In der Jugendentwicklung muss Mais konkurrenzlos wachsen, denn schon geringe Unkrautkonkurrenz beeinträchtigt die gesunde Entwicklung und das Ertragspotenzial. Die Wahl der passenden Strategie war in den letzten Jahren oft schwierig. Finger- und Bluthirse traten vermehrt bei der Ernte auf. Dies meist als Folge lückiger Bestände, die viel Licht auf den Boden lassen und so Unkräutern und Ungräsern das Wachstum ermöglichen.
Umso wichtiger ist es, Bodenschäden durch mechanische Verdichtungen zu vermeiden und gezielt in trockenen Frühjahren und Sommern zu beheben. Nur gut durchwurzelbare Böden ermöglichen kräftige Pflanzen und einen dichten Bestand. Dank langer Vegetationszeit ist Mais – je nach Sorte – besonders effizient in der Hofdüngerverwertung. Viele Betriebe planen daher eine Güllegabe nach dem Auflaufen ein. Eine vorgängige Herbizidbehandlung mit ausreichendem Abstand verhindert, dass Bodenwirkstoffe an die organische Substanz der Gülle gebunden werden. Das erhöht die Effizienz und Wirkungssicherheit der Herbizide. Wurzelunkräuter wie Blacken und Disteln lassen sich bis zum 8-Blatt-Stadium gezielt bekämpfen.
Expertentipp
Wie erreiche ich das Optimum beim Maisertrag?
Durch eine konsequente mechanische oder chemische Unkrautbekämpfung kann Mais von Beginn an konkurrenzlos wachsen. Für eine zügige Jugendentwicklung sollte die Aussaat auf ausreichend erwärmtem Boden mit etwa 10 °C erfolgen. Umostart Super enthält Zink, das die Wurzelbildung sowie die Phosphoraufnahme unterstützt – ein wichtiger Vorteil, da Phosphor in kalten Böden nur begrenzt verfügbar ist.
Was ist bei der Behandlung zu beachten?
Nach einem Niederschlag sollte der Mais ausreichend Zeit zur Ausbildung der schützenden Wachsschicht erhalten. Dies verhindert Phytotoxizität und reduziert die Wirkstoffaufnahme über die Blätter. Auch wüchsiges Wetter ohne Hitze während der Applikation ist sehr wichtig, um Pflanzenschäden zu verhindern.
Wie bekämpfe ich lästige Blacken und Disteln?
Um diese und andere Wurzelunkräuter erfolgreich zu bekämpfen, sollte ausreichend Blattmasse vorhanden sein. Je mehr Blattmasse, desto höher ist die Wirkstoffaufnahme – und damit der Bekämpfungserfolg. Bei älteren Blackenstöcken aus mehrjährigen Kunstwiesen ist eine Herbstbehandlung mit Harmony SX im Jahr vor der Maisaussaat sinnvoll.
Was sind die Vorteile der bodenwirksamen Mittel?
Mais gehört zu den Süssgräsern und damit zur gleichen Pflanzenfamilie wie Hirsen. Blattaktive Wirkstoffe werden deshalb auch vom Mais aufgenommen. Bodenaktive Wirkstoffe hingegen wirken überwiegend in anderen Bodenschichten und werden vom Mais nur in geringerem Masse aufgenommen. Dadurch wird sein Wachstum weniger beeinträchtigt. Eine gute Jugendentwicklung ist für Mais besonders wichtig, damit er bei trockenen Sommern dem Wasser hinterherwachsen kann.
Cyrill Rennhard, Product Manager bei Stähler Suisse SA