Lamas werden oft als Alternative zu Herdenschutzhunden genannt. Laut einem Merkblatt der Agridea besitzen die Neuweltkameliden eine natürliche Abneigung gegenüber hundeartigen Raubtieren und können diese aktiv abwehren. Die Tiere brauchen zudem eine weniger intensive Betreuung als Hunde und sind als raufutterverzehrende Nutztiere zudem direktzahlungsberechtigt.
Für kleinere Herden geeignet
Diese Eigenschaft macht sie unter bestimmten Bedingungen zu geeigneten Schutztieren, vor allem bei kleineren Herden von bis zu 200 Tieren, heisst es in einem Merkblatt «Einsatz von Lamas für den Herdenschutz» von Agridea. Allerdings zeige die Praxis, dass nicht jedes Lama diese Schutzfunktion erfüllen könne. Die Auswahl der Tiere sei entscheidend, denn nicht alle würden gleichermassen auf potenzielle Angreifer reagieren. Zudem wird gewarnt, dass bei grösseren Schafherden oder in Gebieten mit Wolfsrudeln Lamas weniger geeignet sind. Da in diesen Fällen mehr Tiere als die mindestens vorgeschriebenen zwei benötigt würden, bestehe die Gefahr, dass sich Lamas zu einer separaten Gruppe zusammenschlössen und hauptsächlich nur noch sich selbst verteidigen würden.
Beim Wolf wird es heikel
Lamas können aber eine ergänzende Lösung für kleinere Herden sein und sich bei der Präsenz von Fuchs, streunenden Hunden, Luchs, Goldschakal und einzelnen Wölfen lohnen, heisst es im Merkblatt zusammenfassend. Für Gebiete mit Grossraubtieren wie Bären und ganzen Wolfsrudeln sind sie jedoch keine vollwertige Alternative zu Herdenschutzhunden.