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Käse-Reifungslager im Alpental Schangnau

Die Genossenschaft Hohgant-Käserei verfügt neu über ein zweites Käse-Reifungslager. Das Projekt wird durch fenaco Engagement im Rahmen ihrer Partnerschaft mit der Schweizer Berghilfe mitfinanziert.

Andreas Neuenschwander (links) und Markus Aegerter im neuen Käse-Reifungslager der Genossenschaft Hohgant-Käserei.

Andreas Neuenschwander (links) und Markus Aegerter im neuen Käse-Reifungslager der Genossenschaft Hohgant-Käserei.

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Sanfte grüne Hügel, verstreute Bauernhäuser, friedlich grasende Kühe und das Hohgantmassiv, das sich majestätisch im Hintergrund erhebt. Inmitten dieser idyllischen Landschaft liegt das Dorf Schangnau (BE). In dieser höchstgelegenen Gemeinde im Emmental befindet sich die Genossenschaft Hohgant-Käserei, der 22 aktive Milchproduzenten angehören. Ihr langjähriger Präsident, Andreas Neuenschwander, bewirtschaftet selber mit seiner Familie einen Milchviehbetrieb in diesem Tal. Im Jahr 2008 traf die Käserei die Entscheidung, sich auf die Herstellung von Käsespezialitäten zu fokussieren und sich von der Emmentaler- Produktion zu trennen, da diese nicht mehr rentabel war. Seitdem ist Markus Aegerter, der seine Lehre bereits hier absolviert hat, auch der Betriebsleiter. Die Käserei verarbeitet rund 1,6 Millionen Kilogramm Bergmilch pro Jahr, vor allem Kuhmilch, aber auch ein wenig Büffel-, Schaf- und Ziegenmilch.

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In Schangnau werden pro Jahr rund 1,6 Millionen Kilogramm regionale Bergmilch zu feinstem Käse veredelt.

Die Spezialitäten werden unter der Marke «Vom Chäser» durch einen Vertriebspartner, die Spirit Market GmbH, sowohl in örtlichen Geschäften wie beim Volg in Schangnau oder in Marbach als auch bei den grossen Detailhändlern in der Deutschschweiz vermarktet. Aufgrund der steigenden verkauften Käsemenge und der hohen Kosten für externe Lagerung der Laibe wurde 2015 das erste Reifungslager gebaut. Nebst der Käseherstellung wurde die Reifung zum zweiten Standbein der Käserei. Diese Dienstleistung wird auch anderen Käsereien angeboten. Wegen der gestiegenen Nachfrage reichte die Lagerkapazität nicht mehr. So hat 2019 die Genossenschaft entschieden, ein zweites Lager zu bauen, um die Kapazität auf insgesamt 47 000 Käselaibe zu erhöhen. Der Neubau wurde im Oktober 2023 eingeweiht.

Das soziale Engagement der fenaco

Die fenaco Genossenschaft ist seit 2015 Partnerin der Schweizer Berghilfe. Sie legt dabei den Schwerpunkt auf Projekte, die von aktiven Bäuerinnen und Bauern oder landwirtschaftlichen Gemeinschaften in Eigeninitiative geplant werden und diesen eine bessere wirtschaftliche Zukunft ermöglichen. Ziel ist es, die Wertschöpfung in den Berggebieten zu stärken, attraktive Arbeitsplätze in Randregionen zu erhalten und die Pflege der alpinen Kulturlandschaft zu sichern. Dank diesem Engagement konnte die fenaco bereits mehrere Projekte unterstützen, so zum Beispiel den Bau einer Getreidesammelstelle in Val Müstair oder die Beschaffung eines Milchtankfahrzeugs im Napfgebiet. Mehr über die bisher umgesetzten Projekte erfahren Sie unter www.fenaco.com/engagement.

