Akzeptable Qualität in herausfordernden Futterbaujahr erreicht

 Wer über keine eigenen Futterwerte verfügt, dem ermöglicht die jährlich publizierte Dürrfutter-Enquête zumindest Anhaltspunkte, wie es um die Futterqualität des Dürrfutters steht.

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(Bild: pixabay)

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Nach einem sonnigen und milden März war der Frühling verbreitet kühl, wenig sonnig und der Mai besonders niederschlagsreich. Im Juni folgte eine gewitter- und niederschlagsreiche Zeit, so dass ein optimales Erntezeitfenster schwierig zu treffen war. Die milden bis warmen Temperaturen führten dazu, dass die Bestände zum Erntezeitpunkt Ende Mai oder Mitte Juni bereits etwas über den optimalen Schnittzeitpunkt hinausgewachsen waren. Dies spiegelt sich in den erhöhten Rohfasergehalten, welche in diesen Futtern gemessen wurden, wieder. Das belüftete Futter wies tendenziell einen höheren Rohaschegehalt auf, als unbelüftetes Futter. Mögliche Gründe für das leicht verschmutzte Futter könnte eine tiefere Schnitthöhe oder eine Ernte bei feuchteren Bedingungen sein, zum Beispiel früher nach den Niederschlägen, weil kürzere Erntezeitfenster genutzt werden konnten.

Die Analysegehalte des Dürrfutters 2021 liegen teilweise leicht unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Sowohl der mittlere Energiegehalt von belüftetem Dürrfutter mit 5.4 MJ NEL pro kg Trockensubstanz (TS), als auch jener von bodengetrocknetem Dürrfutter mit 5.1 MJ NEL pro kg TS hat Verbesserungspotenzial. Die APDE- und APDN-Gehalte sind ausgeglichen, aber liegen leicht unter den Zielwerten. Der Rohproteingehalt liegt auffällig tiefer als der mehrjährige Durchschnitt, dies ist unter anderem mit den schwierigeren Erntebedingungen dieses Jahres zu erklären. Die Roh-fasergehalte von unbelüftetem Dürrfutter sind deutlich höher als jene von belüftetem Dürrfutter, ebenso ist der Zuckergehalt höher. Beides spricht dafür, dass die Vorteile der Heubelüftung, Nutzung kürzerer Erntezeitfenster und schnellere Trocknung des Futters, ausgeschöpft werden konnten.

Die intensiven Futterbauregionen der Ostschweiz (Regionen 8 und 9) stechen dieses Jahr sowohl mit guten Energie-, als auch Protein- und Rohfasergehalten heraus. Obwohl die Zentralschweiz und das Graubünden (Regionen 7 und 10) ebenfalls Protein- und Rohfasergehalte im Zielwertebereich aufweisen, haben sie mit Energiegehalten von 5.4 resp. 5.3 MJ NEL pro kg TS noch Steigerungspotenzial. Nur wenige Regionen hatten Schwierigkeiten den Rohaschegehalt und somit die Futterverschmutzung unter 100 g / kg TS zu halten. Das Wallis hatte auch 2021 eher Mühe Energiegeh-alte über 5.2 MJ NEL pro kg TS zu erreichen. Die Werte aus der Region 5 sind nicht vergleichbar, da lediglich 3 Proben analysiert wurden.

Die Auswertung des Dürrfutters 2021 basiert auf rund 1400 eingesandten Proben bei der UFAG Laboratorien AG und Eurofins Scientific AG. Die NEL-Gehalte wurden nach der Regression von Agroscope (Grünes Buch) berechnet. Wer die Fütterung seiner Tiere plant und rechnet, sollte grundsätzlich die Qualität und den Nährwert seines Futters kennen. Betriebe, die eine Analyse ihres Raufutters in Auftrag geben, können mit zuverlässigen Werten rechnen. Aber auch Betriebsleitende, die einen „Ernterapport“ führen, verfügen über gut geschätzte Nährwerte.

 

Autoren:

Chiara Augsburger, AGRIDEA
Markus Rombach, AGRIDEA

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