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Nutztiere

Die Krux mit der Rohwarenbeschaffung

In der Mischfutterproduktion gibt es aktuell diverse Herausforderungen, welche bei der Planung und dem Gestalten der Futtermischungen eine wichtige Rolle spielen. Gründe sind einerseits die schwierige Getreideernte 2021 sowie die erschwerten Transportbedingungen aufgrund der Corona-Situation.

Dieses Jahr ist die Qualität des Getreides sehr heterogen. Lieferungen mit viel «leichter» Gerste (linkes Bild) sind keine Seltenheit. 

Dieses Jahr ist die Qualität des Getreides sehr heterogen. Lieferungen mit viel «leichter» Gerste (linkes Bild) sind keine Seltenheit. 

(Bild: UFA AG)

Publiziert am

Ressortleiter Technischer Dienst, UFA AG

Nach der Ernte werden jedes Jahr zuerst die Gehalte der Getreide analysiert. Dank dieser Information sowie der verfügbaren Menge wird in Zusammenarbeit mit fenaco GOF die Beschaffung der Inlandware und die Planung der restlichen Getreidemenge abgemacht. Dabei spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle: der Bedarf der letzten Jahre, die aktuellen Preise und Preisaussichten sowie die Verfügbarkeit.

Qualität beim Getreide

Bei der Qualität von Getreide sind unter anderem das Hektolitergewicht und die Mykotoxine relevant. Letztes Jahr war der Qualitätsunterschied aufgrund der schlechten Erntebedingungen sehr gross. Die Schere zwischen qualitativ hochwertigem und eher minderwertigem Getreide geht weit auseinander.

Die aktuell grösste Herausforderung ist es, dass die Rohwaren rechtzeitig hier sind.

Bei der Bestellung von Rohwaren wird die zu erwartende Qualität der Produkte spezifiziert. Diese ist sehr wichtig für die Planung. Aufgrund der heterogenen Ernte ist es besonders wichtig, konsequent eine Eingangskontrolle durchzuführen, um mögliche Abweichungen festzustellen. Nur die Ware, welche der Anforderung der jeweiligen Qualität entspricht, darf auch dementsprechend gelagert und später im Futter eingesetzt werden.

Der Anteil «leichter Getreide», also Getreide mit einem tiefen Hektolitergewicht, ist dieses Jahr deutlich höher als normal. Leichtes Getreide enthält tiefere Energiegehalte und mehr Protein sowie Fasern. Muss also beispielsweise «mittleres Getreide» mit leichtem Getreide ersetzt werden oder umgekehrt, führt das dazu, dass auch andere Rohwaren in der Rezeptur ersetzt werden müssen, damit die Gehalte im Futter gleich bleiben. Dies ist beim Rezeptieren das oberste Gebot, damit die Kunden immer Futter mit gesicherter Qualität und Gehalten erhalten.

Sicherheit dank Hygienisierung

UFA-Mischfutter wird im Expander unter hohem Druck von bis zu 40 bar und Temperaturen von 90 bis 140 °C erhitzt und geknetet. Dadurch werden pathogene Keime wie Colibakterien, Salmonellen oder Schimmelpilze abgetötet, was zu einer hohen Produktesicherheit führt.

Produktions- und Lieferketten

Aufgrund der Corona-Pandemie sind aktuell die Produktions- und Lieferketten nicht mehr gewährleistet. Erschwerte Transportwege, Ausfälle im Transportbereich wie auch die hohen Energiepreise führen zu einer grossen Herausforderung bei der Verfügbarkeit gewisser Produkte wie der Zusatzstoffe und zu einem Preisanstieg der Rohwaren. Dass die Ware termingerecht ankommt, ist aktuell die grösste Schwierigkeit.

Damit die Rohwarensicherheit gewährleistet wird, ist eine frühzeitige Planung der benötigten Mengen sehr wichtig. Warentermingeschäfte sind dieses Jahr besonders vorteilhaft, weil so eine gewisse Menge in einer guten Qualität gesichert ist.

Für die Versorgungssicherheit und die Preisstabilität der Futter ist eine Mehrlieferanten- und Mehrländerstrategie von Vorteil. Eine Mehrlieferanten- und Mehrländerstrategie führt dazu, dass Preise verglichen werden können, und ist vorteilhaft, um auch bei den Qualitäten nicht alles auf eine Karte zu setzen. Dies erlaubt eine gewisse Flexibilität bei der Beschaffung und mindert die Abhängigkeit von einzelnen Ländern oder Lieferanten. Ein weiterer Grund ist das Optimieren der Transportwege mit dem Ziel, den Weg zwischen der Sammelstelle beziehungsweise dem Produktionswerk bei Nebenprodukten und dem Mischfutterwerk so klein wie möglich zu halten. Zudem kann die Logistik mit grösseren Transporteinheiten, wie beispielsweise ganzen Güterzügen, optimiert werden. 

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