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Landtechnik

3 Fragen an

Joël Petermann Vizepräsident SLV / ASMA

Joël Petermann Vizepräsident SLV / ASMA

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Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation bei der Spritztechnik im Schweizer Ackerbau?

Ich würde die Bilanz der letzten zehn Jahre für die Spritztechnik in der Schweiz im Vergleich zu unseren Nachbarländer als gut bis sehr gut bezeichnen. Ausschlaggebend für dieses gute Ergebnis sind mehrere Gründe: Die obligatorische Kontrolle der Feldspritzen einerseits und die regelmässige Erneuerung des Maschinenparks andererseits. Beides trägt zum reibungslosen Betrieb der von den Landwirtinnen und Landwirten eingesetzten Geräte bei. Hinzu kommt, dass viele der neuen Spritzmaschinen für die Steuerung und Ausbringungspräzision mit elektronischen Systemen ausgestattet sind.

«Bei der Spritztechnik zeigt der Trend in Richtung Geräte mit mehr Elektronik.»

Welches sind die Vorteile der Digitalisierung für die Anwendungstechnik?

Die neuen Technologien wie GPS-Steuerung, Teilbreitenschaltung, individuelle Düsensteuerung oder auch Pflanzenerkennung mit einem Kamerasystem ermöglichen das hochpräzise Ausbringen der Pflanzenschutzmittel. Bei der Unkrautbekämpfung sorgen neue Technologien, unter anderem die Digitalisiserung, für eine Reduktion der benötigten Produktemenge. Leider ist dies bei der Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen nicht der Fall. Deshalb ist es einfacher, den Anteil an Pflanzenschutzmittel in Herbiziden zu senken, nicht aber in Fungiziden oder Insektiziden. Ausserdem können mit der Technologie nicht jene Produkte ersetzt werden, die nicht mehr zugelassen sind. Dies erklärt auch die Herausforderungen, die mit dem Anbau von Zuckerrüben, Kartoffeln oder Gemüse verbunden sind.

Welche Anwendungstechniken werden gemäss Ihrer Einschätzung noch an Bedeutung gewinnen?

Der Trend geht in Richtung Technologie, sprich Elektronik. Es gibt zahlreiche Lösungen bzw. müssen diese noch weiterentwickelt werden, wie beispielsweise die Pulsweitenmodulation (PWM). Allerdings bedürfen diese Ansätze auch effizientere Produkte, um den gewünschten Selbstversorgungsgrad zu erzielen. Bei eher «konventionellen» Spritzgeräten tragen das vorgeschriebene von der Kabine aus gesteuerte interne Spülsystem für Tank und Spritzbalken sowie die Sensibilisierung der Landwirtinnen und Landwirte für die Verwendung der richtigen Düse bereits wesentlich zum korrekten Ausbringen der Pflanzenschutzmittel bei.

Interview: Jean-Pierre Burri

Agrar-Quiz: Mechanische Unkrautbekämpfung
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