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Landtechnik

Effizient und sicher transportieren

Die Entwicklung in der Transporttechnik schreitet weiter voran. Die Landwirte, die häufig Strassenfahrten vornehmen, können von den Fortschritten und Sicherheitsmassnahmen der Maschinenhersteller profitieren. Ein spezielles Augenmerk wird auf die besonders grossen Fahrzeugkombinationen und die Ladungssicherung gerichtet.

Anhänger mit grossem Ladevolumen und angepasster Bereifung.

Anhänger mit grossem Ladevolumen und angepasster Bereifung.

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Aktualisiert am

Redaktor, UFA-Revue

Trends in der Transporttechnik

Die für den Transport verwendeten landwirtschaftlichen Fahrzeuge werden immer grös ser und die technologische Entwicklung dauert an. Bei den neuen Anhängermodellen wird darauf geachtet, dass sie sich für höhere Lasten eignen. Die Kapazitäten steigen, Federung, Bremsen und moderne Lenkungssysteme für mehrachsige Anhänger sind im Angebot. Wichtig ist vor allem, möglichst viel Ware zu transportieren und somit möglichst leistungsstark zu sein. Grenzen werden nicht nur durch das Material gesetzt, sondern durch das Strassenverkehrsgesetz und die entsprechenden Richtlinien.

Gesetzliche Vorschriften

Es bestehen zahlreiche Vorschriften damit das Lenken von landwirtschaftlichen Fahrzeugen bis 40 km/h erlaubt ist. So ist beispielsweise das Tragen von Sicherheitsgurten in Traktoren bzw. neuen landwirtschaftlichen Fahrzeugen über 40 km/h vorgeschrieben und in allen anderen dringend empfohlen. Die Masse sind mit einer Maximalbreite von 2.55 m genau festgelegt. Für landwirtschaftliche Fahrten dürfen die Landwirtschaftsfahrzeuge auch bei Doppelbereifung oder Breitreifen eine Breite von 3 m nicht überschreiten, wobei in diesen Fällen eine Signalisierung vorgeschrieben ist.

Die Höchstbreite gilt auch für Transportanhänger und deren Transportgut. Die Höhe ist begrenzt auf 4 m und die Länge auf 12 m. Bei einer Fahrzeugkombination darf die Gesamtlänge von 18.75 m nicht überschritten werden und das Gesamtgewicht nicht mehr als 40 Tonnen betragen. Die Höchstlast hängt von der Anzahl Achsen und dem Achsabstand ab.

Die Transportanhänger müssen vorschriftsgemäss mit einer mechanischen Feststellbremse ausgestattet sein. Landwirtschaftliche Anhänger dürfen nur mit 40 km/h gefahren werden, wenn sie entsprechend gebaut, geprüft und zugelassen sind. Das Ladegut muss in jedem Fall so befestigt werden, dass es sich auch bei abruptem Bremsen nicht bewegt.

Anhängerfahrzeuge

Die Hersteller bieten verschiedene Anhängermodelle an wie die üblichen ein- oder mehrachsigen Dreiseitenkipper, Muldenkipper oder Abschiebewagen. Je nach Transportgut wird bei einem Abschiebewagen das Ladevolumen durch Zusammenpressen erhöht. Das Leergewicht dieses Anhängerfahrzeugtyps liegt in einem ähnlichen Bereich wie das eines Muldenkippers. Von Vorteil ist, dass der Abschiebewagen zum Entladen nicht gekippt wird, deshalb kann eine Entleerung auch bei tieferer Raumhöhe erfolgen.

Materialwahl

Die Materialwahl bei der Herstellung bietet eine Möglichkeit, die Nutzlast zu erhöhen. Der deutsche Hersteller Fliegl setzt als Alternative bezüglich Gewicht auf eine Optimierung des Chassis und auf Alumi-nium-Bauweise (vor allem bei den Wänden). Das auf diese Weise eingesparte Gewicht kann zur Nutzlast hinzugefügt werden, was gemäss Hersteller bis zu 15 Prozent ausmachen kann. «Die Landwirte wollen keine Qualitäts- oder Sicherheitseinbussen in Kauf nehmen. Das Fahrzeug muss zwingend über hervorragende Achsen und ein zuverlässiges Bremssystem verfügen», erklärt Urs Ledermann, Verkaufsleiter für Land- und Spezialmaschinen bei der Serco Landtechnik AG.

