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Nutztiere

Kälbermast ohne Vollmilch

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kälber zu mästen und hochwertiges Kalbfleisch zu produzieren. Wenn keine Vollmilch zur Verfügung steht, liegt die Wasser-Pulver-Mast nahe. Genau aus diesem Grund produzieren Romain Zbinden und sein Vater Serge mit diesem Regime Kalbfleisch.

Bernard Chèvre, UFA-Kälbermastspezialist

Bernard Chèvre, UFA-Kälbermastspezialist (l.) und Romain Zbinden(r.) arbeiten eng zusammen, um hoch wertige Kälber zuproduzieren.

(Sandra Frei)

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Aktualisiert am

ehemalige Redaktorin UFA-Revue

Die Mastkälber sind die einzigen Nutztiere auf dem Betrieb von Zbindens in Fontaines (NE). Der Betrieb war lange Zeit ausschliesslich auf Ackerbau (Gerste, Weizen, Triticale, Raps, Eiweisserbsen, Kartoffeln, Mais) und wenig Futterbau ausgelegt. Erst seit knapp vier Jahren werden Kälber gemästet. Während seiner Ausbildung zum Landwirt lernte Romain Zbinden die Kälbermast kennen und schätzen. Kurzerhand wurde deshalb ein leerstehendes Gebäude umgebaut und Platz für 80 Mastkälberplätze geschaffen.

Abhängig vom Markt

Die Mastkälber werden in zwei Gruppen à 35 und 45 Kälbern gehalten. Lässt es der Markt zu, werden die Kälber innerhalb von ein bis zwei Wochen eingestallt, in den Sommermonaten kann es erfahrungsgemäss länger dauern, bis beide Ställe voll sind: «Bei der aktuellen Mast lief es nicht ideal, es hat über einen Monat gedauert, bis alle Kälber da waren. Für die Kälber bedeutet das Stress und neue Krankheitserreger werden ständig eingebracht», erklärt Romain die Auswirkungen der schwierigen Lage auf dem Tränkermarkt.

Während den intensiven Erntezeiten im Ackerbau und wenn Romain die Meisterschule besucht, erhält er bei den Kälbern wertvolle Unterstützung von seinem Grossvater André.

Guten Start ermöglichen

In den ersten rund acht Wochen der Mast erhalten die Mastkälber den Milchaustauscher MAT 105 Vormast, danach wird auf die Folgemilch MAT 106 Ausmast umgestellt. «Pro Mastkalb werden rund 110 kg MAT 105 und 150 kg MAT 106 gebraucht. An den beiden Tränkeautomaten können die Kälber ad libitum trinken», erklärt Bernard Chèvre, UFA-Kälbermastspezialist, der die Mastkälber von Zbindens regelmässig besucht, Anpassungen im Tränkeplan vornimmt und die Versorgung mit Romain Zbinden bespricht.

Beim Einstallen werden alle Kälber mit Rispoval gegen Kälbergrippe geimpft. Jeweils nach Absprache mit dem Bestandstierarzt wird eine Einstallbehandlung durchgeführt. Vor und nach der Behandlung wird das Vitamin- und Spurenelement-Konzentrat UFA top-start eingesetzt. Es versorgt die Kälber mit ausreichend Eisen und regt die Tränkeaufnahme an. Vor kurzem wurde die Rezeptur von UFA top-start angepasst und ein Mix aus verschiedenen ätherischen Ölen, Hefezellwänden und Milchsäurebakterien zur Unterstützung der Atemwege und der Verdauung beigegeben. Romain Zbinden meint: «Es ist noch zu früh, um eine wirkliche Aussage zur neuen Rezeptur zu machen, aber es läuft gut in der Mast, die Kälber hatten gut Appetit». Aufgrund des höheren Eisen-Gehalts wird UFA top-start nach rund zwei Wochen Einsatz von UFA top-fit abgelöst.

Bunte Mischung

Die Kälbergruppen bei Zbindens sind bunt gemischt: Vom Holstein-Tränker über Swiss Fleckvieh hin zu Kreuzungstieren ist alles vertreten. Dadurch ist auch bei der Taxierung der Kälber eine relativ breite Streuung vorhanden. C bis T ist der Normalfall, darunter fallen die Kälber aber nur selten. Bei der Fettabdeckung liegen rund 70 Prozent der Kälber im optimalen Bereich 3, die restlichen Kälber fallen in die Kategorien 2 und 4. Die Tageszunahmen liegen bei guten 1400 g. 

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