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Nutztiere

3 Fragen an Ruedi Zweifel

Ruedi Zweifel geht dieses Jahr nach 20 Jahren Direktor am Aviforum in Pension. Die UFA-Revue stellte ihm drei Fragen zur Entwicklung der Geflügelbranche und zu seiner Zeit am Aviforum.

Ruedi Zweifel, Direktor Stiftung Aviforum

Ruedi Zweifel, Direktor Stiftung Aviforum

Publiziert am

Redaktorin, UFA-Revue

Sie gehen nach 20 Jahren als Direktor am Aviforum in den Ruhestand. Wie hat sich der Eier- und Geflügelfleischmarkt in dieser Zeit entwickelt?

Über alles betrachtet sehr erfreulich. Der Inlandanteil von den in der Schweiz konsumierten Eiern und Poulets hat sich von knapp 40 auf rund 65 Prozent erhöht. Dank guter und konsequenter Information an die Konsumierenden durch die Produzenten- und Vermarktungsorganisationen konnte die Preisdifferenz zu den Importprodukten aufgrund der Unterschiede in der Haltung begründet werden. Schweizer Eier haben ihre Glaubwürdigkeit mit der Volierenhaltung als Schweizer Erfindung und mit dem freiwilligen Einstieg in die BTS- und RAUS-Haltung aufgebaut. Auch die Pouletproduktion hat eine grosse Differenz zu den Importprodukten geschaffen. Die Haltung der Tiere auf landwirtschaftlichen Familienbetrieben ist eine weitere wichtige Schweizer Eigenheit.

Was waren die wichtigsten Meilensteine am Aviforum?

Der erste Meilenstein war, dass die Stiftung sich selbst den Auftrag gegeben hat, weiterzubestehen. Es gab eine grosse Reorganisation und das Einbinden der sogenannten «Leitbildorganisationen» im Stiftungsrat. Als nächste Meilensteine wurden 2009 der erste BTS-Versuchslegestall und 2010 der BTS-Pouletmaststall errichtet. Beide fanden auch im umliegenden Ausland Beachtung und ermöglichten, unter Schweizer Praxisbedingungen Versuchsprojekte durchzuführen.

Für die beiden letzten Ställe des Versuchsbetriebes aus den Jahren 1966 / 1967 sind die Tage auch gezählt. Das Aviforum wird in Kürze mit einem neuen, modernen Aufzucht- und Legestall die Schweizer Eierproduktion unterstützen. Für den Legestall konnte vom Departementsvorsteher des WBF, Bundesrat Parmelin, eine Ausnahmebewilligung für die Bio-Eierproduktion erwirkt werden.

Auch zu erwähnen, weil dieser mir speziell am Herzen lag, ist der Beruf der Geflügelfachleute EFZ. Es hiess, dass Berufe mit weniger als 100 Abschlüssen pro Jahr keine Zukunft mehr haben. Als Berufsorganisation haben wir uns, in Zusammenarbeit mit unseren Berufsbildnern und dank der Unterstützung der geflügelstarken Kantone, darum bemüht, dass der Beruf noch heute besteht.

Welche Veränderungen erwarten Sie in der Geflügelbranche in den nächsten Jahren?

Die Geschehnisse der letzten drei Jahre haben viele bekannte und zuverlässige Eckpfeiler infrage gestellt – oder schlicht einfach verschwinden lassen. Meine grosse Zuversicht für die Geflügelbranche beruht auf deren Akteuren, die sich immer wieder den neuen Gegebenheiten und Vorgaben angenommen haben und Wege in die Zukunft erarbeitet haben. Die beiden Lebensmittel Eier und Geflügelfleisch werden auch unter neuen Ernährungstheorien ihre hohe Wertigkeit behalten. Nichts ist so beständig wie der Wandel – mit überzeugten und aktiven Partnern genau das, was die Zukunft interessant macht.

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