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Nutztiere

Gesund sein, gesund bleiben

Die Kälbergesundheit setzt sich aus vielen Faktoren zusammen. Es ist wichtig für die Entwicklung der Tiere, dass sie bereits bei der Geburt vital und gesund sind. Der Grundstein wird während der Trächtigkeit gelegt.

Mit der klaren Aufzuchtstrategie haben Röllis gute Erfahrungen gemacht.

Mit der klaren Aufzuchtstrategie haben Röllis gute Erfahrungen gemacht. 

(Martina Hauser)

Publiziert am

Aktualisiert am

Rindviehspezialist, UFA AG

Ehem. Mitarbeiterin, UFA AG

Die Mineralstoff- und Vitaminversorgung der Muttertiere während der Trächtigkeit spiegelt sich in der Gesundheit der Kälber wider. Ist das Muttertier zum Beispiel während der Trächtigkeit an Selen unterversorgt, ist das Kalb bei der Geburt öfter lebensschwach und hat nur eine geringe Sauglust. Dies wiederum führt zu einer ungenügenden Kolostrumaufnahme, wodurch das Immunsystem in seiner Entwicklung bereits zu Beginn verzögert wird.

Kolostrum darf nicht fehlen

Nebst einer indirekten Mineralsalzversorgung durch das Muttertier während der Galtphase, ist das Kolostrummanagement nach der Geburt essenziell. Eine kontrollierte Kolostrumgabe ist zwingend erforderlich, weil das Immunsystem der frisch geborenen Kälber noch nicht ausgereift ist. Es wird empfohlen, den Kälbern vier Liter (oder 10 Prozent des Körpergewichts) qualitativ hochwertiges Kolostrum in den ersten vier Lebensstunden zu vertränken. Denn in diesem Zeitraum ist die Darmwand noch durchlässig, so dass die Immunglobuline (Abwehrkörper) diese passieren und in den Blutkreislauf übergehen können. Nehmen die Kälber zu spät oder zu wenig Kolostrum auf, sind sie den Erregern in ihrer Umwelt schutzlos ausgesetzt.

Minex 980 für Bio-Betriebe

Die lebenswichtigen Mineralstoffe sind oft wenig schmackhaft. Darum enthält Minex 980 organische Trägerstoffe, viel Melasse und Aromen. Mit Hilfe der Expandertechnologie können der Keimgehalt reduziert und eine ausgeglichene, krümelige Struktur erreicht werden. Durch diese Massnahmen wird eine einzigartige Fressbarkeit erreicht und somit die Versorgung mit Vitaminen, Mengen- und Spurenelementen sichergestellt. Ausgewählte Rohstoffe mit guter Verdaulichkeit garantieren eine hohe Effizienz. Mit 100 bis 150 g pro Tier und Tag sind Bio-Kühe optimal versorgt. Minex 980 eignet sich zu ausgeglichenen Rationen in allen Fütterungssystemen.

UFA top-natur

Die Bio-Kälberspezialität UFA topnatur enthält Spurenelemente und Vitamine, welche für eine gute Entwicklung notwendig sind und die Immunität des Kalbes unterstützen. Dies stärkt die Lungenabwehr und somit den ganzen Lungenbereich. Dank den enthaltenen Milchsäurebakterien ist die Verdauung stabilisiert. UFA top-natur kann ab dem dritten Lebenstag für mindestens drei bis vier Wochen mit 40 g je 100 kg Lebendgewicht zu Vollmilch eingesetzt werden.

Vitamine sind besonders wichtig

Für die Widerstandskraft und die Gesundheit der Kälber ist eine gute Versorgung an Vitaminen und Spurenelementen essenziell. Daher empfiehlt sich, bereits in der Galtphase vorzubeugen und die Muttertiere mit genügend Mineralstoffen zu versorgen. Auch zu Beginn der Tränkephase ist eine zusätzliche Vitaminversorgung der Kälber sinnvoll, denn Vitamine nehmen im ganzen Körper, so auch im Immunsystem, wichtige Funktionen ein.

