Laut Agroscope stieg das landwirtschaftliche Einkommen 2024 um 2,6% auf durchschnittlich 81700 Fr. pro Betrieb. Die Erträge legten insgesamt um 4,9% zu – getragen vor allem von der Schweineproduktion, die von höheren Produzentenpreisen profitierte. Auch die Geflügelfleisch- und Eierproduktion wuchs dank einer starken Nachfrage. Deutlich positiv entwickelte sich zudem der Obstbau, insbesondere bei Äpfeln und Birnen.
Milchwirtschaft und Pflanzenbau unter Druck
In der Milchwirtschaft sanken die Erträge, weil der Produzentenpreis zurückging. Besonders schwierig war das Jahr im Pflanzenbau: Ein nasser, sonnenarmer Frühling führte zur tiefsten Brotweizenernte seit 25 Jahren. Auch Raps, Zuckerrüben und zahlreiche Gemüsekulturen verzeichneten Ertragseinbussen. Der Weinbau litt unter der zweitschwächsten Ernte der letzten 50 Jahre sowie unter einem rückläufigen Weinkonsum.
Aufwand steigt weniger stark als die Erträge
Die Aufwände nahmen um 5,5% zu, vor allem wegen höherer Kosten für Tierzukäufe und gestiegener Strompreise. Da die Erträge jedoch stärker wuchsen als die Aufwände, resultierte ein leicht höheres Einkommen.
Starke regionale Unterschiede beim Arbeitsverdienst
Der Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft kletterte 2024 auf 59100 Fr., blieb aber in vielen Betrieben tief. Der Schweizer Bauernverband (SBV) betont: «Die tiefen Einkommen sind ein grosses Problem für die Bauernfamilien. Viele Betriebe leben von der Substanz und haben kein Geld für Investitionen.» Im Berggebiet lag der Verdienst laut Agroscope bei lediglich 44100 Fr.
Ausblick auf ein deutlich besseres Jahr
Laut SBV deutet die provisorische Gesamtrechnung für 2025 auf ein deutlich besseres Resultat hin: «Das Wetter meinte es für einmal gut mit den Kulturen auf dem Feld. Nach drei schlechten Jahren verspricht dieses Landwirtschaftsjahr den dringend benötigten positiven Ausreisser.» Allerdings weist der Verband darauf hin, dass die kumulierte Teuerung der letzten fünf Jahre von 7% einen Teil des Anstiegs wieder relativiert.
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