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Nutztiere

Heikle Phasen besser meistern

Antibiotikaresistenzen sind heute in aller Munde und der Konsument reagiert sensibel auf dieses Thema. Dadurch ist der Einsatz von Tierarzneimittel in der Schweinehaltung unter Druck geraten. Mit verschiedenen Massnahmen ist es möglich, den Einsatz von Antibiotika auf ein absolutes Minimum zu beschränken.

Ferkel müssen früh an festes Futter gewöhnt werden.

Ferkel müssen früh an festes Futter gewöhnt werden. 

(Bild: UFA)

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Aktualisiert am

Leiter Schweineproduktionsprogramm, UFA AG

Mit dem Projekt «Strategie Antibiotikaresistenzen» (StAR) hat der Bund verschiedene Massnahmen definiert. Darin ist auch das Handlungsfeld für einen sachgemässen Einsatz von Antibiotika enthalten, welches die Tierhaltung direkt betrifft. In der Branche hat man den Trend erkannt. Projekte wie PathoPig oder Suisano unterstützen den Landwirt in der Früherkennung von Erkrankungen und bei der Auswertung von Gesundheitsdaten inklusive dem Antibiotikaeinsatz.

Das Abferkeln, Absetzen und Einstallen in die Mast gelten als besondere Herausforderungen in der Schweinehaltung und ziehen oft einen vorbeugenden Antibiotikaeinsatz mit sich. Mit optimalen Massnahmen in der Fütterung können die Tiere in diesen Phasen unterstützt werden, so dass sie ein starkes Immunsystem aufbauen können. Der Griff zu Spritze und Medikamenten kann damit reduziert werden. Diese Massnahmen greifen aber nur bei einem optimalen Management. Stimmen zum Beispiel Stall- und Futterhygiene, Klima, Transport, Haltung, Aufstallungssysteme oder auch der Umgang mit den Tieren nicht, kann die Fütterung alleine die Probleme nicht lösen.

Kolostrumversorgung sicherstellen

Der Start ins Leben ist für jedes Tier ein entscheidender Faktor. Daher ist für das Ferkel eine rasche und optimale Versorgung mit Kolostralmilch entscheidend. Die Voraussetzungen dafür beginnen bereits bei der Fütterung der Muttersau in der Galtzeit. Durch eine dem Nährstoffbedarf der jeweiligen Phase entsprechenden Fütterung soll die Sau die richtige Körperkondition erreichen. Gleichzeitig wird das Wachstum der Föten gefördert. Ein Verfetten der Tiere gilt es zu verhindern. Zu fette Tiere neigen zu verlängerter Geburtsdauer, Verstopfung, Appetitlosigkeit und somit einem erhöhten Risiko von MMA. Dies wiederum führt zu einer verminderten Milchleistung und einer erhöhten Übertragung krankmachender Keime auf das Ferkel, wie zum Beispiel E. coli. Über das Abferkeln lohnt es sich, die Ration des Muttertieres mit hochwertigen Rohfasern zu ergänzen. Dadurch wird die Darmaktivität aufrechterhalten und einer Verstopfung vorgebeugt. Erwiesenermassen fördert der Einsatz von Hochenergiekonzentraten mit leichtverdaulichen Kohlenhydraten, wie zum Beispiel UFA top pig, die Produktion von Milch und die Qualität des Kolostrums. Die leichtverdaulichen Kohlenhydrate helfen, den Blutzuckerspiegel bei der Sau übers Abferkeln stabil zu halten und das Risiko einer Unterversorgung mit allen Konsequenzen zu reduzieren. Gleichzeitig erfolgt durch das Anbieten eines solchen Produktes während der Säugezeit eine Entlastung der Muttersau, was zu einem verminderten Abbau der Körperreserven führt – eine optimale Voraussetzung für den Start in den nächsten Zyklus.

Frühes Fresstraining für Ferkelentwicklung

Durch die Zufütterung eines Prestarters werden die Ferkel in ihrer Entwicklung unterstützt. Frisch geboren produziert der Magen der Ferkel in erster Linie Lactase (laktosespaltende Enzyme) und Lipase (fettspaltendes Enzym), welche zur Verdauung der Sauenmilch nötig sind. Die Ausschüttung von Amylase (Stärkeabbau) und Pepsin und Trypsin (Proteinaufschluss) setzt erst später ein. Diese sind jedoch entscheidend für eine gute Verdauung von Ferkelfutter und sollten übers Absetzen in genügender Menge vorhanden sein. Durch frühes Fressen kann die Entwicklung körpereigener Verdauungsenzyme und die Magensäureproduktion der Ferkel angeregt werden (siehe Grafik).

