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Nutztiere

Mineralsalz auf der Alp – es lohnt sich

Ab anfangs Juni gilt es ernst – vielerorts beginnt die Alpsaison. Das Grünfutter auf der Alp kann in den meisten Regionen den Bedarf an Phosphor, Natrium, Zink und Selen nicht decken. Eine ausreichende Mineralstoffversorgung ist jedoch besonders für die Fruchtbarkeit, das Wachstum und die Immunabwehr der Tiere wichtig. Daher brauchen alle gealpten Wiederkäuer Mineralsalz.

Mineralstoffe sind für eine optimale Entwicklung des gealpten Jungviehs wichtig.

Mineralstoffe sind für eine optimale Entwicklung des gealpten Jungviehs wichtig. 

(Esther Koller)

Publiziert am

Aktualisiert am

LANDI Treuhand Mittelland

Rindviehspezialist, UFA AG

Die Futtergrundlage auf der Alp unterscheidet sich von jener im Tal. Das Rindvieh wird auf den Alpen vorwiegend mit dem vorhandenen Grasland versorgt. Der bekanntlich tiefere Energiegehalt der Sömmerungsweiden äussert sich bereits nach wenigen Tagen in einer Reduktion der Milchleistung oder einem tieferen Tageszuwachs des Jungviehs. Die Symptome eines Mineralstoffmangels sind dagegen meist sehr allgemein und werden erst zu spät erkannt. Aber Achtung! Eine bedarfsdeckende Mineralstoffversorgung ist für die Tiergesundheit und die Leistung wichtig. Mängel wirken sich negativ auf die Fruchtbarkeit, das Wachstum und die Abwehr aus. Auf der Alp wird aufgrund von schwer erreichbaren Schlägen das Zufüttern von Mineralstoffen bei nicht laktierenden Tieren oft vernachlässigt. Zudem kann aufgrund der sehr unterschiedlichen botanischen Zusammensetzung der Weiden nur schlecht abgeschätzt werden, welche Mineralstoffe mit dem Grundfutter aufgenommen werden.

Aus dem Gleichgewicht

Die Gehalte an Phosphor (P) und Kalium (K) sinken im Grünfutter mit zunehmender Höhe deutlich. Dagegen sind die Gehalte an Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg) auf den Alpweiden eher hoch. Die Kombination aus weniger Phosphor und mehr Kalzium verschiebt das optimale Ca:P-Verhältnis von 2 : 1 zugunsten von Kalzium. Dem Grundfutter fehlt es zudem an Natrium, Selen und Zink.

Bio-Mutterkühe: Selen rettet Leben

Die Mineralstoffversorgung ist bei den Bio-Nutztieren nicht zu vernachlässigen, denn ohne Mineralstoffe fehlt ihnen etwas Wichtiges. Bei einem Mangel leidet nicht nur die Leistungsbereitschaft der Tiere, sondern auch ihre Fruchtbarkeit und insbesondere die Gesundheit. Schlimmstenfalls kann ein Manko tödlich enden.

Selen ist essenziell

Besonders in der Mutterkuhhaltung wird der Mineralstoffversorgung zu wenig Beachtung geschenkt. Dabei ist es wichtig, dass die Tiere ihre Batterien in der Galtphase aufladen können. Ansonsten starten die Kühe bereits mit einem Manko in die Laktation. Bei der Mineralsalzwahl sollte auf den Selengehalt geachtet werden. Die meisten Graslandgebiete der Schweiz befinden sich auf selenarmem Untergrund, weshalb Kühe, die sich vorwiegend von Gras und dessen Konserven ernähren, immer unterversorgt sind.

Die Folgen eines Mankos können für die Kälber und die Wirtschaftlichkeit des Betriebes verheerend sein. Totgeburten oder lebensschwache Kälber, die an der Weissmuskelkrankheit leiden, sind vorprogrammiert. Anstelle eines Totalausfalls oder einer Behandlung, die mit finanziellem und zeitlichem Aufwand verbunden ist, lohnt sich das Vorbeugen durch eine optimale Selenversorgung.

Die Selenversorgung der Kühe in der Galtphase ist im Minimum so wichtig wie die Magnesiumversorgung auf der magnesiumarmen Frühlings- oder Herbstweide. Daher sind dank eines erhöhten Selengehaltes das biokompatible Mineralsalz UFA 989 Natur Extra und das biokompatible Minex 980 bestens für die Mineralstoffversorgung von Mutterkühen geeignet.

