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Pflanzenbau

Raps: Erfolgsfaktor Jugendentwicklung

Der Anbau von Raps spielt in der Fruchtfolge eine entscheidende Rolle mit zahlreichen pflanzenbaulichen Vorteilen. Eine gute Jugendentwicklung des Rapsbestands ist entscheidend, um einen hohen Ertrag zu gewährleisten und die Qualität der Ernte sicherzustellen. Mehrere Strategien sind dabei möglich.

Trotz grosser Keimblätter beschatten junge Rapspflanzen den Boden erst spät, sodass in den ersten vier bis sechs Wochen hoher Unkrautdruck herrscht. 

Trotz grosser Keimblätter beschatten junge Rapspflanzen den Boden erst spät, sodass in den ersten vier bis sechs Wochen hoher Unkrautdruck herrscht. 

(Agrarfoto)

Publiziert am

Landor, Leiter Region Westschweiz

Die Wahl des Saatzeitpunkts ist entscheidend für eine gelungene Ernte. Raps wird in der Regel Anfang Herbst, also zwischen Ende August bis Anfang September, ausgesät – in einer Phase mit noch milden Temperaturen. Eine zu späte Aussaat kann das Auflaufen der Pflanzen vor dem Winter beeinträchtigen, wodurch sie anfälliger für Frost und Schädlinge werden. Für eine optimale Keimung und gutes Anfangswachstum ist eine sorgfältige Bodenbearbeitung entscheidend. Ein gut vorbereitetes Saatbett und ein passendes Aussaatsystem erleichtern die Feuchtigkeitsregulierung und verschaffen dem Raps einen Vorsprung im Wettbewerb mit Unkräutern. Raps gedeiht am besten auf tiefgründigen, durchlässigen Böden mit hohem Gehalt an organischer Substanz. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6,8 und 7,2. Verdichtete oder vernässte Böden behindern die Wurzelentwicklung und verringern die Wasser- und Nährstoffaufnahme. Der Einsatz von Branntkalk oder Perlka Kalkstickstoff kann das Auflaufen und das frühe Wachstum der Kulturen deutlich verbessern.

Ein gut vorbereitetes Saatbett und ein passendes Aussaatsystem erleichtern die Feuchtigkeitsregulierung

Branntkalk-Strategie

Zur optimalen Saatbettvorbereitung werden unabhängig vom aktuellen pH-Wert des Bodens 1 bis 2 t / ha Branntkalk ausgebracht. Für schwere Böden empfehlen sich 2 t / ha. Der Kontakt von Branntkalk mit Wasser löst eine alkalische Reaktion aus, dadurch wird die Säure neutralisiert. Weiter nimmt der Boden Kalziumionen auf, was die Struktur stabilisiert, und das Porenvolumen erhöht. So sinkt das Risiko von Verschlämmung, und es entstehen ideale Bedingungen für die Rapskultur.

Darüber hinaus bringt Branntkalk positive Nebeneffekte mit sich: Der schnelle pH-Anstieg hemmt Pilzkrankheiten wie Kohlhernie und wirkt gegen Schnecken. Zu beachten ist jedoch, dass die Wirkung auf den pH-Wert primär an der Oberfläche stattfindet. Liegt der pH-Wert insgesamt zu tief, muss eine gezielte Kalkung eingeplant werden.

Verwendung von Kalkstickstoff

Perlka Kalkstickstoff bietet interessante Möglichkeiten zur Verbesserung des Raps-Saatbetts. Wird er vor der Aussaat angewendet, unterstützt er die Zersetzung organischer Rückstände und reduziert den Unkrautdruck. Dies fördert eine gleichmässige und zügige Keimung sowie eine gute Durchwurzelung der jungen Pflanzen. Zusätzlich verbessert Kalkstickstoff die Bodenstruktur, fördert die mikrobielle Aktivität und beugt Kohlhernie vor. Eine massvolle Anwendung kann die Produktivität steigern, während die Gesundheit des Bodens erhalten bleibt.

Anwendung im Rapsanbau

Kalkstickstoff Perlka

Vor der Aussaat 200 – 300 kg / ha Perlka ausbringen und bei der Bodenbearbeitung leicht unterziehen. Es ist keine Wartezeit notwendig. Perlka kann auch lokalisiert oder als Strip-Till (Streifensaat) angewendet werden, Dosierung anpassen, 00 – 150 kg / ha verwenden (oder Perlka NP Starter 200 kg / ha). Perlka kann im Trockenanbau auch im 2-Blatt-Stadium (100 – 200 kg / ha) oder im 4-Blatt-Stadium (150 – 250 kg / ha) ausgebracht werden.

Weitere Infos zu Perlka gibt es hier

Branntkalk

1 – 2 t / ha Branntkalk oder Magnesium-Branntkalk gleich vor der Aussaat ausbringen und bei der Saat in den Boden einziehen (unabhängig vom pH-Wert des Bodens).

Weitere Infos zu Branntkalk gibt es hier

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