Gesuche können direkt bei der Schweizer Berghilfe eingereicht werden. www.berghilfe.ch/gesuche 

Mehrwert für die Region

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Der Pflegeroboter «Kugelblitz» hat seinen Namen dem Schangnauer Skirennfahrer Beat Feuz zu verdanken.

Im Rahmen ihrer Partnerschaft mit der Schweizer Berghilfe hat die fenaco mit ihrem Programm fenaco Engagement das zweite Reifungslager mitfinanziert. Einen wesentlichen Beitrag hat unter anderem auch die Bernische Stiftung für Agrarkredite geleistet. «Dieses Projekt hat sowohl eine regionale wie auch eine überregio nale Wirkung und ist sehr wichtig für die Entwicklung dieser Bergregion», bekräftigt David Käser, Regionalleiter der fenaco Mittelland und Mitglied der fenaco Geschäftsleitung. «Den Milchproduzenten ist es ein grosses Anliegen, die Milch in der Region zu verarbeiten und zu veredeln», sagt Andreas Neuenschwander. «Dank der Lagerung und Reifung der produzierten Käselaibe direkt vor Ort bleiben Transport- und Logistikkosten tief. Die Käserei kann dadurch den lokalen Milchproduzenten weiterhin einen guten Milchpreis anbieten», ergänzt der Präsident. Somit werden die landwirtschaftlichen Betriebe und die Kulturlandschaft in dieser Bergregion erhalten. Zudem bleibt die Käserei ein attraktiver Arbeitgeber für die Region, gerade auch für Teilzeitmitarbeitende aus der Berglandwirtschaft. «19 Personen arbeiten in unserem Betrieb. 70 Prozent davon sind Frauen», sagt der Betriebsleiter Markus Aegerter mit Stolz. Mit dem zweiten Reifungslager konnten zwei zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden«, fügt der Käser hinzu. Die Käselaibe, die von sechs Wochen bis eineinhalb Jahre im Lager bleiben, werden aber auch täglich von insgesamt vier Robotern geschmiert. Im zweiten Reifungslager stehen zwei im Einsatz. Sie heissen Wendy und Kugelblitz – eine Hommage an die Skifahrerin Wendy Holdener und den Schangnauer Ex-Skirennstar Beat Feuz. «Die beiden Roboter leisten etwa so viel wie zwölf Personen. Ohne sie wären wir nicht konkurrenzfähig», erklärt Aegerter. Diese mechanische Unterstützung ist eine optimale Ergänzung, um eine konstant hohe Qualität zu gewährleisten.

Ein nachhaltiges Projekt

Mit der finanziellen Unterstützung von fenaco Engagement für das zweite Reifungslager wird die Nachhaltigkeit und Wirtschaftskraft im Alpental Schangnau gestärkt. Das Lager, das eine Fläche von rund 40 mal 20 Meter und eine Höhe von 7 Meter hat, wurde aus Holz durch örtliche Gewerbe gebaut. Zudem ist das Lager mit einer 200-Kilowatt-Photovoltaikanlage ausgestattet, wobei 90 Prozent des erzeugten Stroms für den Eigenverbrauch genutzt werden.

«Das Käse-Reifungslager in Schangnau ist ein Vorzeigeprojekt.»

Martin Knüsel Geschäftsführer LANDI Wiggen

Das Reifungslager bietet den kleineren Käsereien in der nahen Umgebung Lagermöglichkeiten und Pflegeleistungen für ihren Käse. Somit bleibt die Wertschöpfung in der Region. «Das Käse-Reifungslager in Schangnau ist ein Vorzeigeprojekt», betont Martin Knüsel, Geschäftsführer LANDI Wiggen und Umgebung. Und wie sieht die Zukunft aus? «Wir sind zuversichtlich. Dank fairer Zusammenarbeit mit den Bauern und dem Vermarkter, dem Mut zu Innovation und hochwertigen Produkten sind wir auf dem richtigen Weg», so Neuenschwander. 

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