Praxisbeispiel

Kälberaufzucht in der Praxis

Der Bio-Betrieb der Familie Rölli befindet sich in St. Erhard (LU). Die 55 Milchkühe der Rasse Swiss Fleckvieh bilden den grössten Produktionszweig des Betriebs. Auf den rund 30 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche wird hauptsächlich Futter für die Herde produziert. Das Erstkalbealter beläuft sich auf rund 27 Monate, daher werden die Tiere mit rund 18 Monaten besamt. Michael Rölli liegt viel an der Gesundheit seiner Tiere. Besonders bei den Kälbern geht er kein Risiko ein.

Mineralstoffversorgung und Kolostrum ad-libitum

Gemäss Michael Rölli beginnt die Kälbergesundheit bereits beim Muttertier. Damit die Kälber vital zur Welt kommen, ist die Versorgung der Kuh während der Galtphase zu beachten. Deshalb wird auf dem Betrieb Minex 980 eingesetzt. Seit er dieses Mineralsalz verwendet, wurde das Problem von lebensschwachen Kälbern zur Seltenheit. Nebst einer guten Mineralstoffversorgung der Muttertiere ist die Kolostrumversorgung der Kälber zentral. Das Kalb verbringt die ersten drei bis vier Lebenstage gemeinsam mit seiner Mutter in der Abkalbebox. So kann das frische Kalb rund um die Uhr bei seiner Mutter saugen. Damit sichergestellt ist, dass das Kalb nach der Geburt genügend Kolostrum aufnimmt, ist in diesem System eine gute Beobachtung das A und O. Trinken die Kälber nicht ausreichend, greift Michael Rölli rasch ein und tränkt mit der Flasche nach. Nach den vier Tagen in der Abkalbebox werden die Kälber in die Kälbergruppen versetzt. Auf dem Betrieb werden die Aufzucht- und Tränkekälber in separaten Buchten gehalten. Die Tränker verlassen den Betrieb mit rund 75 kg Lebendgewicht.

Das Tränkemanagement

Währen den ersten acht Lebenstagen erhält das Kalb ausschliesslich die Milch seiner Mutter. Später erhalten sie Milch von verschiedenen Kühen. Sobald die Kälber nicht mehr mit der Milch ihrer Mutter getränkt werden, mischt Michael Rölli während vier Wochen UFA top-natur in die Vollmilch. Mit diesem Milchzusatz ist die Vitaminversorgung der Aufzuchtkälber sichergestellt und das Immunsystem wird unterstützt. Dank UFA topnatur habe er frohwüchsigere und vitalere Kälber. Durch den Einsatz von UFA top-natur bekam er die Probleme mit Kälberdurchfall und Lungenerkrankungen mehrheitlich in den Griff. Die Kälber werden mit drei bis maximal vier Liter pro Mal morgens und abends getränkt, bis sie im Alter von vier Monaten abgesetzt werden.

Eckpfeiler für gesunde Kälber

«Die Eckpfeiler für gesunde Kälber sind ganz simpel», sagt Michael Rölli, «einerseits muss die Bildung eines guten Immunsystems gefördert werden, andererseits sollen der Erregerdruck und weitere schädliche Einflüsse reduziert werden». Laut dem Betriebsleiter sei die Kolsotrumaufnahme nach der Geburt matchentscheidend. Zudem bilde die Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen einen weiteren wichtigen Punkt. Denn Abwehrkörper, Mineralstoffe und Vitamine werden für die Bildung eines funktionierenden Immunsystems zwingend gebraucht. Auf der anderen Seite gilt es, den Erregerdruck tief zu halten. Dies beinhaltet sowohl eine gute Stallhygiene wie auch eine gute Luftqualität. Sprich: Regelmässiges Misten, viel frische Luft, sauberes Wasser und qualitativ einwandfreies Futter sind Pflicht. 

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