Lenksysteme

Da die Anhänger tendenziell immer grösser werden, sind nun auch Zwei-achs- oder Dreiachsversionen üblich. Ein Lenksystem (mechanisch oder elektronisch) bietet auf dem Feld und der Strasse deutliche Vorteile. Die Spurhaltung ist gewährleistet und die Reifenabnützung ist geringer. Lenksysteme funktionieren auch bei Rückwärtsfahrten und erleichtern das Manövrieren bei schwierigen Bedingungen. Das elektronische Lenksystem ist sehr genau: Der Kurvenradius und in der Folge der Einschlagwinkel werden elektronisch ermittelt. Der Einschlagwinkel wird an den Drehgeber auf der Achse weitergegeben und die Hydraulikzylinder bringen anschliessend die Lenkachsen in den optimalen Einschlagwinkel. Durch das elektronische System können die Kurven sicher gefahren werden, gleichzeitig ist beim Geradeausfahren das Fahrverhalten stabiler, in Hanglagen ist mehr Sicherheit gewährleistet, der Bodendruck ist besser verteilt und die Reibung ist geringer, wodurch auch der Reifenverschleiss vermindert wird.

Wechselfahrgestell und Achsenverschiebung

Ein Fahrgestell mit einem individuell anpassbaren System (Wechselfahrgestell) ermöglicht eine intensivere Nutzung. Die Kippmulde kann deponiert werden und der Aufbau von Güllefässern auf das gleiche Chassis ist problemlos möglich.

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Mit dem Sicherungsgitter wird die maximale Breite eingehalten.

Bei sehr grossen Anhängern spielt das Gewicht eine bedeutende Rolle. Werden die Achsen nach vorne verlagert, sinkt die Stützlast, wodurch sich insbesondere auf der Strasse der Fahrkomfort erhöht. Bei einer Achsenverlagerung nach hinten erhöht sich dagegen die Stützlast, was im Feldeinsatz die Traktion am Schlepper vergrössert. Gegenwärtig besteht die Tendenz, die Anhänger am unteren Kupplungspunkt zu befestigen: Die Stabilität der Fahrzeugkombination und die Transportsicherheit werden erhöht, insbesondere bei Anhängern mit grosser Kapazität. Die Bremssysteme leisten ebenfalls einen Beitrag zur Transportsicherheit. «Aktuell werden rund die Hälfte der Transportanhänger mit Druckluftbremsen ausgestattet. Und die leistungsstarken Schlepper sind in der Regel serienmässig für Druckluftbremsen ausgerüstet», führt Urs Ledermann aus.

Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz des Transportguts führen die Hersteller Abdecksysteme im Angebot. Am häufigsten sind zweiteilige, seitlich angebrachte Planen, die hydraulisch gesteuert werden, und die Schiebeplane, die von Hand über das Ladegut gezogen wird.

Plattformanhänger

Bei den Plattformanhängern, die üblicherweise für den Transport von Rund- und Quaderballen dienen, steht die Sicherheit im Vordergrund. Bei Strassentransporten werden Landwirtschaftsfahrzeuge auch vermehrt kontrolliert. Die neuen Ballentransportwagen sind an der Seite über die ganze Anhängerlänge mit Zurrösen ausgestattet, die zur Befestigung mit Gurten dienen. Die rutschfeste Ladefläche beugt dem Verrutschen der Ladung vor. «Die Nachfrage für Ballenwagen bleibt in der Schweiz hoch. Die Modelle von Fliegl mit einer hydraulischen Ladungssicherung werden immer mehr verlangt. Somit können Ladegüter wie Rund- und Quaderballen oder Paloxen sicher auf der Strasse transportiert werden» so Urs Ledermann.

Die landwirtschaftlichen Fahrzeugkombinationen auf der Strasse werden oft als gewerbliche Nutzfahrzeuge eingestuft und müssen die geltenden Vorschriften befolgen. Maschinenhersteller bieten Lösungen an, die den Transport von Gütern mit der grösstmöglichen Sicherheit gewährleisten. Da heute die landwirtschaftlichen Fahrzeugkombinationen mit immer höherer Geschwindigkeit unterwegs sind und eine imposante Grösse aufweisen, müssen alle einen Beitrag zur Sicherheit tragen. 

AutorJean-Pierre Burri, UFA-Revue, 1510 Moudon

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