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fenaco-LANDI

Märkte Raufutter und Einstreue

Seit der Teilliberalisierung der Agrarmärkte vor 20 Jahren behauptet sich die Schweizer Landwirtschaft am Markt. Die schrittweise Öffnung hatte auch Auswirkungen auf die Teilmärkte Raufutter und Einstreue. Die fenaco-LANDI Gruppe hat diese Herausforderungen und Chancen erkannt, die Kräfte gebündelt und Produktion sowie Handel und Vermarktung auf die neuen Gegebenheiten ausgerichtet.

Die fenaco unterstützt den Anbau von Futterpflanzen in derSchweiz.

Die fenaco unterstützt den Anbau von Futterpflanzen in derSchweiz.

(Bild: UFA-Revue)

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Aktualisiert am

Leiter Geschäftsbereich Raufutter, Einstreu und Salze, fenaco GOF

Mit dem Inkrafttreten des neuen Landwirtschaftsgesetzes am 1. Januar 1999 begann eine neue Ära in der Schweizer Agrarpolitik. Das unternehmerische Handeln und die Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Landwirtschaftsbetrieben sollten gestärkt werden. Ziel war es, dass die Schweizer Landwirtschaft in Eigenverantwortung auf den Markt ausgerichtet produziert und gleichzeitig die Marktanteile durch Absatz im In- und Ausland halten kann. Die Agrarpolitik hat sich seither fundamental gewandelt und zu einer schrittweisen Liberalisierung, Spezialisierung sowie Diversifizierung der Schweizer Landwirtschaft geführt.

Die Bindung der Direktzahlungen an einen Ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) sowie die Sicherstellung von Biodiversität und die Besonders tierfreundliche Stallhaltung (BTS) hat speziell den Raufutter- und Einstreuemarkt in den letzten zwanzig Jahren merklich verändert und beeinflusst. Mit der Ausweitung der ökologischen Ausgleichsflächen sowie der Einführung der Graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion (GMF) haben der Bedarf sowie die Einfuhr von qualitativ hochstehenden Ergänzungsprodukten, beispielsweise die Luzerne, bei der Milchviehfütterung erheblich zugenommen. Deshalb unterstützt die fenaco in Zusammenarbeit mit der Züchtungsprofessur von Bruno Studer an der ETH Forschungsarbeiten im Bereich des Anbaus von Futterpflanzen in der Schweiz. Dies mit dem Ziel, den Anbau in der Schweiz zu fördern und damit die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren.

Bündelung der Kräfte und neuer Geschäftsbereich

Die Teilliberalisierung in der Landwirtschaft wirkte sich auch auf die verschiedenen Märkte der fenaco Genossenschaft aus. Um die hiesige Produktion für die Zukunft gut zu positionieren und wettbewerbsfähig zu halten, wurden die Kräfte in den einzelnen Teilmärkten gebündelt. Dabei galt es, beim traditionellen Handel mit Heu, Stroh, Silagen und Trockenprodukten aus heimischer Produktion die eingangs erwähnten neuen Rahmenbedingungen vorausblickend zu adaptieren und die einzelnen Aktivitätsfelder zu einem attraktiven Angebots- und Dienstleistungssortiment zu entwickeln.

Daraus resultierte im Jahr 2000 die Gründung des neuen Geschäftsbereiches Raufutter und Einstreue. Dessen Ziel war und bleibt es, in Zusammenarbeit mit den LANDI, primär die Produktions- und Versorgungssicherheit für unsere Schweizer Kunden zu gewährleisten sowie der führende Ansprechpartner für in- und ausländische Geschäftspartner zu sein. In der Konsequenz wurden die Ressourcen bei Produktion, Handel und Vermarktung schweizweit zusammengefasst sowie den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Ziel war es, die Wertschöpfungskette im Inland nachhaltig zu stärken.

