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Landleben

Willkommen im Frost

Mitten im Winter erwachen Alpenblumen zu neuem Leben. Damit überlisten sie die Natur. Denn die warmen Tage in den Bergen sind gezählt, die Schneeschmelze dauert oft bis im Mai. Deshalb keimen sie bereits bei tiefen Temperaturen und werden somit früh im Jahr ausgesät.

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Freie Journalistin

Kaltkeimer säen

Wer bei Alpenblumen an Edelweiss, Enzian und Alpenveilchen (Zyklamen) denkt, liegt goldrichtig. Aber auch Schlüsselblumen, Eisenhut, Silber-, Kugel- und Edeldisteln gehören in diese Kategorie. Sogar Küchenschelle, Grasnelke, Trollblumen und Hauswurz benötigen für die Keimung Kälte. Genauso wie Waldmeister, Christ- sowie Lenzrosen und Bärlauch auch.

Aufzucht aus Samen

Diese robusten Schönheiten lassen sich preisgünstig aus Samen ziehen. Als Substrat Aussaaterde verwenden und rund einen Drittel Sand beimischen. Die Saatschale mit dem Erdgemisch auffüllen und mit zimmerwarmem Wasser gut durchfeuchten.

Die Samen möglichst dünn aussäen. Das klappt am besten, wenn sie mit einer Handvoll Sand gemischt werden. Saat mit wenig Sand abdecken und andrücken. Für die Keimung ist gleichmässige Feuchtigkeit wichtig. Deshalb das Gefäss mit Haushaltfolie abdecken oder in einen transparenten Plastikbeutel stellen und zubinden.

Ein spannendes Experiment

Zum Quellen benötigen die Samen Wärme. Die Saatschale also zuerst einmal während gut zwei Wochen im Haus aufstellen. Aber dann müssen die Gefässe ins Freie, entweder auf den Balkon oder an ein Plätzchen im Garten. Die Folie oder den Beutel etwa im April entfernen und die (hoffentlich!) gekeimten Jungpflanzen einzeln in kleine Töpfchen setzen. Das erleichtert später das Auspflanzen.

Alpenblumen stellen Freizeitgärtner manchmal auf die Geduldsprobe. So keimen Alpenveilchen oft erst im Oktober. Spannend ist das Experiment allemal. Denn wenn es glückt, hat man attraktive und pflegeleichte Pflanzen für alle Jahre wieder: Die so genannten Kaltkeimer zählen zu den Stauden und blühen mit fortschreitendem Alter immer üppiger.

Standort und Ansprüche

Edelweiss bevorzugen einen warmen, sonnigen Platz. Der Boden soll eher mager, aber kalkreich sein, andernfalls vergrünen sie; das heisst: Die samtig behaarten Blütenspitzen werden grün und sehen aus wie Blättchen.

Auch der Stengellose Enzian (Gentiana acaulis) liebt die Sonne und kalkhaltigen Boden, der allerdings humusreich sein soll. Dies im Gegensatz zum Frühlingsenzian (Gentiana verna), dem es im Moorbeet in saurer Erde gefällt. Er blüht im April und Mai, der Stengellose Enzian etwas später. Beide Gartenzüchtungen bilden bald dichte Polster, 15 bis 20 Blüten pro Stock sind die Norm.

Die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) öffnet ihre glockenförmigen Blüten im März und April. Reizvoll sind auch ihre behaarten Samenstände. Die lediglich 30 Zentimeter hohe Staude bevorzugt kalkreiche Erde.

Disteln sind ideal für sonnigen, trockenen Standort. Ob Silber-, Edeloder Kugeldistel: alle eignen sich auch als aparte Trockenblumen, wenn sie kurz vor dem Aufblühen bei sonnigem Wetter geschnitten werden. Primeln und Schlüsselblumen lieben humusreiche, feuchte Erde. Wer sich über Moos an Schattenplätzen im Rasen grämt, pflanzt am besten diese niedlichen Frühlingsboten. 

AutorinEdith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.

Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten

• Frühbeetkasten vorbereiten und wo möglich mit Pferdemist als natürliche Heizung versehen.

• Allfälligen Schnee von immergrünen Gehölzen schütteln, damit keine Zweige unter der Last abbrechen.

• Rasen bei Frost nicht betreten, andernfalls brechen die gefrorenen Halme ab und die Grünfläche vergilbt!

• Aussaaterde an einen temperierten Platz stellen: Ab Ende Januar ist Saattermin für Geranien, Petunien, Fleissige Lieschen und Rizinus.

• Saattermin auf der Fensterbank ist auch für Peterli, Schnittlauch und Rucola.

• Keller an milden Tagen lüften, eingelagertes Obst, Gemüse und Kartoffeln auf Fäulnis kontrollieren.

• Wehret den Anfängen: Kübel- und Zimmerpflanzen regelmässig auf Schädlingsbefall kontrollieren und notfalls bekämpfen.

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