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Nutztiere

Auch Kräuter können helfen

Nicht überall, wo Rindvieh oder Kleinwiederkäuer gehalten werden, lässt sich der Parasitendruck via Weidemanagement kontrollieren. Um den Chemieeinsatz gegen den Magen-Darm-Wurm dennoch gering zu halten, bietet der Kräutermix «Herbaplus» gute Dienste, wie Versuche und Praxiserfahrungen zeigen.

Grafik-Parasitendruck

Publiziert am

Aktualisiert am

Rindviehspezialist, UFA AG

Infektionen mit Magen-Darm-Würmern, Lungenwürmern und Leberegeln erfolgen vorwiegend via Weidegras, wobei die infektionsfähigen Stadien des Leberegels auch im konservierten Futter längere Zeit überleben können. Der Zyklus von der Ausscheidung der Eier via Kot über das Larvenstadium bis hin zur erneuten Ausscheidung dauert vier bis sieben Wochen (Leberegel vier bis fünf Monate). In diesem Zeitintervall vermehren sich die Infektionsquellen auf den Weiden, bis sie im Herbst ihr Maximum erreichen.

Tests in Frankreich

Genau in dieser Zeit des höchsten Parasitendrucks hat in Frankreich ein Versuch stattgefunden. Getestet wurde der Kräuterzusatz «Herbaplus», der dem neuen, biokompatiblen Leckeimer «Cake Bloc Natur Herbaplus » (Infobox) zugesetzt ist. Acht erstsömmrige Kälber erhielten den Kräuterzusatz in konzentrierter Form als Körnchen in den Futtertrog verteilt, während bei den acht Kälbern der Kontrollgruppe das ganze Jahr keine Parasitenbehandlung stattfand. Die Tiere wurden ab April räumlich getrennt auf den gleichen Weiden gehalten. Ab Mitte September wurden Kotproben analysiert. Bei der vierten Kotanalyse schied die Herbaplus- Gruppe 70.1 Prozent weniger Magen-Darm-Wurm-Eier aus als die Kontrollgruppe (Grafik).

Erst Diagnose, dann behandeln

Zur Bekämpfung von inneren Parasiten stehen im Bio-Landbau vorbeugende Massnahmen im Vordergrund (Tabelle), wobei einige dieser Massnahmen, beispielsweise wegen zu wenig arrondierter Fläche, nicht überall umgesetzt werden können. Ein tiefer Parasitendruck auf den Weiden ist entscheidend, weil die Erkrankungsgefahr sinkt und chemisch- synthetische Entwurmungsmittel in der Bio-Tierhaltung, um Resistenzbildungen zu verzögern, nicht vorbeugend und nur anhand einer Diagnose auf tierärztliche Anordnung eingesetzt werden dürfen. Zur Beurteilung der Befallssituation bietet das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Kotuntersuchungen für Rinder und Beratung an (Kasten).

Häufige Fragen zu Kotproben und Behandlungen

Welche Parasiten plagen meine Tiere?

Kotproben von Rindern mit dem Hilfsmaterial des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) durchführen und einsenden. Befund trifft innert drei Tagen per Mail oder Post ein. Kotproben von Kleinwiederkäuern können dem Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer (BGK) zugestellt werden.

Wen beproben?

Gibt es bei einzelnen Tieren einen Verdacht, diese einzeln beproben. Soll der Status einer ganzen Risikogruppe (z. B. erstsömmrige Tiere) erfasst werden, ist eine Sammelprobe angezeigt.

Wann untersuchen?

Das Befallsrisiko steigt gegen Ende des Jahres an. Bei Magen-Darm-Würmern sind Kotanalysen ab zirka August, beim Lungenwurm bereits ab Juni angezeigt.

Welche Parasiten analysieren?

Je nach Befallsverdacht. Meist sind Magen-Darm-Würmer bei Kälbern und Kleinwiederkäuern das Hauptproblem, gefolgt vom Lungenwurm und danach Leberegel.

Einzeln oder gruppenweise behandeln?

Vorzugsweise Einzeltiere. Wurden bei vielen Tieren hohe Belastungen festgestellt, kann eine Behandlung der ganzen Risikogruppe sinnvoll sein.

Welche Mittel einsetzen?

Nach Empfehlung des Tierarztes. Achtung: Doppelte Absetzfrist.

FiBL, Bio-Suisse

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