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Nutztiere

Nadellos in die Haut

Um Impfstoffe oder Arzneimittel zu verabreichen, kommt oft die Spritze zum Einsatz. Werden Saugferkel gespritzt, sollten Nadeln verwendet werden, die eine angepasste Länge mit geringerem Durchmesser haben. Doch was wäre eigentlich, wenn gar keine Nadeln mehr nötig wären?

Impfen

Die nadellose Impfung erleichtert für Manuel Küchler das Impfen sehr.

(Sandra Frei)

Publiziert am

Aktualisiert am

Verkauf Gebiet Zentralschweiz & Mittelland, Prosus

Auf dem Betrieb der Generationengemeinschaft Küchler werden die Ferkel seit Frühling dieses Jahres ohne Spritze und Nadel gegen Circo-Viren geimpft. Im Einsatz ist eine Impfpistole, die den Impfstoff mit Druckluft in die Haut verabreicht.

Küchlers haben sich auf die Betriebsstandbeine Milch- und Ferkelproduktion mit anschliessender Ausmast der eigenen Jager spezialisiert. Sie sind Abferkelbetrieb in einer arbeitsteiligen Ferkelproduktion (AFP-Ring) und haben 20 Abferkelbuchten. Durch einen Partnerbetrieb des Rings wurden Küchlers auf das Impfsystem aufmerksam und konnten sich gleich dafür begeistern: «Das Impfen der Saugferkel ist nicht immer ganz leicht. Auch bei kurzen Nadeln kann es vorkommen, dass man den Knochen touchiert. Zudem besteht immer die Gefahr, dass Erreger von Ferkel zu Ferkel weiterverschleppt werden», sind sich Doris und Niklaus Küchler einig. «Die neue Methode ist für Mensch und Tier deutlich angenehmer», ergänzt ihr Sohn Manuel.

Einfache Anwendung

Der ganze Impfprozess dauert nur wenige Sekunden. Die Injektionsstelle kann flexibel gewählt werden, empfohlen werden der seitliche Nacken und die Hintergliedmassen, aber auch entlang der Rückenmuskulatur kann geimpft werden. Damit müssen die Ferkel nicht mehr hochgehoben werden, sondern können bequem im Ferkelnest eingesperrt und geimpft werden. Küchlers verbinden die Impfung gegen Circo-Viren jeweils mit dem Einziehen der Ohrmarken und der Lawsonien-Impfung (oral), deshalb nehmen sie die Ferkel trotzdem aus dem Ferkelnest heraus. Die nadellose Impfung ist eine grosse Arbeitserleichterung. Manuel Küchler erklärt: «Das Impfen geht schneller und die Ferkel reagieren überhaupt nicht mehr.»

«Bis zu 1000 Ferkel»

Die Impfpistole wird mit einem Akku betrieben, der für die 20 Würfe bei Küchlers problemlos ausreicht. Gemäss Herstellerangeben sollen mit einer Ladung bis zu 1000 Ferkel geimpft werden können. Der Einsatz der Impfpistole wird ab Beständen von 70 – 80 Sauen empfohlen und bei dieser Grösse sind die Mitkosten des Gerätes im Impfstoffpreis inkludiert. Bei Küchlers sind diese Voraussetzungen mit den vorhandenen 20 Abferkelplätzen ebenfalls erfüllt. Aktuell kann mit der akkubetriebenen Impfpistole nur gegen Circo-Viren geimpft werden. Weitere Zulassungen fehlen bis anhin noch. Das ist gemäss Küchlers der einzige Nachteil – «Und ein bisschen leichter könnte die Impfpistole noch werden», ergänzt Doris Küchler lachend. 

Die nadellose, intradermale Impfung

Bei der intradermalen Impfung wird der Impfstoff mit Druck und ohne Nadel in die Haut appliziert. In der Haut befinden sich in einem dichten Geflecht aus Lymph- und Blutgefässen ca. doppelt so viele Immunzellen, wie im gesamten Blutkreislauf. Diese Immunzellen sind verantwortlich für eine gute Immunreaktion und somit auch für den Impferfolg. Die Hauptvorteile der nadellosen Impfung gegenüber der herkömmlichen Impfung mit der Nadel sind folgende:

Tierwohl: Die Impfung ohne Nadel ist für das Tier schmerzlos.

Arbeitswirtschaft: Die nadellose Impfung geht sehr schnell und ist einfach in der Anwendung.

Impfhygiene: Keine Übertragung von Erregern durch die Injektionsnadel

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