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Nutztiere

Mineralstoffversorgung beim Pferd

Mineralstoffe sind für viele lebenswichtige Körperfunktionen unverzichtbar. Auch beim Pferd ist eine bedarfsgerechte Versorgung über die Fütterung entscheidend für Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung ist für jedes Pferd unerlässlich.

Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung ist für jedes Pferd unerlässlich.

(Jenny Commons)

Publiziert am

Ressortleiterin Verkauf Pferde

Qualitativ hochwertiges Raufutter liefert dem Pferd einen Grossteil der Energie, die es für seinen Er-haltungs- und Leistungsbedarf benötigt. Es reicht aber selten aus, um den Bedarf an Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen zu decken. Pferde können daher unter Mangelerscheinungen leiden, die verschiedene Funktionen im Körper negativ beeinflussen.

Mineralstoffe werden in Mengen- und Spurenelemente unterteilt. Mengenelemente wie Kalzium, Phosphor und Magnesium stärken Knochen und Zähne und sind wichtig für die Nerven- und Muskelfunktion. Natrium, Chlor und Kalium regulieren den Wasserhaushalt und den osmotischen Druck. Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Jod und Selen sind nur in kleinen Mengen nötig, aber essenziell für die Blutbildung, den Stoffwechsel, das Immunsystem und die Muskulatur.

Bedarf individuell decken

Im Laufe eines Pferdelebens gibt es immer wieder Phasen mit erhöhtem Mineralstoffbedarf – etwa während der Trächtigkeit, der Laktation und des Wachstums, aber auch bei älteren oder sportlich geforderten Pferden sowie bei Stoffwechselstörungen wie Dermatitis oder Hufrehe. Tragende Stuten haben beispielsweise einen erhöhten Bedarf an Kalzium, Phosphor, Zink, Eisen und Mangan. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Kupfer, da ein Mangel das Risiko für Gelenkprobleme wie Chips (OCD) beim Fohlen erhöht. In solchen Fällen ist der Einsatz eines speziell auf die Zucht abgestimmten Mineralfutters empfehlenswert. Auch Sportpferde benötigen eine angepasste Mineralstoffversorgung. Durch die intensive körperliche Belastung steigt insbesondere der Bedarf an Mengenelementen wie Kalzium, Magnesium, Natrium und Chlor, da diese vermehrt über Schweiss und Urin ausgeschieden werden und für die Muskel- und Nervenfunktion unerlässlich sind. Auch Spurenelemente wie Eisen, Zink, Selen und Kupfer werden vermehrt benötigt, da sie für Energie, Regeneration, Sauerstofftransport und Immunabwehr wichtig sind. Während bei einem Freizeitpferd oft eine Basis-Mineralstoffversorgung ausreicht, benötigen Sportpferde, die im Training stehen, gezielt angepasste Mineralstoffmischungen, um Leistungsfähigkeit und Gesundheit langfristig zu sichern. Ein besonderer Fall sind die Mengenelemente Natrium und Chlor, deren Bedarf über das Grundfutter meist nicht gedeckt wird. Durch das Bereitstellen eines Salzlecksteins zur freien Verfügung lässt sich dieser Mangel jedoch in der Regel zuverlässig ausgleichen.

Kleine Menge, grosse Wirkung

Grundsätzlich sind bei der Gabe von Mineralfuttermitteln mögliche Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Elementen zu beachten. Besonders sensibel reagieren Pferde auf Selen: Bereits ab 2 mg / kg TS kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen. Deshalb ist es wichtig, die Fütterungsempfehlungen des jeweiligen Herstellers zu beachten, sodass weder eine Über- noch eine Unterversorgung stattfindet. 

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