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Nutztiere

Gesundheitsprogramme auf dem Vormarsch

Vor einem Jahr sind sie gestartet, die Schweine Plus Gesundheitsprogramme SuisSano der Suisag und Safety Plus von Qualiporc. Ziel ist es, den Antibiotikaeinsatz in der Schweinehaltung zu reduzieren und das Vertrauen der Konsumenten in Schweizer Fleisch weiter zu fördern.

Im Moment macht rund ein Drittel aller Schweineproduktionsbetriebe bei einem Schweine Plus Gesundheitsprogramm mit. 

Im Moment macht rund ein Drittel aller Schweineproduktionsbetriebe bei einem Schweine Plus Gesundheitsprogramm mit. 

(Peter Daepp)

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Anicom AG

Kernelement der Schweine Plus Gesundheitsprogramme ist das elektronische Behandlungsjournal (EBJ), sowie die regelmässige Beratung durch einen Tierarzt des Gesundheitsdienstes.
Im Journal werden sämtliche Behandlungen sowie die eingesetzten Medikamente erfasst. Dank den elektronischen Daten sind ausführliche Auswertungen zu Krankheiten, Abgangsursachen und Antibiotikaverwendung möglich. Diese bieten einen guten Überblick über die Tiergesundheit auf dem Betrieb. Bei den Beratungen werden betriebsspezifische Ziele zum Antibiotikaverbrauch gesetzt und Optimierungsmöglichkeiten im Management aufgezeigt.

Jetzt mitmachen

Alle Programmteilnehmer erhalten eine Bonuszahlung von einem Franken pro abgesetztes Ferkel oder Schlachtschwein. Der Fonds für die Zahlung wird von den Abnehmern gespiesen. Diese erwarten daher, dass die Betriebe mitmachen und von dem Bonus profitieren. Ziel der Anicom ist, dass Ende 2019 möglichst alle Betriebe beim Schweine Plus Gesundheitsprogramm mitmachen. Voraussichtlich wird die Teilnahme an einem Plus Gesundheitsprogramm ab April 2021 von den Abnehmern vorausgesetzt. Daher ist es von Vorteil, bereits jetzt teilzunehmen. Die Bonuszahlungen werden bis zum 31. März 2021 garantiert.

Anforderungen für Bonuszahlung

Bedingungen für die Bonuszahlung sind das exakte Ausfüllen und Eintragen der Behandlungen und Krankheiten im EBJ. Die Erfassung muss spätestens sieben Tage nach der Behandlung erfolgen. Mithilfe der App, welche von der Suisag zur Verfügung gestellt wird, können die Behandlungen direkt im Stall erfasst werden. Es besteht auch die Möglichkeit, das EBJ am Computer auszufüllen. Zuchtbetriebe müssen zusätzlich die Leistungsdaten quartalsweise übermitteln. Für Betriebe, die in einem Zuchtprogramm mitmachen, ist dies mittels Sauenplaner erledigt, andere können die Daten im Online-Tool «Reprojournal» erfassen.

Im Moment machen rund ein Drittel aller Schweineproduktionsbetriebe bei einem Schweine Plus Gesundheitsprogramm mit. Interessierte Betriebe können laufend in das Programm einsteigen. Bei Fragen steht die Anicom gerne zur Verfügung und unterstützt die Landwirte bei der Teilnahme. 

Interview SuisSano Gesundheitsprogramm

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Peter Käser, Schweinezüchter aus Leimiswil, macht seit April 2018 beim Gesundheitsprogramm SuisSano mit.

(zvg)
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Peter Daepp, Schweinehalter aus Sonterswil, macht seit Beginn beim Gesundheitsprogramm SuisSano mit.

(zvg)

UFA-Revue: Was sind die Vorteile vom Schweine Plus Gesundheitsprogramm?

Peter Käser: «Alle Behandlungen sind ganz aktuell geführt, denn diese werden direkt im Stall auf dem Tablet erfasst. So habe ich jederzeit eine Kontrolle, ohne befürchten zu müssen, dass nicht alle Behandlungen korrekt eingetragen wurden. Des Weiteren hat die Beratung des Schweinegesundheitsdienstes (SGD) angeregt, bisherige Abläufe zu überdenken und zu verändern, was sich positiv auf den Antibiotikaverbrauch auswirkt. Zudem erhalte ich, ohne einen Mehraufwand, für jeden verkauften Mastjager einen Franken.»

Peter Daepp: «Man ist besser über den Medikamentenverbrauch informiert. Hinzu kommt der Vergleich mit anderen Betrieben. Es ist sehr interessant zu sehen, wo man mehr Medikamente einsetzt als andere. Problembereiche werden dadurch leichter identifiziert und können beim jährlichen Betriebsbesuch des SGD-Tierarzt konkret angesprochen und effizient angegangen werden. Zudem schätze ich sehr, dass man die Möglichkeit hat, Tiere untersuchen zu lassen. Bei der Untersuchung eines kümmernden Ferkels hat sich herausgestellt, dass es Circo-Viren hatte. Seither impfen wir die Ferkel wieder gegen Circo-Viren. Ohne das Programm hätte ich die Untersuchung wahrscheinlich nicht gemacht. Zu guter Letzt sind die quartalsweisen Zahlungen auch ein Pluspunkt.»

Welches sind die Herausforderungen beim Programm?

Käser: «Bis das EBJ eingerichtet ist, braucht es etwas Zeit. Anschliessend ist die Handhabung sehr einfach und bedeutet keinen Mehraufwand. Zusätzlich hat man eine sehr gute Übersicht über die Medikamentenvorräte und es ist einfacher, als wenn alles von Hand notiert werden müsste.»

Daepp: «Das Einrichten des EBJ braucht etwas Zeit. Ich wurde bei der ersten Anwendung durch den SGD gut unterstützt und konnte meine Favoriten eingeben. So sind die Einträge, die ich wöchentlich am PC erledige, schnell gemacht und bedeuten etwa eine halbe Stunde Aufwand pro Woche. Es ist auch nicht so, dass jede einzelne Spritze erfasst werden muss. Bei der Mast ist es wirklich sehr einfach, da keine routinemässigen Behandlungen anfallen. Abgänge oder Behandlungen kranker Tiere musste ich vorher auch immer aufschreiben.»

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