Die erfolgreiche Einstallung der Junghennen ist ein wichtiger Schritt in Richtung wirtschaftlicher Legephase. Eine Umstallung bedeutet Stress für die Tiere. Zudem ändert sich in dieser Zeit auch der Nährstoffbedarf stark, da die Tiere mit dem Eierlegen beginnen. Es lohnt sich also, die Hühner in dieser sensiblen Phase mit gezielten Massnahmen zu begleiten, um erfolgreich in die Legephase zu starten.
Umstallung gezielt vorbereiten
Nach gut vier Monaten unter konstanten Haltungsbedingungen werden die Junghennen in Kisten gelegt, transportiert und in einer unbekannten Umgebung wieder freigelassen. Eine Umstallung bedeutet also unvermeidbaren Stress für die Tiere. Umso wichtiger ist es, dass auf dem Legebetrieb alles vorbereitet ist und sich die Tiere schnell zurechtfinden.
Je nach Transportdauer treffen die Junghennen mit grossem Hunger auf dem Betrieb ein. Trotzdem ist es wichtig, dass der Futterkonsum in den ersten Tagen rationiert wird. So lässt sich eine kurzfristige Nährstoffüberversorgung vermeiden, die zu Verdauungsproblemen und in der Folge zu einem verminderten Futterverzehr führen kann.
Futter beim Start dem Reifegrad anpassen
Da die Fütterungsstrategie bereits vor der Ankunft der Junghennen festgelegt wird, lohnt sich ein Besuch auf dem Aufzuchtbetrieb. So sind unter anderem das Lichtprogramm, der Stalltyp und vor allem der Zustand der Tiere bekannt.
Da die Fütterungsstrategie bereits vor der Ankunft der Junghennen festgelegt wird, lohnt sich ein Besuch auf dem Aufzuchtbetrieb.
Welches Futter zu Beginn eingesetzt wird, hängt vom Reifegrad der Tiere und vom Hybrid ab. Sind die Hennen noch jung und unreif, kann in den ersten Tagen weiterhin ein Junghennenfutter eingesetzt werden. Der Vorteil dabei ist, dass es keine Futterumstellung im Magen-Darm-Trakt gibt. Idealerweise wird jedoch mit einem Vorlegefutter gestartet. Dieses liegt gehaltsmässig zwischen einem Junghennen- und einem Legefutter und enthält etwa 2 % Kalzium (Ca). So müssen bereits eierlegende Tiere nicht zu viel Ca aus den Knochen mobilisieren.
Ob Junghennen- oder Vorlegefutter – in der Regel wird mit einem Bedarf von 0,8 bis 1 kg Futter pro Tier oder mit einem Einsatz während etwa zehn Tagen gerechnet.
Sind die Tiere bereits ausreichend entwickelt, kann auch direkt mit dem Legefutter gestartet werden. So nehmen sie genügend Kalzium auf und legen stabile Eier.
Braune Hybriden brauchen etwas mehr Nährstoffe als weisse. Daher wird bei braunen Herden häufig ab der Einstallung ein Legefutter mit einem erhöhten Proteingehalt (>18 % RP) eingesetzt. Auch bei leichten Tieren oder solchen mit geringem Futterverzehr in der Junghennenphase ist ein solches Futter sinnvoll – so erhalten die Tiere trotz knapper Futteraufnahme ausreichend Nährstoffe.
Gezielte Unterstützung über das Futter
Zur Unterstützung in der Einstallphase können verschiedene Präparate prophylaktisch ins Futter gemischt werden. Milchsäurebakterien verdrängen unerwünschte Keime im Darm und fördern die Darmgesundheit. Pflanzliche Zusatzstoffe können den Appetit anregen oder gezielt gegen Kokzidien und E. Coli wirken. Es wird empfohlen, solche Zusatzstoffe auch im Legefutter bis nach der Produktionsspitze einzusetzen.
Futterverzehr gezielt beobachten und steuern
Der Verzehr sollte täglich steigen – wie stark, ist von Herde zu Herde unterschiedlich. In den ersten Tagen wird empfohlen, von Hand zu füttern. So lässt sich sicherstellen, dass die Futtermenge stimmt.
Die Futterkette sollte von Anfang an einmal täglich leergefressen werden.
Die Futterkette sollte von Anfang an einmal täglich leergefressen werden, damit sämtliche Nährstoffe aufgenommen werden. Stagniert der Futterverzehr, können Zusätze helfen. Dextrose oder Präparate mit Milchsäurebakterien fördern den Futterverzehr und können bei Bedarf über das Futter eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Futterkette einmalig vollständig zu entleeren und das Futterangebot vorübergehend zu reduzieren. Ist die Kette anschliessend wieder mit Futter in der richtigen Struktur gefüllt, steigt die Futteraufnahme in der Regel wieder an.
Wasserqualität und Vorbereitung als Erfolgsfaktor
Eine gute Wasserqualität ist entscheidend für die Tiergesundheit und stabile Leistungen. Stammt das Wasser nicht aus der öffentlichen Wasserversorgung, sollte es regelmässig auf seine Qualität untersucht werden. Hohe Keim- oder Nitratgehalte können sich negativ auf die Tiergesundheit auswirken. Hohe Chlor-, Nitrat-, Nitrit- und Eisengehalte mindern die Wirkung von Impfstoffen, die über das Wasser verabreicht werden. Vor jedem neuen Umtrieb sollte das Leitungs- und Tränkesystem gereinigt werden. Da diese Reinigung meist einige Tage vor Ankunft der neuen Hühner erfolgt, ist es wichtig, die Leitung am Vorabend nochmals zu spülen. So finden die Tiere bei ihrer Ankunft frisches und sauberes Wasser vor. Mit sorgfältiger Vorbereitung und enger Betreuung gelingt eine erfolgreiche Einstallung. Da ein guter Legestart die Basis für einen wirtschaftlichen Umtrieb bildet, lohnt es sich, diese zeitintensive Phase genau zu planen.