Bei der Installation eines Elektrozauns in der Nähe einer Stromleitung wurde Anfang Juni ein Landwirt getötet. Folgende Sicherheitsvorschriften von Swissgrid sind beim Planen und Arbeiten in der Nähe der Leitungen unbedingt einzuhalten.
Von den insgesamt 12000 Masten und 6700 Kilometer Leitungen in der Schweiz durchquert ein grosser Teil bewirtschaftetes Kulturland.
(Bild: Swissgrid)
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Bei der Installation eines Elektrozauns ereignete sich Anfang Juni im Kanton Neuenburg ein tödlicher Unfall. Als zwei Landwirte in einem Tal einen Draht zwischen zwei Hängen spannten, geriet dieser zu nahe an eine Mittelspannungsleitung. Dabei wurde ein Lichtbogen ausgelöst, der bei einem der beiden Landwirte einen Stromschlag verursachte. Trotz Soforthilfe vor Ort und dem Einsatz eines Rega-Helikopters, verstarb das Opfer noch am Unfallort.
Nulltoleranz in Leitungsnähe
Der Unfall zeigt, dass das Arbeiten in der Nähe von Stromleitungen keine Fehler toleriert. Gerade die Landwirtschaft ist von den Gefahren stark betroffen. Ein grosser Teil des Leitungsnetzes durchquert auch bewirtschaftetes Kulturland.
Sicherheitsvorschriften
Bei Arbeiten im Bereich von Stromleitungen und Masten gelten folgende Sicherheitsvorschriften:
Vorsicht bei elektrischen Viehzäunen in der Nähe von Masten
Befestigen Sie niemals einen Viehzaun an einem Strommasten. Ein Blitzeinschlag oder Kurzschluss der Leitung könnte einen für Mensch und Tier tödlichen Stromfluss verursachen. Wenn Sie einen Viehzaun in der Nähe einer Leitung installieren, müssen Sie diesen bis zur Inbetriebnahme erden: Der Zaun kann sich aufgrund des magnetischen Feldes der Leitung aufladen und einen Stromschlag verursachen.
(Grafik: Swissgrid)
Lagern Sie unter Masten und Leitungen keine Materialien
Strommasten müssen rund um die Uhr zugänglich sein – zum Beispiel, um Störungen rasch beheben zu können. Das Deponieren schwerer Materialien wie Siloballen, Kies oder Bauschutt am Sockel eines Masts kann dessen Stabilität schwächen. Wenn brennbare Materialien wie Holz Feuer fangen, können Masten beschädigt werden oder Leitungen herunterfallen – Stromschlaggefahr!
(Grafik: Swissgrid)
Sichern Sie Abdeckmaterialien gegen starke Windböen
Wenn Sie in der näheren Umgebung von Leitungen oder Strommasten Baumaterialien, Holz oder Gemüsefelder mit Vlies oder Blachen abdecken, müssen Sie diese besonders gut gegen Windböen schützen. Werden sie vom Wind weggetragen und geraten dabei in die Leitung, drohen Störungen oder Stromschläge.
(Grafik: Swissgrid)
Vorsicht beim Pflanzen von Bäumen in der Nähe von Leitungen
Ein an falscher Stelle gepflanzter Baum kann mit den Jahren zu einer Gefahrenquelle werden – Äste, welche nahe an der Leitung sind, können eine Störung oder einen Brand auslösen. Im Dienstbarkeitsvertrag zwischen Swissgrid und den Grundeigentümern ist festgehalten, welche Abstände beim Pflanzen von Bäumen zu beachten sind.
(Grafik: Swissgrid)
Der Einsatz von grossen Maschinen in Leitungsnähe erfordert besondere Achtsamkeit
Vermeiden Sie in der Nähe von Stromleitungen wenn möglich den Einsatz von grossen Landwirtschafts- und Baumaschinen. Achten Sie darauf, dass ausfahrbare Elemente wie z.B. Hebebühnen oder Teleskoparme niemals in die Nähe von Leitungen gelangen – es besteht grosse Stromschlaggefahr! Für Fragen zum Einsatz solcher Maschinen nehmen Sie bitte Kontakt mit Swissgrid auf.
(Grafik: Swissgrid)
Beim Fliegen immer Sicherheitsabstand einhalten
Fluggeräte können sich in Leitungen verfangen und einen Stromschlag auslösen. Ihre Bergung ist aufwändig und teuer. Beim Einsatz von Fluggeräten muss deshalb immer ein Sicherheitsabstand von mindestens 40 Metern zu den Leitungen eingehalten werden.
(Grafik: Swissgrid)
Weitere Informationen
Unter www.swissgrid.ch sind weiterführende Dokumente rund ums Arbeiten, Planen und Bauen in Leitungsnähe zu finden.
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