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Pflanzenbau

Die etwas andere Strategie im Futterbau

Der Futterbau steht unter Druck: Wetterextreme, Schädlinge und enge Fruchtfolgen fordern neue Strategien. Kurzdauernde Mischungen und flexible Saatzeiten bieten Chancen, um Erträge zu sichern und Risiken zu streuen. Wer Mais, Mischung und Mähwerk klug kombiniert, stellt seinen Betrieb zukunftsfähig auf.

Fast 75 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz dienen der Raufutterproduktion. 

Fast 75 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz dienen der Raufutterproduktion. 

(Mike Bauert)

Publiziert am

PM Feldsamen/Gründüngungen, UFA-Samen

Kurzdauernde Futterbaumischungen für ein bis zwei Hauptnutzungsjahre eignen sich gut für die intensive Futterproduktion in Fruchtfolgen mit geringem Ackerbauanteil. Bei ausreichender Nährstoffversorgung lässt sich damit viel Futter in guter Qualität erzeugen. Es lohnt sich, die eigene Strategie im Futterbau kritisch zu überdenken: Wird das volle Potenzial des Standortes ausgeschöpft?

Wetterextreme fordern Anpassungen im Futterbau

Die zunehmend länger anhaltenden stabilen Extremwetter-Phasen stellen eine Herausforderung dar. Auf längere Trockenperioden folgen oft sehr nasse Phasen. Beides ist für viele Gräser- und Kleearten belastend. Eine gezielte Ansaat unterschiedlicher Futterbaumischungen hilft, den Futterbau zu diversifizieren und das Ausfallrisiko zu senken. Trockenresistente Mischungen sichern Erträge in trockenen Zeiten, erreichen unter optimalen Bedingungen jedoch nicht ganz das Ertrags- und Qualitätsniveau von Raigrass-lastigen Beständen. Raigrass-betonte, kurzdauernde Mischungen sowie Zwischenfutter stellen deshalb eine sinnvolle Ergänzung dar, um bei wüchsigem Wetter das Ertragspotenzial auszuschöpfen.

Früher folgte auf zweimaligen Silomaisanbau häufig eine mehr jährige Kunstwiese.

Alternativen zu Mais auf Mais

Der Maiswurzelbohrer schränkt den Anbau von Mais nach Mais vielerorts ein. Für tierhaltende Betriebe ohne Getreideanbau bedeutet dies eine notwendige Umstellung in der Fruchtfolge. Früher folgte auf zweimaligen Silomaisanbau häufig eine mehrjährige Kunstwiese. Das ist nun vielerorts nicht mehr möglich. Es gibt jedoch Alternativen. Eine wäre der Anbau einer Grasmischung im Folgejahr nach Mais, gefolgt von erneutem Maisanbau. Hier empfiehlt es sich je nach Standort, früh- bis mittelfrühreife Maissorten mit Erntezeitpunkt Anfang September zu wählen. So bleibt noch ausreichend Zeit, eine Futterbaumischung anzusäen (beispielsweise UFA Ensil, bzw. UFA 230 CH und UFA 240 CH welche für dieses System mit zwei Überwinterungen ebenfalls geeignet sind).

Erfolgsfaktoren bei der Wiesenansaat nach Mais

Wiesenansaaten mit Raigrass-betonten Klee-Gras-Mischungen nach Silomais haben im Talgebiet bis Mitte September relativ gute Erfolgschancen. Fehler und Kompromisse bei der Saat können jedoch gravierende Auswirkungen haben, da die Bestände nur bei guten Bedingungen ausreichend entwickelt in den Winter gehen. Ein sehr gut hergerichtetes Saatbett ermöglicht den Pflanzen ideale Startbedingungen. Die Saattiefe sollte etwa einen Zentimeter betragen und keinesfalls unterschritten werden. Ein Walzen nach der Saat ist obligatorisch.

Wenn die Technik vorhanden ist, empfiehlt sich das Eindrillen von 60–70 % der Saatmenge, der Rest kann breitflächig beim Walzen mit dem Streugerät ausgebracht werden. Die Saatreihen sind so weniger lang sichtbar, und es entwickeln sich schneller dichte Grasbestände mit einer guten Grasnarbe. Eine Düngergabe zur Saat mit 30 kg N und eine Startgabe im darauffolgenden Frühjahr fördern ebenfalls eine gute Jugendentwicklung der Futterbaumischung. Wo kein Säuberungsschnitt im Herbst gemacht werden kann, sollte die erste Nutzung im Frühjahr nicht zu spät erfolgen.

Risiken minimieren, Entwicklung beobachten

Ein Risiko bei später Wiesenansaat ist die ungenügende Entwicklung von Klee und Wiesenrispe. Raigräser keimen schnell und eignen sich daher gut für späte Saattermine. Allerdings kann deren Durchwuchs in Folgekulturen problematisch sein. In gewissen Fällen ist eine Frühjahrssaat die bessere Wahl – aber auch diese ist nicht risikofrei. Wichtig ist es, die neu angesäten Wiesen im Frühjahr frühzeitig zu kontrollieren, um gegebenenfalls Nachsaaten oder Korrekturmassnahmen rechtzeitig vornehmen zu können.

Gezielte Sorten- und Mischungswahl

Das Äugstlen bleibt in den meisten Fällen der beste Zeitpunkt für die Neuansaat einer Wiese. Für Betriebe mit hohem Futterbedarf und enger Fruchtfolge (nur Mais und Gras) ist die Wiesenansaat nach Silomais im Herbst bis Mitte September eine geeignete Option. Schnell keimende, Raigrass-lastige Mischungen wie UFA Ensil passen zu Systemen mit zwei Überwinterungen. Bei drei Überwinterungen und guter Nährstoffversorgung ist UFA Central Highspeed MS eine interessante Variante. Auch Kombinationen verschiedener Mischungen sind möglich. 

Fruchtfolgeeinschränkung aufgrund des Maiswurzelbohrers

Die Fruchtfolge ist ein effektives Mittel in der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers. Mittels Fallen wird dessen Verbreitung überwacht und das Befallsgebiet definiert. In diesem Gebiet ist der Anbau von Mais auf Mais untersagt (Ausnahme Kanton Luzern). Im Internet kann die Karte mit dem eingezeichneten Befallsgebiet auf der Homepage von Agroscope eingesehen werden.

Agrar-Quiz: Mechanische Unkrautbekämpfung
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