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Landtechnik

Der Melkroboter steht im Mittelpunkt

Auf einem Milchwirtschaftsbetrieb ist die Arbeitsorganisation ein ganz wichtiger Faktor. Der Melkroboter ermöglicht eine Flexibilisierung der Arbeit, wenn die Aspekte um das automatische Melken stimmen. Das Beispiel einer Betriebsgemeinschaft auf einem Bio-Betrieb zeigt, welche Punkte für ein gutes Gelingen zu beachten sind.

Mit dem I-Flow-Konzept, genügend Platz beim Astronaut und mit freiem Kuhverkehr hat jede Kuh uneingeschränkten Zugang zum Melkroboter.

Mit dem I-Flow-Konzept, genügend Platz beim Astronaut und mit freiem Kuhverkehr hat jede Kuh uneingeschränkten Zugang zum Melkroboter.

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Redaktor, UFA-Revue

 

Samuel und Urs Eugster bewirtschaften einen Familienbetrieb und haben die Arbeit so organisiert, dass sie einer Tätigkeit ausserhalb des Betriebs nachgehen und mehr Zeit mit der Familie verbringen können. Die Milchproduktion ist der Hauptzweig des Bergbetriebs. «Der Melkroboter Lely Astronaut A5 gibt uns mehr Flexibilität bei der Arbeit und den Kühen mehr Freiheit», erklärt Urs Eugster. Nach einjähriger Erfahrung kann der Betriebsleiter zudem einen leichten Anstieg der Milchleistung verzeichnen.

Freier Kuhverkehr und I-Flow

Der Komfort für die Kühe liegt den beiden Landwirten besonders am Herzen. «Das I-Flow-Konzept beim Astronaut A5, bei dem die Kühe gerade rein- und rauslaufen können, hat uns überzeugt», führt Urs Eugster aus. Dieses Konzept beinhaltet auch mehr Platz rund um den Roboter. Bei Eugsters haben die Kühe genügend Platz vor dem Roboter. Ausserdem verfügen die Kühe über zwei Gänge und den Zugang zum Aussenbereich, um den Platz rund um den Roboter zu verlassen. Das Konzept des freien Kuhverkehrs fördert das freiwillige Besuchen des Melkroboters. Auch in diesem Punkt werden im Stall der Eugsters die Anforderungen erfüllt. «Trotz der im Bio-Landbau nur beschränkt zugelassenen und im Melkroboter zugeteilten Kraftfuttermenge lassen sich die Kühe im Melkroboter im Durchschnitt 2,9 Mal pro Tag melken», berichtet Urs Eugster. «Gegen Ende der Laktationsphase erhalten die Kühe nur noch ein wenig Vollmaiswürfel von guter Qualität im Melkroboter», ergänzt der Landwirt.

Planung der Stallgebäude

Bei der Planung des Milchkuhstalls haben die Eugsters auch die Installation eines Melkroboters eingeplant. Die Wahl des Standorts erfolgte sorgfältig, damit im Bereich des Roboters genügend Platz vorhanden ist. «Die Aufzeichnungen des Roboters zeigen, dass es täglich im Durchschnitt zu mehr als vier Durchgängen ohne Melken oder Kraftfutteraufnahme kommt. Das zeigt, dass die Platzierung und der verfügbare Platz für die Kühe passt», meint Urs Eugster. Ziel ist, den Zugang zum Roboter zu fördern. Dies ist nicht immer einfach, denn eine grosse Weide liegt auf der anderen Seite eines Weges und erfordert, dass die Herde nach einigen Stunden auf dieser Weide verschoben werden muss. «Das System funk tioniert perfekt, und ich vermeide es, die Kühe zum Melkroboter zu treiben», erklärt Samuel Eugster.

Nach einem Jahr in Betrieb sind die Brüder mit dem Herdenmanagement rund um den Melkroboter zufrieden. Sie wissen auch, dass sie sich jederzeit auf den regionalen Lely-Berater und im Notfall auf einen Techniker, der innerhalb einer Stunde vor Ort ist, verlassen können. Bislang waren sie jedoch noch nie darauf angewiesen. n

«Die Kühe gehen von selbst zum Melkroboter»

Die Brüder Samuel und Urs Eugster bewirtschaften als Betriebsgemeinschaft einen Landwirtschaftsbetrieb in der Bergzone ll in Teufen (AR). Der biologisch bewirtschaftete Betrieb umfasst 38,5 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche und ist ausschliesslich auf die Futterproduktion für die 40 Milchkühe und die Jungtiere ausgerichtet.

Die Brüder haben den Betrieb 2015 mit rund 20 Milchkühen im Anbindestall von ihrem Vater übernommen. Drei Jahre später wurde ein neuer Laufstall für die Rindermast gebaut, der 2021 für Milchkühe angepasst und erweitert sowie mit einem Melkroboter ausgestattet wurde. Zudem wurde auf einer Dachseite eine Fotovoltaikanlage installiert. «Bereits am zweiten Tag nach Inbetriebnahme des Stalls begaben sich die Kühe von selbst zum Roboter», erklärt Urs Eugster anlässlich eines Betriebsbesuchs der UFA-Revue.

Ziel der beiden Brüder ist, alle auf dem Betrieb geborenen Tiere aufzuziehen. Mehrheitlich besteht die Herde aus Braunvieh, deren Kälber für die Nachzucht aufgezogen werden. Das Fleckvieh wird mit Mastrassen besamt. Die für die Fleischproduktion bestimmten Tiere werden während rund zweier Jahre als Bio-Weiderinder gehalten, ausserdem werden pro Jahr fünf bis sechs Kälber mit Milch gemästet. Weiter gehören zum Betrieb rund 15 Burenziegen. Die Kühe erhalten eine Ration auf der Basis von Grassilage, und die Milch wird von der Züger Frischkäse AG zu Frischkäseprodukten verarbeitet.

Der Melkroboter vereinfacht die Arbeitsorganisation. Abwechselnd ist jeder der Brüder während zweier Wochen für die Herde verantwortlich und erledigt grundsätzlich die Stallarbeiten allein. Wer nicht gerade für das Vieh verantwortlich ist, arbeitet auswärts, sofern es die übrige Arbeit auf dem Hof zulässt. Seit dem Wechsel in den Laufstall ist die Herde auf 40 Kühe angewachsen und die Neuzugängerinnen kommen problemlos mit dem Melkroboter zurecht. Die Eugster-Brüder verfügen über eine landwirtschaftliche Ausbildung, haben jedoch beide vorgängig einen anderen Beruf erlernt.

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