanden. Laut der Schweizer Fachstelle Zuckerrüben (SFZ) ist es höchste Zeit, die Fruchtfolge (kein Getreide nach Zuckerrübe, idealerweise Schwarzbrache) umzustellen. Denn, adulte Schilfglasflügelzikaden fliegen im Frühjahr aus den Weizenfeldern in die benachbarter Zuckerrüben-, Kartoffel- und Gemüsefelder ein. Zudem: ein Weibchen kann mehr als 100 Eier legen. Diese Massenvermehrung muss darum durch das Aushungern der Nymphen im Boden unterbrochen werden.
Hier geht's zum Artikel der das Thema Fruchtfolgeumstellung bei Zuckerrüben ausführlicher beleuchtet