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Nutztiere

Keinen Nährboden bieten

Durch eine konsequente Reinigung der Ställe kann der Keim- und damit auch der Infektionsdruck klar gesenkt werden. Dies ist für die Tiergesundheit förderlich und der Antibiotika-Einsatz kann gesenkt werden. Doch worauf muss geachtet werden und wie wird korrekt gereinigt?

Gründliches Einweichen lohnt sich.

Gründliches Einweichen lohnt sich. 

(Bild: UFA-Revue)

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Aktualisiert am

Leiter Beratungsdienst, Halag Chemie AG

Nach gut dreimonatiger Mastdauer sind Buchten im Schweinestall durch Kot, Urin, Futterreste sowie Hautschuppen und Borsten verschmutzt. Diese Rückstände sind der perfekte Nährboden für Bakterien und Krankheitserreger, die in Schweineställen vorkommen. Wird ein Stall über einen längeren Zeitraum nicht gereinigt, vermehren sich die Erreger stark und Krankheiten können ausbrechen. Besonders wenn Jager eingestallt werden, die mit den betriebsspezifischen Erregern des Mastbetriebes noch nicht in Kontakt waren, steigt die Gefahr von Erkrankungen deutlich an. Durch gezielte Reinigung und Desinfektion können der Erregerdruck gesenkt und der An-tibiotika-Verbrauch reduziert werden.

Einweichen erleichtert Reinigung

Der erste Schritt einer erfolgreichen Reinigung ist das Leeren des Stalles. Im Idealfall wird mit dem Rein-Raus-System gearbeitet. Ist dies nicht möglich, bietet sich ein buchtenweises Rein-Raus-System an. Bei beiden Varianten steht der Stall (zumindest teilweise) leer und kann vollständig gereinigt und desinfiziert werden. Damit das Reinigen leichter vonstatten geht, ist ein ausgiebiges Einweichen der Schmutzablagerungen notwendig. Reinigungsmittel wie beispielsweise Stalltop 409/645 beschleunigen den Prozess wesentlich und helfen mit, die Keimzahl zu reduzieren. Das Reinigungsmittel sollte Lauge und Reinigungsverstärker enthalten, damit organische Verschmutzungen wie Fette und Eiweisse von der Oberfläche gelöst werden. Anschliessend lassen sich die Rückstände mit einem Hochdruckreiniger effizient entfernen. Generell gilt: gutes Einweichen, hohe Temperaturen und Reinigungsmittel verkürzen den Zeitaufwand, erleichtern das Reinigen und erhöhen zugleich die Tiergesundheit. Nach der Reinigung werden sämtliche Oberflächen gründlich mit Wasser abgespült.

Trockenen Stall desinfizieren

Bevor mit der anschliessenden Desinfektion gestartet werden kann, muss der Stall abtrocknen (keine Wasserlachen), ansonsten wird das Desinfektionsmittel zu stark verdünnt und die Wirksamkeit reduziert. Weiter ist entscheidend, dass sämtliche Oberflächen und Einrichtungen sauber sind und keine Schmutzrückstände mehr aufweisen. Bei verschmutzten Stellen kann das eingesetzte Desinfektionsmittel (bspw. Stalldes 05) seine Wirkung nicht optimal entfalten.

Die Desinfektionsmittel wirken auf unterschiedliche Weise. Stalldes 05 wirkt gegen Bakterien, Sporen, Schimmelpilze, Hefen und Viren in dem es die Zellhüllen zerstört und dabei die DNS des Erregers freilegt – diese wird in der Folge zerstört. Resistenzbildungen sind dabei nicht möglich. Für betriebsspezifische Empfehlungen wendet man sich am besten direkt an den Spezialisten. Nach dem Desinfizieren muss der Stall wieder vollständig abtrocknen, bevor die Tiere eingestallt werden. Die Reini-gungs- und Desinfektionsmittel können über die Gülle entsorgt werden.

Futter- und Wasserleitungen nicht vergessen

Was bei der Reinigung nicht vergessen werden darf, sind die Futterstanden und -leitungen sowie die Wasserleitungen. In allen Bereichen können sich Biofilme bilden, auf denen sich Bakterien und Keime vermehren. Halag Chemie AG ist ein Spezialist für Biofilm-Entfernung. Eine regelmässige Reinigung und Desinfektion sind unabdingbar, besonders nach antibiotischen Behandlungen via Futter. Bei Trinkwasserleitungen empfiehlt sich eine kontinuierliche oder regelmässige Zugabe von Peressigsäure wie beispielsweise Halades 01, damit Biofilme verhindert werden können. 

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