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Nutztiere

3 Fragen an Christian Probst

Die UFA-Revue stellte Christian Probst, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Anicom AG, drei Fragen über den Tränkermarkt.

Christian Probst Vorsitzender der Geschäftsleitung, Anicom AG

Christian Probst Vorsitzender der Geschäftsleitung, Anicom AG

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Aktualisiert am

Redaktorin, UFA-Revue

Wie hat sich der Tränkermarkt in den letzten Jahren entwickelt?

Der Tränkermarkt zeigte in den letzten Jahren eine leicht rückläufige Tendenz, bedingt durch den sinkenden Milchkuhbestand. Gleichzeitig steigt die Anzahl Tränker pro Betrieb, da die verbleibenden Bestände grösser sind. Mit der rückläufigen Kälbermast werden vermehrt Tränker in der Grossviehmast eingesetzt. Zudem nimmt der Anteil an Mastrassen-Tränkern kontinuierlich zu, was auf den vermehrten Einsatz von gesextem Samen zurückzuführen ist. Die ausgeprägte Saisonalität bleibt eine Herausforderung, da im Winter ein deutliches Überangebot und im Sommer ein grosser Mangel herrscht. Anicom konnte in diesem Marktumfeld tendenziell Marktanteile gewinnen.

«In den Sommermonaten wird ein erheblicher Mangel an Tränkern und eine angespannte Marktsituation erwartet.»

Welche Faktoren beeinflussen aktuell und in den nächsten Monaten den Handel der Tränker?

Der Tränkerhandel wird aktuell stark durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Im letzten Jahr führte die massive Reduktion der bäuerlichen Kälbermast zu einem erheblichen Überangebot. Derzeit herrscht jedoch ein deutlicher Mangel, bedingt durch die grassierende Blauzungenkrankheit, die den Handel erheblich einschränkt. Zudem sind die Geburtenzahlen in den vergangenen Monaten stark zurückgegangen, was das Angebot weiter reduziert. Infolgedessen wird in den Sommermonaten ein erheblicher Mangel an Tränkern und eine angespannte Marktsituation erwartet.

Welche Empfehlungen haben Sie für die Geburtsbetriebe, damit die Tränker eine hohe Mastqualität aufweisen?

Für eine hohe Tierqualität der Tränker empfehlen wir Geburtsbetrieben folgende Massnahmen: Der Tränker sollte bei der Abholung ein Lebendgewicht von 80 kg ausweisen. Zudem wird ab dem 1. Juli 2025 die Kälberimpfung für Geburts- und Mastbetriebe obligatorisch – ein wichtiger Schritt zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes. Ausserdem raten wir dringend zur Impfung gegen die Blauzungenkrankheit, um weitere Verluste zu vermeiden.

Beim Einsatz von Fleischrassengenetik empfehlen wir die Rasse Limousin. Diese Kälber werden von unseren Mastbetrieben am meisten nachgefragt. Ein sehr beliebtes Produkt und geeignet für Kühe mit reduzierter Fruchtbarkeit ist das Mischsperma LILI. Um dessen Einsatz zu fördern, erhalten Lieferantinnen und Lieferanten in der Deutschschweiz pro gelieferten Mastrassentränker der Qualitätsstufen AA oder AAW einen Gutschein von zehn Franken pro Tier für die nächste Besamung mit Fleischrassengenetik. Der Anicom Tränker-Bon ist eine Zusammen arbeit mit Swissgenetics.

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