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Landtechnik

Eine alte Neuheit kommt zum Zug

Die Technik der Stoppelbearbeitung mithilfe einer Maschine mit Schar erfreut sich auch dank dem Biolandbau einer grösser werdenden Beliebtheit – auch wenn die Arbeitsmethode mehr als fünfzig Jahre alt ist. Derzeit produziert eine begrenzte Anzahl Hersteller diesen Maschinentyp.

Der Schälpflug dient in erster Linie der Bekämpfung von Unkräutern in den vereinfachten Bodenbearbeitungsprozessen oder im Biolandbau.

Der Schälpflug dient in erster Linie der Bekämpfung von Unkräutern in den vereinfachten Bodenbearbeitungsprozessen oder im Biolandbau.

Publiziert am

Redaktor, UFA-Revue

Das Flachpflügen bis etwa zehn Zentimeter Tiefe ist eine Technik, mit der die Ernterückstände in der oberen Bodenschicht untergepflügt werden kann. Diese Schicht ist luftiger, so dass sich die Pflanzen schneller zersetzen und ein höherer Humusgehalt gefördert wird. Das neu erwachte Interesse an dieser Technik ist auf den Trend zu vereinfachten Arbeitsmethoden und den Biolandbau zurückzuführen. In beiden Fällen gehört die Unkrautbekämpfung zu den Hauptzielen.

Spezielle Maschine

Einer der wichtigsten Unterschiede gegenüber einem konventionellen Pflug liegt im kürzeren Abstand zwischen den Pflugkörpern: Bei Schälpflügen beträgt er zwischen 50 und 70 cm. Auch die Länge der Maschine ist reduziert und begrenzt den Überhang. Ein weiterer Unterschied ist die Form des Streichblechs: kürzer, niedriger und gerundet, um die Erde schneller wieder abzugeben und eine intensive Durchmischung zu erreichen.

In der Standardausführung werden diese Maschinen ohne Vorschäler, jedoch mit einem Abstreifer am Streichblech angeboten. Im Übrigen sind die beiden Maschinentypen mit einer mechanischen oder hydraulischen Non-Stop-Sicherung oder einem Stützrad für Tiefenkontrolle und Transport ziemlich ähnlich.

Hauptvorteile

Die geringe Arbeitstiefe setzt logischerweise deutlich weniger Zugkraft voraus. Gemäss Herstellerangabe ist für einen Schälpflug mit acht Pflugkörpern eine Zugmaschine mit 100 bis 120 PS erforderlich. Und eine Geschwindigkeit von neun bis elf Stundenkilometer sorgt für eine regelmässige Bearbeitung. Im Verhältnis zu einem konventionellen Pflug wird eine Flächenleistung von annähernd drei Hektare pro Stunde und damit eine spürbare Senkung des Kraftstoffverbrauchs erreicht.

Der Schälpflug soll die Vorteile des Pflugs beibehalten. Unkräuter werden bei günstiger Oberflächenbeschaffenheit reguliert. Die Feuchtigkeit wird besser als mit Zinken- oder Scheibengrubbern in den unteren Schichten gehalten. Gleichzeitig wird auch die Verdunstung in der Sommerperiode reduziert. Aus agronomischer Sicht ist ein hoher Anteil organischer Substanz an der Oberfläche bei allen Böden sinnvoll: Das Wasser läuft leichter ab und der Boden ist weniger fest. Er lässt sich leichter bearbeiten und die Verschlammungsrisiken sind erheblich geringer. Andererseits lässt die grosse Arbeitsbreite das Onland-Pflügen zu.

Die Maschinen werden in verschiedenen Ausführungen angeboten. Die Ovlac Mini ist mit einem optionalen Vorderrad zur Tiefenkontrolle erhältlich. Bugnot führt zwei verschiedene Schartypen im Sortiment. Und der französische Hersteller Charlier kann einen Zinken mit Steinsicherung zur Tiefenlockerung aufbauen.

Praktische Erfahrung

David Hänni bewirtschaftet einen Bio-Landwirtschaftsbetrieb von 125 Hektaren in Lignières auf einer Hochebene zwischen dem Bielersee und dem Chasseral. Seit über zehn Jahren arbeitet er mit einem Schälpflug und seit drei Jahren mit einem Modell Kverneland Ecomat Varilarge mit acht Scharen. «Ich setze den Schälpflug im Wesentlichen zur Stoppelbearbeitung nach Getreide oder Rüben und bei Kulturen ein, die nur wenig Rückstände hinterlassen», erklärt David Hänni.

Der Packomat wurde zum Anbau an der Traktorfront mit einer Säkombination hinten umgebaut. Die Aussaat erfolgt dann bei einer Geschwindigkeit von acht bis neun Stundenkilometer. «Man muss sauber pflügen, um die Unkräuter wirksam zu bekämpfen. Und eine gewisse Geschwindigkeit ist notwendig, um mit dem Schälpflug ein gutes Ergebnis zu erzielen», erläutert David Hänni, der eher schwere Böden, aber auch Schwarzerde auf seinem Betrieb hat. Die gesamte Stoppelbearbeitung erfolgt mit dem Ecomat Pflug. Die Weiden dagegen werden mit einem konventionellen Pflug bearbeitet.

Als Hauptvorteile des Schälpflugs nennt David Hänni das Unterpflügen von Rückständen in geringer Tiefe (10 bis 15 cm), die Flächenleistung und die Sauberkeit der Arbeit.

Arbeitstiefe

Seit einigen Jahren wird die Arbeit mit Schälpflügen – vor allem im Biolandbau – regelmässig bei Fachtagungen vorgestellt. Bei all diesen Versuchen wirken sich die Bodenbedingungen unmittelbar auf die Arbeitstiefe der Maschinen aus. Wenn die Erde zu trocken ist, neigt der Pflug dazu, bei geringen Arbeitstiefen den Boden zu verlassen. Die Tiefenkontrolle vor allem bei sehr inhomogenen Böden bleibt schwierig. In den meisten Fällen wird die angestrebte Arbeitstiefe von 10 Zentimetern überschritten. Bei zu feuchtem Boden ist jede maschinelle Bearbeitung zu vermeiden. 

 

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