Ein auf die Nachfrage passendes Angebot bietet die beste Basis für eine erfolgreiche Vermarktung. Entscheidend dafür ist, die Marktbedürfnisse nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- und langfristig abzuklären und zu kennen. Diese eigene Einschätzung mit der Sammelstelle bzw. der LANDI in der Region zu teilen, ermöglicht eine gezielte Ausrichtung des Anbaus – ein wesentlicher Schritt zur Zielerreichung. Dabei sollten sowohl quantitative als auch qualitative Anforderungen pro Produkt berücksichtigt werden, etwa die Qualitätsklassen beim Mahlweizen. Entsprechend fallen die Empfehlungen der Sammelstellen bzw. LANDI regional unterschiedlich aus: Je nach Region eignen sich bestimmte Kulturen besser, sodass ein individuelles Kulturverhältnis sinnvoll ist.
Die LANDI / Sammelstelle trägt die Empfehlungen aktiv an ihre Produzentinnen und Produzenten weiter und unterstützt sie durch gezielte Beratungsangebote bei der praktischen Umsetzung. Eine frühzeitige Absprache zwischen Produzierenden und Sammelstellen ermöglicht es, die Marktbedürfnisse in der Fruchtfolgeplanung zu berücksichtigen und die Erlöse am Markt zu verbessern. Die Anbauempfehlungen von fenaco GOF für das System Maxi sind ein zentrales Instrument für die Versorgungssicherheit in der Schweiz. Indem die Bedürfnisse des Marktes gezielt an die Urproduktion zurückgespiegelt werden, kann die Abhängigkeit von Importen verringert und die inländische Produktion gestärkt werden.
Gefragte Kulturen für 2026
Die gewünschte Klassenverteilung für Mahlweizen variiert von Jahr zu Jahr je nach Grundqualität der Getreideernte. Aktuell ist besonders Mahlweizen der Klasse I gefragt. Auch bei Futtergetreide bestehen ungenutzte Potenziale – insbesondere für Futterweizen der Sorten Poncione oder Campesino. Der Markt für Körnermais, Futtersoja und Ackerbohnen zeigt ebenfalls eine anhaltende Nachfrage. Bei den Ölsaaten ist die Nachfrage unverändert auf einem hohen Niveau. Neben dem Erhalt der Rapsflächen steht vor allem der Ausbau der Sonnenblumenflächen im Fokus.
Spezialitäten wie Biskuitweizen, Roggen oder Dinkel werden weiterhin im Vertragsanbau produziert. Für eine standortgerechte Sortenwahl empfiehlt sich die Beratung mit der LANDI und UFA-Samen. Eine frühzeitige Absprache mit der regionalen Sammelstelle hilft ebenfalls allen Beteiligten.
Bio: Nachfrage wächst – gezielt ausbauen
Im Bio-Landbau bleiben alle Mahlgetreidearten gefragt. Eine Veränderung bringt das neue Proteinzahlungssystem beim Bio-Mahlweizen mit sich, welches hohe Proteingehalte belohnt. Die LANDI Agrarcenter können nähere Informationen dazu liefern sowie eine Einschätzung geben, was dies für den einzelnen Betrieb bedeutet.
Die Nachfrage nach Bio-Futtergetreide und Körnerleguminosen bleibt hoch.
Die Nachfrage nach Bio-Futtergetreide und Körnerleguminosen bleibt hoch – insbesondere bei Futtersoja besteht ein erhöhter Bedarf. Die Kultur etabliert sich zunehmend in der Fruchtfolge vieler Ackerbaubetriebe. Die Ertragssicherheit macht den Anbau von Soja attraktiv. Zudem gesucht sind Ackerbohnen mit tiefem Vicin- und Convicingehalt sowie die Mischkultur Gerste / Erbsen. Diese bietet auf der einen Seite pflanzenbauliche Vorteile, weist auf der anderen Seite aber auch ein gutes Absatzpotenzial auf.
Ausblick auf 2026
Die Anbauentscheidungen für die Ernte 2026 sollen sowohl Markt- als auch Standortbedingungen Rechnung tragen. Eine frühzeitige Planung in Absprache mit den Sammelstellen hilft, Chancen zu nutzen und Fehlmengen oder Überhänge zu vermeiden. Besonders Futtergetreide, Körnerleguminosen sowie Ölsaaten bieten weiterhin ein solides Absatzpotenzial – in Bio- sowie in Suisse-Garantie-Qualität.
Hier geht's zu UFA-Samen mit einer Übersicht der Kulturen und Sorten und deren Charakteristika