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Landleben

Berauschende Blütenträume

Magnolien verbreiten einen Hauch von asiatischem Zauber im Garten – oder sogar in einem grossen Gefäss auf Balkon und Terrasse. Das kostbare Ziergehölz gibt es in unzähligen Blütenvarianten und in verschiedenen Wuchshöhen.

Die besonders frostharte «Nigra» blüht im Mai – und ein zweites Mal im Herbst.

Die besonders frostharte «Nigra» blüht im Mai – und ein zweites Mal im Herbst.

(Bild: N. Schmitz/pixelio.de)

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Freie Journalistin

Mit Blüten so zart wie Porzellan und schimmernd wie kostbare Seide standen Magnolien zur Zeit der chinesischen Dynastien im 11. Jahrhundert nur dem Kaiser zu. Er vergab gezüchtete Exemplare der attraktiven Urbäume als besondere Auszeichnung.

Fossil aus der Saurierzeit

Man glaubt es kaum: Magnolien sind ein Fossil aus der Saurierzeit! Versteinerungen belegen, dass die Gehölze vor mehr als hundert Millionen Jahren sogar in Europa heimisch waren. Allerdings überlebten sie den drastischen Klimawandel in der Tertiärzeit bei uns nicht. Weiterentwickelt haben sich die Ziergehölze mit den traumhaft schönen Blüten hingegen in Nordamerika und im Fernen Osten. Die beiden Gruppen unterscheiden sich hauptsächlich in punkto Blühtermin und Wuchshöhe: Amerikanische Arten blühen ab Juni, wenn sich das Laub bereits entfaltet hat. Asiatische Magnolienbäume bezaubern hingegen bereits im Frühling mit einer unglaublichen Blütenfülle an den meist noch kahlen Zweigen; zudem sind sie zierlicher im Wuchs. Entscheidend bei der Auswahl sind denn auch nicht nur Blütenfarbe und -form, sondern Höhe und Breite eines ausgewachsenen Baumes. Denn Magnolien ertragen einen Rückschnitt mehr schlecht als recht und sollten sich als Solitär frei entfalten können.

Magnolien in Varianten

Überaus zierlich sind Sternmagnolien (M. stellata), die kaum zwei Meter hoch und etwa gleich breit werden und sich auch als Kübelpflanzen eignen. Die sternförmigen, duftenden Blüten in weiss oder rosa entfalten sich in üppiger Fülle im März und April am kahlen, dicht verzweigten Strauch. Ein gut geschützter Standort ist bei dieser frühen Blüte ausgesprochen wichtig, denn die Knospen von Magnolien sind frostempfindlich.

Adrett für kleine Gärten und grosse Gefässe sind auch Purpurmagnolien (Magnolia liliiflora) und ihre Züchtungen. Sie werden drei bis vier Meter hoch. Besonders frosthart ist die Sorte «Nigra». Die grossen, tulpenförmigen Blüten entfalten sich zusammen mit den Blättern im Mai und ein zweites Mal – wenn auch weniger üppig – im Herbst. Aussen sind sie dunkelpurpur und innen rosaweiss. Etwa die gleichen Blütenfarben und eine Nachblüte im Herbst hat auch die bewährte Züchtung Magnolia «Susan». Im Gegensatz zu anderen Magnolien blüht «Susan» bereits als junges Gehölz besonders reich. Auffallend ist zudem die lange Blütezeit von Ende April bis in den Juni hinein.

Pflanzzeit ist im Frühling

Ein sonniger, windgeschützter Platz ist das Richtige für Magnolien. Sie wünschen leicht saure, nahrhafte und humose Erde. Der Boden sollte gleichmässig feucht sein und muss bei Trockenheit gewässert werden. Die beste Pflanzzeit ist ab Ende März, sobald die Erde gut durchwärmt ist. Das Gehölz genau gleich tief setzen, wie es in der Baumschule gewachsen ist und tüchtig mit der Giesskanne einschwemmen. 

Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten

  • Nur Geduld: Beete erst vorbereiten, wenn der Boden abgetrocknet ist und die Erde nicht mehr am Werkzeug klebt. 
  • Saattermin im Freiland ist für Nüsslisalat, Spinat, Lauch, Kefen, Erbsen, Puffbohnen, Pastinaken und Peterli, ab Mitte März auch für Rüebli. 
  • Im kalten Treibbeet oder unter Folie Kresse, Radiesli, Schnittsalat, Kohlrabi und Lauch säen. 
  • Pflanzzeit ist für Rosen, Gehölze und das gesamte Beerensortiment, aber auch für Gartenfarne und Staudengräser. 
  • Zur Schneckenregulierung Bretter auslegen: Als Köder dienen Hundebiskuits, Weizenkleie oder halbierte Kartoffeln. 
  • Weidenzweige als Zaun, Sichtschutz oder Wegeinfassung in den Boden stecken. Im Knospenstadium wurzeln sie am besten. 
  • Kübel- und Zimmerpflanzen in frische Erde umtopfen. Wo dies nicht möglich ist, wenigsten die oberste Substratschicht ersetzen.
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