Nachhaltige Wärme im Entlebuch

Wo früher Öl verbrannt wurde, liefert heute Holz aus der Region die Energie: Die Berg-Käserei Entlebuch AG setzt in Doppleschwand (LU) auf eine Holzschnitzel-Wärmezentrale – ein Projekt, das auch dank fenaco Engagement Realität wurde.

Die neue Wärmeversorgung spare nicht nur CO 2 , sondern schaffe lokale Wertschöpfung, sagen Armin Duss (links), VR-Präsident der Biosphäre Berg-Käserei...

Die neue Wärmeversorgung spare nicht nur CO 2 , sondern schaffe lokale Wertschöpfung, sagen Armin Duss (links), VR-Präsident der Biosphäre Berg-Käserei Entlebuch AG, und Hans Felder, Gemeindeammann von Doppleschwand (LU).

(Sarah Marcoue)

Publiziert am

Am Fuss des Napfs liegt die Gemeinde Doppleschwand (LU), eine der acht Gemeinden der UNESCO Biosphäre Entlebuch. Das Biosphärenreservat fördert eine nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht – Ziele, die auch die fenaco mit ihrem Programm fenaco Engagement verfolgt. Mit fenaco Engagement unterstützt die fenaco unter anderem Projekte der Schweizer Berghilfe, die aktiven Landwirtinnen und Landwirten sowie landwirtschaftlichen Gemeinschaften zugutekommen. So auch die Realisierung der neuen Holzschnitzel-Wärmezentrale der Biosphäre Berg-Käserei Entlebuch AG in Doppleschwand.

Energie aus der Region

Drei Genossenschaftskäsereien haben sich 2015 zur Biosphäre Berg-Käserei Entlebuch AG zusammengeschlossen. Heute zählt das Unternehmen 77 aktive Milchproduzentinnen und -produzenten als Aktionäre. Die Käserei verarbeitet insgesamt 8,5 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr zu hochwertigen Käseprodukten, davon 800 000 kg am Standort Dopple schwand. Der jährliche Energiebedarf von rund 200 000 kWh wurde bisher mit Öl gedeckt. Seit Herbst 2024 nutzt die Käserei für ihren gesamten Wärmebedarf erneuerbare Energie aus regionalem Holz. Möglich macht das eine neue Holzschnitzel-Wärmezentrale. Die Käserei reduziert dadurch nicht nur ihren CO 2 -Ausstoss, sondern schafft lokale Wertschöpfung. «Das Holz stammt aus den Wäldern unserer Milchlieferanten und die Milch aus deren Ställen. So bleibt der Mehrwert hier im Entlebuch», sagt Armin Duss, Verwaltungsratspräsident der Käserei. Zudem werden über einen Wärmeverbund umliegende Gebäude wie Kirche, Schule, Gemeindehaus und private Häuser versorgt. Eigentümerin der Wärmezentrale ist die Käserei, die Gemeinde betreibt das Netz und kauft Wärme ein. «Die Gemeinde hat das Projekt unterstützt, weil es ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich nachhaltig ist», erklärt Hans Felder, Gemeindeammann von Doppleschwand.

Regionale Kreisläufe stärken

Mit dem Programm fenaco Engagement hat die fenaco mit einem namhaften Beitrag zur Realisierung der neuen Wärmezentrale beigetragen. «Der Nutzen ist offensichtlich», erklärt Stefan Epp, Leiter Region Zentralschweiz und Departement Infrastrukturen/ Nachhaltigkeit bei der fenaco. Dieses Projekt zeige beispielhaft, wie regionale Kreisläufe gestärkt werden können und die Energiewende vorangetrieben werde, so Stefan Epp weiter. «Im Sinne einer starken und nachhaltigen Schweizer Landwirtschaft.» 

fenaco Engagement

Die fenaco ist Partnerin der Schweizer Berghilfe. Ziel dieser Partnerschaft ist es, die Wertschöpfung in den Berggebieten zu stärken, attraktive Arbeitsplätze in Randregionen zu erhalten und die Pflege der alpinen Kulturlandschaft zu sichern.
www.fenaco.com/engagement 

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