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Nutztiere

Ohne Automat erfolgreich ad libitum tränken

Metabolische Programmierung, leistungsstarke und gesunde Tiere sowie Reduktion des Antibiotika-Verbrauchs sind Themen, die eng miteinander verknüpft sind. Eine intensive Aufzucht setzt sich in der Praxis immer weiter durch.

Bei Hadorns erhalten die Kälber morgens und abends zwischen sieben und neun Liter Milch, welche mit UFA top-forte angesäuert wird.

Bei Hadorns erhalten die Kälber morgens und abends zwischen sieben und neun Liter Milch, welche mit UFA top-forte angesäuert wird.

(Sandra Frei)

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Leiter Forschung und Entwicklung UFA AG

Eine reichliche Kolostrumgabe, die Ergänzung mit Eisen und anderen Wirkstoffen sowie eine optimale Versorgung mit Nährstoffen sorgen dafür, dass Kälber deutlich vitaler und widerstandsfähiger sind. Die betriebseigenen Aufzuchtkälber sind nach einem guten Start ins Leben besser auf die intensive Aufzucht mit tiefem Abkalbealter vorbereitet und prästieren die geforderten Strapazen besser. Aber nicht nur die Aufzuchtkälber profitieren: Für schönere Tränker kann beim Verkauf ein Mehrwert erzielt werden und die Tiere starten deutlich vitaler in die Kälbermast.

Tierhalter, welche ohne Tränkeautomat eine ad libitum-Tränke umsetzen wollen, stehen vor besonderen Herausforderungen. Einerseits ist die Arbeitsbelastung höher, wenn die Kälber beispielsweise dreimal täglich getränkt werden, andererseits sind die Milchhygiene und die damit verbundenen Probleme mit Durchfall eine Schwierigkeit, bei hohen Milchgaben von mehr als fünf Litern pro Mahlzeit. Besonders die kleinen Kälber trinken allenfalls nicht die gesamte Portion auf einmal, die Restmilch bleibt stehen, wird kalt und negative Keime können sich entwickeln. Diese beeinflussen die Tränkequalität und die Tiergesundheit negativ.

Zielwert pH 5.2 bis 5.6

Eine Lösung für die genannten Schwierigkeiten bietet der Einsatz einer Säure oder einer Säurekombination. Mit einem entsprechenden Produkt wird der pH-Wert der Tränke abgesenkt, was eine deutlich verlängerte Haltbarkeit bringt. Die Entwicklung negativer Keime wird verlangsamt. Gleichzeitig kann angesäuerte Milch von den Kälbern problemlos kalt aufgenommen werden, ohne dass Verdauungsprobleme (Blähungen oder Durchfall) auftreten. Das Anmischen der Sauertränke erfolgt am besten in Milch, welche eine Temperatur von unter 30 °C aufweist. Wärmere Milch reagiert relativ stark mit der Säure und das Milchprotein denaturiert. Im Folge bilden sich relativ schnell Flocken. Diese beeinflussen die Verdauung zwar nicht, bleiben jedoch am Eimer kleben, was für die Reinigung etwas unangenehm sein kann.

Vitamine und Spurenelemente als Mehrwert

UFA top-forte eignet sich gut zum Ansäuern der Tränke und ist zusätzlich mit Vitaminen und Spurenelementen angereichert. Es ergänzt Kuhmilch optimal und senkt den pH-Wert der Milch. Das Endziel ist eine möglichst einfache und zeitsparende ad libitum-Fütterung von Kälbern in den ersten Lebenswochen.

UFA top-forte wurde unter Laborbedingungen entwickelt und wird mit sehr gutem Erfolg in der Praxis eingesetzt. Die Dosierung beträgt 3 bis 6 g/l Tränke. Zu Vollmilch kann eine etwas höhere Dosierung gewählt werden, während bei einem Einsatz von Wasser und Milchaustauscher die tiefere Dosierung ausreichend ist. Die Tränke bleibt auch bei höheren Umgebungstemperaturen stabil und wird von den Kälbern gut aufgenommen. Ein fütterungsbedingter Durchfall ist trotz höheren Milchmengen kein Thema. 

Fast ad libitum

Eine Kälberaufzucht, die erfolgreich auf Sauertränke umgestellt wurde, ist auf dem Betrieb von Matthias und Sonja Hadorn in Uerkheim (AG) zu finden. Vor rund einem Jahr stellten Hadorns von restriktiver Tränke (max. 6 l pro Tag) auf höhere Gaben mit Sauertränke um. «Durch die Umstellung wurde das Kälbertränken flexibler und durch die höheren Tränkemengen können wir überschüssige Milch besser verwerten», erklärt Sonja Hadorn.

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Sonja und Matthias Hadorn mit ihrem Mitarbeiter Yves Studer (l.) setzen seit einem Jahr auf Sauertränke mit UFA top-forte – und sind überzeugt davon.

(Sandra Frei)

Eine ad libitum-Tränke ist durch die Gruppenhaltung der Kälber zwar nicht möglich, jedoch wurde die Milchmenge pro Kalb mehr als verdoppelt – und das funktionierte, entgegen der Befürchtungen, dass Kälberdurchfall auftreten und die Milch die Futteraufnahme bremsen könnte.

In den ersten drei Lebenstagen erhalten die Kälber Biestmilch, danach wird begonnen 2 × 2.5 l angesäuerte Milch zu tränken. Die Milchmenge wird im Anschluss kontinuierlich auf 7 – 9 l pro Gabe gesteigert. Ab dem Alter von 2.5 Monaten wird die Menge reduziert und werden die Aufzuchtkälber abgesetzt. Die Tränker werden mit demselben System aufgezogen und mit einem Lebendgewicht von 75 kg verkauft. Matthias Hadorn bemerkt: «Die Tränker sind fit und erreichen nach vier bis fünf Wochen die 75 kg, das ist sehr erfreulich.» Auch bei den Aufzuchtkälbern beobachten Hadorns ein schnelleres Wachstum und vitalere Kälber.

UFA top-forte wird jeweils in die rund 25 °C vorgewärmte Milch eingerührt. Dadurch wird das Ausflocken verhindert und die Milch ist trotzdem nicht kalt. Pro Liter Milch werden 4 g UFA top-forte beigegeben. Da nebst Sonja auch die Kinder öfters das Tränken übernehmen, gibt die Säurebeigabe mehr Sicherheit und Flexibilität.

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