Die Zusammensetzung der Ferkelfutter kann diese Entwicklung mit hochwertigen Milchprodukten, expandiertem Getreide, Haferflocken und gut verdaulichen Eiweissträgern unterstützen. Durch das Angewöhnen des Ferkels an das Ergänzungsfutter wird zudem die Muttersau während der Säugezeit entlastet. Diverse Zusatzstoffe im Ferkelfutter können die sich verändernden Verdauungsvorgänge unterstützen. Die einen (zum Beispiel Milchsäurebakterien) fördern einen gesunden, stabilen Darm und stärken das Immunsystem des Ferkels. Die anderen (zum Beispiel organische Säuren) wirken gegen krankmachende Keime wie zum Beispiel Staphylokokken, Clostridien und E. coli. Der Übergang zum Absetzfutter muss fliessend sein, denn jeder Futterwechsel bringt immer einen Stressfaktor mit sich. Der Einsatz eines Absetzfutters macht sich eine Woche vor bis zwei Wochen nach dem Absetzen bezahlt. Mit einem sanften Übergang zum Aufzuchtfutter sollte damit die grösste Herausforderung im Leben der Ferkel optimal gemeistert werden können. Für die Produktion von Ferkelfutter sind die Anforderungen an die Rohwaren sehr hoch. Sie durchlaufen eine vertiefte Qualitätskontrolle und stellen erhöhte Ansprüche an die Verdaulichkeit. Die neusten Erkenntnisse in Versuchen auf UFA-Bühl haben gezeigt, dass sich ein etwas gröberer Vermahlungsgrad positiv auf die Darmaktivität auswirkt. Dadurch werden erwünschte Bakterien im Darm gefördert und die Anfälligkeit auf Erkrankungen vermindert. In der Praxis hat sich der Einsatz von UFA 311-6, welchem diese Strategie hinterlegt ist, mehrfach bewährt.

Guter Start in die Mast

Voraussetzung dafür ist ein gut vorbereiteter Maststall. Eine trockene und vorgewärmte Umgebung erleichtert dem Tier einen stressfreien Start in seiner neuen Umgebung. Gut gereinigte und desinfizierte Räume senken den Druck von Krankheiten. Zum Einstallen bewährt es sich, ein Futter einzusetzen, welches schmackhaft und hochverdaulich ist. Dadurch wird eine sofortige Futteraufnahme ohne Wachstumseinbruch sichergestellt. Mit UFA 320 steht ein Futter zur Verfügung, welches kurzund mittellangkettige organische Säuren enthält. Diese fördern die erwünschten Bakterien und unterstützen das Darmzottenwachstum. In der weiteren Entwicklung hat das Tier je nach Alter veränderte Bedarfsnormen. So wächst zu Beginn das Skelett am stärksten. In der mittleren Mastphase steigt der Muskel- oder Fleischansatz am meisten und gegen Ende steht die Bildung von Fettgewebe im Vordergrund. Die Phasenfütterung ermöglicht es, die Schweine bedarfsgerecht zu versorgen. Entsprechend kann der Stoffwechsel des Tieres mit reduzierten Rohproteingehalten entlastet werden. Als zusätzlicher Nutzen können die Optimierung der Futterkosten wie auch eine verminderte Ausscheidung von Stickstoff und Phosphor angesehen werden.

Ausgefeilte securo-Linie

Die UFA securo-Linie ist die Strategie der UFA für die Reduktion von Antibiotika in der Ferkelaufzucht. Durch den Einsatz von Probiotika, Prebiotika und organischen Säuren kann das Ferkel in jeder Alterskategorie unterstützt werden. Darin umgesetzt wurde auch die neuste Erkenntnis vom Versuchsbetreib UFA Bühl betreffend der Vermahlung.

Wasserversorgung von Schweinen

Eine ausreichende Wasserversorgung von Schweinen ist äusserst wichtig. Wasser ist unverzichtbarer Bestandteil von Körperflüssigkeiten und für die Regulation der Körpertemperatur zuständig. Ein Wassermangel wirkt sich sofort auf die Zucht- und Mastleistung aus, weil dadurch die Stoffwechselvorgänge in den Zellen und der Nährstofftransport im Blut reduziert werden. Ebenfalls entscheidend ist die Qualität des Wassers. Eine regelmässige Prüfung des Wassers bei betriebseigenen Quellen ist daher angebracht. 

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