Fokus auf Versorgungssicherheit

Derweil veränderten extreme Wetterereignisse wie zum Beispiel der Hitzesommer 2003 die Produktion und den Handel mit Raufutter und Einstreue in der Schweiz bedeutend. Die für die Sicherstellung der Versorgung nötigen Ergänzungszukäufe, beispielsweise industriell verarbeitete Produkte wie Häckselstroh oder Luzerne, sind aus dem benachbarten Ausland vermehrt auf den Schweizer Markt gekommen, wie zuletzt im Hitzesommer 2018. Zusätzlich zur schrittweisen Veränderung der Landwirtschaftsbetriebe – weg vom traditionellen Misch betrieb hin zur Spezialisierung auf Ackerbau- oder Milch- und Fleischproduktion – hat die Grundfutterproduktion und die dazugehörende Versorgungssicherheit für Tierhalter einen neuen Stellenwert erhalten. Auch die Extensivierung bei den bewirtschafteten Flächen führte zu verschiedenen Qualitätsniveaus, wie zum Beispiel beim inländischen Heu. Im Weiteren hat sich auch das Produktionsverhalten in den Milchmärkten verändert. Es wurden zahlreiche Käsereien geschlossen und die Bauern konzentrierten sich auf andere Absatzmärkte. In der Folge passten sie das Fütterungsmanagement an und bevorzugten den Einsatz von Silageund Ergänzungsprodukten gegenüber traditionell hergestellten inländischen Trockenprodukten. Aufgrund nicht vorhandener Infrastruktur, entstand daraus ein Produktions-Boom an Siloballen und Siloschläuchen als beliebte Verpackungs- und Lagerungsalternative. Die Nachfrage an Einstreuprodukten nahm im Zuge der verschärften Tierhaltungsvorschriften und den sinkenden Getreideanbauflächen sowie den jährlichen Vegetationseinflüssen deutlich zu.

Eine klare Rollenteilung

Heute, 20 Jahre nach der Teilliberalisierung der Agrarmärkte, nimmt die fenaco-LANDI Gruppe ihre Rolle in der Produktions- und Versorgungssicherheit von Raufutter und Einstreue für die produzierende Schweizer Landwirtschaft täglich wahr. Durch Innovation, Dienstleistung und einer klaren Rollenteilung von regionalen und nationalen Aufgaben und Kompetenzen sowie der Fokussierung auf eine aktive und konzeptionelle Markt- und Kampagnenbearbeitung leistet die fenaco-LANDI Gruppe einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg ihrer Mitglieder.

Herausfordernd gestaltet sich zunehmend die Logistik. Sie verlagert sich auf die Strasse und wird vermehrt von ausländischen Transportunternehmen wahrgenommen, die einen Einfluss auf das Bestellverhalten haben. Hier kommt den LANDI mit ihrer Nähe zu den Kunden eine tragende Rolle zu. Sie kennen die logistischen Bedürfnisse und decken diese dank modernen Infrastrukturen vor Ort (beispielsweise Agrar Center) weitgehend ab. In Ergänzung stellt die fenaco eine möglichst hohe Lieferbereitschaft (Direkt- oder Lagergeschäft) mit einem definierten und schlanken Standard- und Zielsortiment sicher.

Mit der Digitalisierung werden sich die Bedürfnisse der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe in naher Zukunft weiter verändern. Dieser Herausforderung gilt es besonders Rechnung zu tragen, damit die Kundennähe und damit verbunden der persönliche Kontakt über die technologischen Neuerungen hinaus bestehen bleiben. 

Trockengrasproduktion

Innovative Landwirte lassen zum Beispiel in der Trocknungsanlage der LANDI Landshut in Bätterkinden oder schweizweit in regionalen dazu eingerichteten Trocknungsbetrieben, inländisches Trockengras als Alternative zu importierter Luzerne produzieren. Möglichst junges, gehaltvolles und sauberes Klee- oder Luzerne-Klee-Gras bei künstlicher Trocknung ergibt ein optimales Futter mit hohem Proteingehalt. Das Produkt kann in Form von Häckselballen oder Würfeln gelagert und verfüttert werden.

Infos unter: www.landilandshut.ch/trocknungsanlage  oder www.trockenfutter.ch 

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