Mineralstoffversorgung mit Extras

Wie die Mutterkühe benötigen auch Schafe und Ziegen Mineralstoffe, um gesund zu bleiben. Wenn das Mineralsalz die Tiere zudem auf natürliche Art und Weise, in Form eines Kräutermixes wie Herbaplus, im Kampf gegen Magen-Darm-Parasiten unterstützt, ist es noch besser.

Der biokompatible Cake Bloc Natur Herbaplus kann bequem auf die Weide gestellt oder im Laufhof platziert werden. Dank einer fein abgestimmten Rezeptur ist dieser Cake Bloc sowohl für Rinder wie auch für Schafe und Ziegen geeignet.

Auch das Jungvieh braucht Mineralstoffe

Bei der grasbasierten Fütterung auf der Alp ist eine optimale Rohfaserverdaulichkeit für die Mikroorganismen im Pansen wichtig. Bei einem Phosphormangel ist die Rohfaserverdaulichkeit jedoch eingeschränkt, was zu einer verminderten Pansenaktivität und damit zu einer tieferen Futtereffizienz führt. Daneben sind besonders die Jungtiere auf ausreichend Phosphor angewiesen. Phosphor ist mit Kalzium am Aufbau der Knochen beteiligt, wobei ein Mangel zu Knochenverformungen führen kann.

Natrium kann im Körper nicht gespeichert werden und muss laufend zugeführt werden. Die Symptome eines Natriummangels werden erst nach längerer Zeit der Unterversorgung sichtbar. Besonders die Fruchtbarkeit leidet darunter. Häufiges Umrindern, Zysten und vermehrte Gebärmutterentzündungen können die Folge sein. Zudem vermindert ein Natriummangel die Leistung.

Abwehrkräfte unterstützen

Aufgrund der Durchmischung von Tieren aus verschiedenen Herkunftsbetrieben ist das Ansteckungsrisiko auf den Alpen erhöht. Stress, welcher durch das ungewohnte Herdengefüge und neue Terrain entsteht, vermindert die Abwehrkraft der Tiere zusätzlich. Eine ausreichende Versorgung mit Zink und Selen unterstützt die Immunabwehr der Kühe und Rinder. Weisen die Tiere einen Mangel auf, treten häufiger Euterentzündungen, Klauenprobleme und Nachgeburtsverhalten auf.

Zink unterstützt die Hornproduktion und bei den Aufzuchtkälbern die Bildung von Milchdrüsen. Bei der Entwicklung der Milchdrüsen sind die ersten sechs Monate der Aufzucht von grosser Bedeutung. Was verpasst wird, beeinflusst das spätere Milchleistungspotenzial.

Die Selenversorgung der Galtkühe wirkt sich auf die Kälbergesundheit aus. Ein Selenmangel während der Trächtigkeit kann zu Kälbern mit Weissmuskelkrankheit und damit zu einer erhöhten Kälbersterblichkeit führen.

Mineralstoffe herumtragen lohnt sich

Die laktierenden Kühe sollten täglich mit 120 bis 150 g eines phosphorreichen All-in-One-Mineralsalzes (inklusive Viehsalz) versorgt werden. Alternativ kann auch phosphorreiches Mineralsalz mit Viehsalz vermischt werden. Gewöhnlich wird den laktierenden Kühen das Mineralsalz beim Melken vorgesetzt. Bei den Aufzuchtrindern, Galtkühen und Mutterkühen, welche sich grundsätzlich im Freien aufhalten, kann das Mineralsalz beim täglichen Kontrollgang des Hirten vorbeigebracht werden. In der Praxis wird dem Jungvieh häufig ein Gemisch aus zwei Dritteln Mineralsalz und einem Drittel Viehsalz angeboten.

Grundsätzlich sollten pro Tier je nach Alter täglich zwischen 60 g und 100 g der Mischung vorgelegt werden. Das Mineralsalz wird an einem trockenen Ort, idealerweise auf einem Stein platziert. Auf reinen Rinderalpen werden die Mineralstoffe üblicherweise in Form von Leckschalen angeboten.

Um nach der Alpung keine Probleme mit der Fruchtbarkeit und der Klauengesundheit zu haben und damit die Jungtiere optimal wachsen können, ist allen Wiederkäuern auf der Alp ein Mineralsalz zur Verfügung zu stellen. Es lohnt sich daher durchaus, den Rucksack mit Mineralsalz zu füllen! 

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