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Pflanzenbau

Weizenernte 2020 von guter Qualität

Trotz tieferer Proteingehalte weist die diesjährige Weizenernte, wie in den drei Vorjahren, eine gute Qualität auf. Dies zeigen die gewichteten Ergebnisse der Erntequalitätserhebung von swiss granum.

Backprozesse_swiss granum_Richemont
(swiss granum/Richemont)

Publiziert am

Qualitätstests wurden mit Weizenproben von vier beziehungsweise fünf Hauptsorten pro Region durchgeführt. Die Proben stammen aus einem Versuchsnetz von 19 Sammelstellen. Runal (TOP), CH Nara (TOP) Arina (I) und Forel (I) werden seit sechs oder mehr  Jahren bewertet, CH Hanswin (I) seit 2018. Seit 2020 ergänzen Montalbano (TOP) und Spontan (II) dieses Sortenspektrum. Im Auftrag von swiss granum führt die Fachschule Richemont die Analysen durch. Die Ergebnisse werden für fünf definierte Regionen bewertet und anhand des Flächenanteils gewichtet.

Schnelltests
Mit 82,7 Kilogramm je Hektoliter liegt der Hektolitergewicht-Durchschnitt um 0,3 Einheiten unter demjenigen von 2019, aber um 0,7 Einheiten über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. CH Nara, Arina, Forel und Hanswin weisen die höchsten Hektolitergewichte auf (> 83 Kilogramm je Hektoliter). Spontan hat den tiefsten Durchschnitt (81,3 Kilogramm je Hektoliter) gefolgt von Runal (81,7 Kilogramm je Hektoliter). Nach vier aufeinanderfolgenden Jahren mit einem Durchschnitt von rund 14 Prozent verzeichnen die diesjährigen Proteingehalte einen Rückgang. Sie variieren zwischen 10,4 Prozent und 15,4 Prozent (2019: 10,7 Prozent und 16,1 Prozent). Der Durchschnitt 2020 liegt bei 13,2 Prozent und ist somit um 0,7 Einheiten tiefer als derjenige von 2019. Das Spitzentrio bleibt im Vergleich zu den Vorjahren unverändert mit Runal (14,0 Prozent), CH Nara (13,9 Prozent) und Arina (13,8 Prozent). Montalbano erzielt mit einem Durchschnitt von 12,8 Prozent ein leicht enttäuschendes Resultat. Spontan, die Sorte der Klasse II, weist einen schwachen Proteingehalt auf (11,7 Prozent). Bezüglich der Zele-nywerte liegt der Durchschnitt 2020 mit 66,5 Milliliter um 3,6 Einheiten über demjenigen von 2019. Er ist auch um 1,8 Einheiten höher als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Wie in den Vorjahren weisen CH Nara (72,9 Milliliter) und Forel (72,1 Milliliter) die besten Resultate auf. Auf der anderen Seite erzielt Spontan den tiefsten Wert (59,4 Milliliter). Die diesjährigen Fallzahlen sind für alle erhobenen Sorten hoch und liegen über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
Die Unterschiede zwischen den Regionen bleiben im Vergleich zu den Vorjahren gleich. Das heisst, die höchsten Resultate werden in der Region 5 erreicht, die tiefsten in der Region 1. Die Unterschiede zwischen den anderen Regionen bleiben gering.

Laboranalysen
Die Feuchtglutengehalte (bei 0 Minuten) variieren dieses Jahr zwischen 24,6 Prozent und 36,9 Prozent (2019: 24,5 Prozent und 38,2 Prozent). Der Durchschnitt liegt bei 30,4 Prozent. Er befindet sich somit auf einem ähnlich Niveau wie 2019 (30,1 Prozent) und dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Er ist aber um 1,9 Einheiten tiefer als der Durchschnitt 2018, welches eine Ernte von sehr guter Qualität war. Die Sorten Arina (30,6 Prozent) und Runal (34,9 Prozent) profilieren sich bezüglich der Feuchtglutengehalte erneut gegenüber den anderen erhobenen Sorten. Einzig Runal weist verglichen zum Vorjahr ein tieferes Resultat auf. Mit 31,5 Prozent erzielen CH Nara und Montalbano das gleiche Resultat gefolgt von Forel und Hanswin mit 29,2 Prozent und 28,7 Prozent. Spontan liegt bei 27,8 Prozent.

Die Differenzen zwischen den Quellzahlen bei 0 und 30 Minuten geben einen Hinweis auf die Protease-Aktivität (proteinabbauende Enzyme). Sie bewegen sich in einem normalen Rahmen und somit kann die Protease-Aktivität als ausgeglichen bezeichnet werden.
Die Mehle weisen mit einem Durchschnitt von 58,5 Prozent (2019: 56,6 Prozent) eine durchschnittliche Wasseraufnahme auf. Die Teige zeigen eine bessere Knetresistenz als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Der Konsistenzabfall ist jedoch tiefer als im Vorjahr. Das heisst, die Teige reagieren weniger empfindlich auf eine Überknetung. Ausser für Arina (87 cm2) bleiben die Extensogrammflächen mit 132 cm2 im Durchschnitt hoch. Die Werte bei der Verhältniszahl (DW5 / DB) zeigen eine ähnliche Dehnbarkeit der Glutenstruktur wie diejenige von 2019, aber eine tiefere Dehnbarkeit als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die maximale Viskosität (Verkleisterungsmaximum) beim Amylogramm bleibt ausser für Hanswin (871 AE) sehr hoch. Die Verkleisterungstemperaturen sind höher als im Vorjahr. Diese Ergebnisse weisen auf eine schwächere Amylase-Aktivität hin.

Backtests
Die Volumenausbeuten können als gut bezeichnet werden. Der diesjährige Durchschnitt liegt mit 3990 Milliliter um 489 Einheiten über demjenigen von 2019. Er ist somit um 619 Einheiten höher als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Mit 4685 Milliliter (2019: 4050) erzielt Runal wie schon in den Jahren 2018 und 2019 das beste Resultat gefolgt von Hanswin mit 4277 Milliliter (2019: 3485 Milliliter) und Forel mit 4107 Milliliter (2019: 3445 Milliliter). Bei den anderen Sorten variieren die Durchschnitte zwischen 3645 Milliliter und 4028 Milliliter(2019: 3411 Milliliter und 3485 Milliliter). 

Legende der 5 Regionen

1 = Genferseebecken, vom Kanton Genf bis Lausanne
2 = Gros de Vaud, Broye, Ufer des Neuenburgersees, Ajoie
4 = Mittelland – Talzone, von Murten bis Brugg
5 = Mittelland – Hügelzone, von Romont bis Zug
6 = Basler Rheintal und Ostschweiz (Teile der Kantone ZH, SH, TG, SG)

Quelle: swiss granum

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