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Landtechnik

Die Automatisierung – Tag und Nacht zuverlässig

Die Automatisierung gewisser Arbeiten verleiht Betriebsleiterinnen und -leitern, deren Arbeitstage oftmals prall gefüllt sind, mehr Flexibilität. Mit der Automatisierung lassen sich repetitive Arbeiten zuverlässig erledigen und Zeit einsparen, um Mandate ausserhalb des Betriebs zu erfüllen.

Jürg Dummermuth hat keine Angst vor Warnmeldungen des Fütterungsroboters, da er weiss, dass die Technik zuverlässig ist.

Jürg Dummermuth hat keine Angst vor Warnmeldungen des Fütterungsroboters, da er weiss, dass die Technik zuverlässig ist.

Publiziert am

Redaktor, UFA-Revue

Es kann eine Herausforderung sein, eine Milchviehherde zu halten und gleichzeitig einer Arbeit ausserhalb des Betriebs nachzugehen. Jürg Dummermuth hat dieses Problem mithilfe der Automatisierung in zwei Schritten gelöst. Zuerst schaffte er sich 2008 für den neuen Stall einen Melkroboter an, und vor Kurzem installierte er einen Fütterungsroboter. «Die Informationen des Roboters sind zuverlässig, und man darf keine Angst vor den Warnmeldungen haben», erklärt der Landwirt bei einem Besuch der UFA-Revue auf seinem Betrieb.

Fütterungsmanagement

Der Landwirt hat während einiger Jahre seinen eigenen Futtermischwagen eingesetzt, um eine ausgewogene Futterration, bestehend aus Gras- und Maissilage, zu gleichen Teilen zu mischen. Später liess er die Ration jeweils täglich in Lohnarbeit von einem Nachbarn zubereiten, der einen selbstfahrenden Mischwagen besitzt und für mehrere Milchproduzenten tätig ist. «Diese Methode spart Zeit, aber die Abweichungen beim TS-Gehalt erschwerten es teilweise, die für einen Tag erforderlichen Futtermengen abzuschätzen», erklärt Jürg Dummermuth. Deshalb griff Dummermuth unter Berücksichtigung des Tierwohls und mit Blick auf eine Flexibilisierung seiner Arbeit zum Rechner. «Beim Vergleich der Kosten eines eigenen Futtermischwagens, eines Lohnunternehmers mit selbstfahrendem Mischwagen und eines automatischen Fütterungssystems entschieden wir uns für die automatische Variante», erklärt Jürg Dummermuth, der einen Lely-Vector-Fütterungsroboter installieren liess.

Kontinuierlicher Futterfluss

Den Kühen steht immer frisches Futter zur Verfügung, während die Fütterung vom Roboter erledigt wird. Der Lely Vector schiebt das Futter alle 45 Minuten zum Fressgitter und misst gleichzeitig die vorhandene Futtermenge. Im System sind drei Rationen programmiert, das heisst je eine für laktierende, für trockengestellte und für Kühe in der Transitphase. Der Roboter bereitet 500 kg Futter für jene Gruppe zu, die es gerade benötigt, und wird automatisch in der Futterküche befüllt. Der Vorrat reicht üblicherweise für zwei Tage, wird aber vom Landwirt aufgestockt, abhängig von seiner verfügbaren Zeit und seiner Hofabwesenheit. «Es bleibt kaum Futter zurück, dennoch reinige ich den Fütterungsbereich einmal täglich. Die Tiere sind ruhig, und ich habe Zeit, andere Arbeiten zu erledigen oder einer Tätigkeit ausserhalb des Betriebs nachzugehen», ergänzt Dummermuth und betont, wie zuverlässig sein Fütterungsroboter funktioniert. 

In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht.

www.lely.com/haerkingen

«Ist die Herde ruhig, ist auch der Bauer ruhig»

Jürg Dummermuth bewirtschaftet mit seiner Familie in Thörishaus in der Gemeinde Köniz am Stadtrand von Bern einen Milchviehbetrieb, der ursprünglich seinen Schwiegereltern gehörte. 2007 beschloss die Familie, einen neuen Stall zu errichten und die Milchproduktion weiterzuführen. In einer ersten Planung war im Stall ein Melkstand vorgesehen. Jürg Dummermuth war eher skeptisch einem Melkroboter gegenüber, liess sich aber trotzdem überzeugen, eine zweite Planung mit automatischer Melkanlage durchzuführen, sofern die Kosten in einem überschaubaren Rahmen blieben. 2008 übernahm der Landwirt den Betrieb, gründete eine Betriebszweiggemeinschaft mit einem Nachbarn, setzte das Stallprojekt um und integrierte die gemeinsame Kuhherde in einen neuen Stall mit 64 Plätzen … und mit einem Astronaut-A3-Melkroboter. «Dadurch erhielt ich bei meiner Arbeit mehr Flexibilität und die Kühe mehr Komfort im Freilaufstall», erklärt der Betriebsleiter, der 2014 im Aussenbereich zusätzlich eine Liegehütte mit sechs Boxen installierte. Im Juni 2022 wurde zur Arbeitsoptimierung zusätzlich ein Lely-Vector-Fütterungsroboter in Betrieb genommen. «Dank der kontinuierlichen Fütterung ist die Herde ruhiger und ich bin es auch», bringt es Jürg Dummermuth auf den Punkt.

Auf dem Betrieb der Familie Dummermuth kümmert sich der Betriebsleiter um die Herde und seine Frau Susanne, die auch als Lehrerin tätig ist, um die administrativen Belange. Weiter ist der Betriebsleiter als Milch-Chauffeur unterwegs und sitzt im Vorstand des Vereins Mittelland Milch sowie im Vorstand der BO Milch. «Ein bis zwei Tage in der Woche bin ich ausserhalb des Betriebes beschäftigt, und mein Schwiegervater, der zwar pensioniert ist, übernimmt während dieser Zeit die Arbeit auf dem Hof», erklärt Jürg Dummermuth.

Gemeinsam mit seinem Betriebszweigpartner bewirtschaftet Jürg Dummermuth 60 ha LN, darunter 13 ha Maisfläche, 10 ha Winterweizenfläche sowie Grünland und Kunstwiesen. Der Betrieb befindet sich in der Talzone, und die Milch wird von Emmi verarbeitet.

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