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Nutztiere

Kälber gesund aufziehen

Neu vermarktet die Anicom «Gesundheitstränker». Produzenten und Kälbermäster profitieren von einer verbesserten Kälbergesundheit, höheren Leistungen und einem tieferen Antibiotikaverbrauch. Milchviehhalter, die bereit sind, die Massnahmen zur Verbesserung der Kälbergesundheit umzusetzen, werden mit einer Prämie von 50 Franken pro Tränker belohnt.

Die ersten Lebenswochen entscheiden über das spätere Leistungspotenzial des Tieres. 

Die ersten Lebenswochen entscheiden über das spätere Leistungspotenzial des Tieres. 

(Anicom AG)

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Aktualisiert am

ehem. Mitarbeitende Marketing, Anicom

Ein gesunder Start ins Leben ist die Grundlage für gute Mastresultate und leistungsfähige Nachzuchttiere. Unter dem Motto «Das Kalb von heute – ist das Masttier von morgen» hat die Anicom ein neues Tränker-Produktionsprogramm ins Leben gerufen. Zielgruppe des Programms sind interessierte Milchviehhalter. Die Mäster kommen im Gegenzug in den Genuss der Vorteile von Gesundheitstränkern, indem solche Tiere gruppenweise eingestallt werden. Mit dem Programm leistet die Anicom einen Beitrag zur Antibiotikareduktion in der Kälber- und Rindviehmast.

Teilnahmebedingungen

Am Programm interessierte Milchviehhalter registrieren sich bei der Anicom oder ihrem regionalen Händler als Gesundheitstränker-Produzenten und haben einige Grundsätze der Kälberaufzucht zu erfüllen. Zu den allgemeinen Bedingungen gehört, dass die Tränker bei einem Verkaufsalter von 21 – 42 Tagen ein Mindestgewicht von 65 kg Lebendgewicht erreichen.

Programmanforderungen

Neugeborenen Kälbern muss innerhalb der ersten vier Lebensstunden vier Liter Kolostrum verabreicht werden, um die Erstversorgung mit Abwehrstoffen (Immunglobulinen) sicherzustellen. An den ersten beiden Lebenstagen erhalten die Kälber mindestens drei Mal täglich Muttermilch bis zur Sättigung. Ab dem dritten Tag kann die Milchversorgung auf zwei Mahlzeiten pro Tag reduziert werden. Um die Abwehrkräfte weiter zu stärken, wird den Kälbern innerhalb des dritten bis fünften Lebenstages eine Eisenpaste verabreicht. Eisen ist ein unverzichtbarer Bestandteil bei der Blutbildung und spielt daher eine zentrale Rolle in der Antikörperbildung. Die intranasale Impfung gegen Virusinfektionen der Atemwege komplettiert die Massnahmen, um die Gesundheit der Kälber zu stärken und sie widerstandsfähiger zu machen. Zum Nachweis, dass die geforderten Massnahmen durchgeführt wurden, füllt der Landwirt einen Tränkerpass aus. Dieser wird beim Verkauf dem Begleitdokument beigelegt.

Vermarktung

Das Gesundheitstränker-Programm wird von der Anicom und regionalen Kleinhändlern angeboten. So besteht für Produzenten die Möglichkeit, ihre Tränker sowohl über die Anicom als auch über die jeweiligen Kleinhändler zu vermarkten und eine Prämie von 50 Franken pro Gesundheitstränker zu lösen. 

Zusätzliche Massnahmen zur Verbesserung der Kälbergesundheit

Der Kälbergesundheitsdienst (KGD) empfiehlt die Spurenelementversorgung (Selen), mit mindestens 5 mg/Kuh/Tag während der Galtperiode sicherzustellen. Nach der Geburt sollen die Neugeborenen rasch abgetrocknet und anschliessend in Iglu/Kälberbuchten eingestallt werden, welche vorher mindestens drei Tage leer standen. Zur Stabilisierung der Darmflora besteht die Möglichkeit, am zweiten Lebenstag einen Kälberbooster (probiotisches Oralgel) zu verabreichen. Für eine zügige Entwicklung soll den Kälbern ab dem ersten Tag Heu und Kraftfutter zur Verfügung stehen. Weiter empfiehlt der KGD, die Kälber in den ersten drei Lebenswochen nicht umzustallen und während der kalten Jahreszeit mit einer Kälberdecke zu wärmen.

Schweizer Kälbergesundheitsdienst (KGD)

Verein zur Förderung der Kälbergesundheit, des Tierwohls und der wirtschaftlichen Kälberhaltung durch eine flächendeckende Unterstützung der Tierhalter und Tierärzte. Bis ins Jahr 2022 soll der Antibiotikaeinsatz durch systemische Präventionskonzepte um 50 Prozent vermindert werden. Ziel ist es, die Kalb- und Rindfleischproduktion in der Schweiz langfristig und nachhaltig zu stärken und einen positiven Beitrag zum Image der Landwirtschaft zu leisten. Mehr dazu unter www.kgd-ssv.ch.

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